Warum laufen Teenager mit Klingen herum
Schon wieder Messer

Schon wieder Messer in Bochum.
Zwei Menschen wurden am Bochumer Hauptbahnhof im Besitz von "Klingen" erwischt.  (Quelle: WAZ)

Du liebe Güte - einer von ihnen ist erst 15 Jahre und ich frage mich - was läuft hier eigentlich falsch?
Messer sollten nicht zu Alltagsgegenständen für Jugendliche werden. Und doch scheint es so zu sein. Warum fühlt sich ein 15-Jähriger überhaupt genötigt, eines bei sich zu tragen? Angst? Gruppenzwang? Oder einfach das Gefühl, sonst „schwach“ zu sein?

Früher, da trugen Piraten Messer. Aber die hatten auch einen guten Grund – sie mussten sich durch wilde Seeschlachten kämpfen, Schätze erobern und sich gegen feindliche Kapitäne verteidigen. Und wenn sie mal kein Gold fanden, dann vielleicht wenigstens eine große gelbe Kiste mit Rum. Aber heute? In Bochum gibt es keine Schatzkarten, keine Enterhaken und erst recht keine Freibeuter, die plötzlich aus dem Bermuda-Dreieck auftauchen. Oder doch?

Vielleicht sitzen die wahren Piraten (Ausbeuter) ja inzwischen im Rathaus. Die brauchen keine Messer – die ziehen den Leuten das Steuergeld einfach direkt aus der Tasche. Und das ganz legal! Ein moderner Raubzug, ohne Säbel und Augenklappen, aber mit Anträgen und Gebührenbescheiden. 

Es macht mich wütend und traurig zugleich. Wütend, weil wir anscheinend in einer Gesellschaft leben, in der Gewalt – oder zumindest das Potenzial dafür – immer greifbarer wird. Traurig, weil ich mir vorstelle, wie verloren ein Junge sein muss, wenn er glaubt, ein Messer sei die Lösung.
Was läuft falsch? Liegt es an der Erziehung? Der Schule? Der Gesellschaft? Eine Antwort habe ich nicht, aber ich weiß, dass wir dringend etwas tun müssen. Und die Polizei - die kann auch nicht immer und überall ...

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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