Keine Brandtoten im Jahr 2019 in Bochum
Jahresbericht der Feuerwehr
"Wir haben lieber mehr Falschalarme und weniger Brandtote, da Rauchmelder im Notfall Menschenleben retten", so Simon Heußen, Chef der Bochumer Feuerwehr. Rund 1.000-mal rückte die Feuerwehr im vergangenen Jahr wegen Fehlalarmen aus, die sich auf das Auslösen der Brandmelder in Gewerben und von Rauchmeldern in Privatwohnungen zurückführen lassen.
Insgesamt stieg die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht an und erreicht das amtliche Ergebnis von 62.739.
Den Großteil der Einsätze verzeichnet mit 58.047 natürlich der Rettungsdienst, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 5,2 Prozent entspricht.
Der Anstieg der Rettungseinsätze ist durch eine höhere Zahl der Krankentransporte zu erklären, die aber mittlerweile abgegeben wurden und über eine zentrale Leitstelle der "Krankentransport-AG" disponiert und durchgeführt werden. Die Feuerwehr selbst führt seitdem kaum noch Krankentransporte durch und "die Rettungswagen bleiben für wichtige Notfälle und Rettungseinsätze frei", so Simon Heußen.
Im gesamten Jahr keine Brandtoten
Die Zahl der Brandeinsätze erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 1.727, inklusive der rund 1.000 Falschalarme. Positiv hervorzuheben ist, dass es im zweiten Jahr in Folge keine Brandtoten gegeben hat.
Zu einem der größten Einsätze im vergangenen Jahr gehörte sicherlich der Brand des Sporthallendaches der Erich-Kästner-Schule in Querenburg im Juli, bei dem in der Spitze rund 100 Einsatzkräfte vor Ort waren. Durch einen massiven Löschangriff über drei Drehleitern sowie sechs Strahlrohre konnte die Ausbreitung des Brandes auf das gesamte Dach verhindert werden.
Die Zahl der technischen Hilfeleistungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert. Dies liegt daran, dass es deutlich weniger Unwetter-Einsätze gab und für Öl-Einsätze seit 2019 ein externes Unternehmen eingebunden wird.
Stadt investiert rund 50 Millionen in die Feuerwehr
Erfolgreich verlief die Umsetzung des Brandschutz- und Rettungsdienstbedarfsplans, da laut Stadtdirektor und Feuerwehrdezernent Sebastian Kopietz "alle Projekte im Kosten- und Zeitplan liegen". Der Bedarfsplan wurde im Jahr 2018 verabschiedet und sorgt dafür, dass bis 2024 "rund 50 Millionen Euro in die Feuerwehr investiert werden, um die Sicherheit der Bochumer Bürger zu erhöhen", so Sebastian Kopietz.
Das Geld wird für neue Fahrzeuge, neue Schutzkleidung, den Bau einer vierten Rettungswache und den Bau neuer Gerätehäuser für die Freiwillige Feuerwehr genutzt. So konnte im Juni das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Altenbochum eingeweiht werden.
Kooperation mit Feuerwehr Herne
Außerdem wurde im Jahr 2019 mit den Bauarbeiten einer neuen Leitstelle begonnen, die im Jahr 2020 abgeschlossen werden sollen. 2021 soll diese dann in Betrieb genommen werden. Durch eine interkommunale Kooperation zwischen Bochum und Herne werden dadurch beide Leitstellen ein einheitliches System erhalten. Dies bietet entscheidende Vorteile: Kommt es durch so genannte Großschadenslagen zu personellen Engpässen, können sie sich gegenseitig unterstützen. Sollte eine der beiden Leitstellen einmal ausfallen, kann die Leitstelle der kooperierenden Nachbarkommune übernehmen.
Den Jahresbericht der Feuerwehr gibt es zum Nachlesen unter: www.bochum.de/Feuerwehr-und-Rettungsdienst.de.
Autor:Nils Schulten aus Bochum |
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