Gedankenaustausch (zum Kindermord)
..denn sie wissen nicht, was sie tun

Die „Strafmündigkeit“ beginnt in Deutschland mit Vollendung des vierzehnten Lebensjahres. Jüngere Kinder sind ausnahmslos schuldunfähig und werden daher nicht bestraft, wenn sie eine Straftat begehen. So der Gesetzgeber.

Die beiden minderjährigen Mädchen, wussten sie, als sie das Messer an sich nahmen, was sie da vorhaben und wie das enden würde oder könnte?
Man findet wirklich kaum noch Worte, im Gespräch mit anderen nicht und überhaupt. Ich bin entsetzt und gleichzeitig besorgt und ich mache mir sehr viele Gedanken.
Wenn unsere Enkel das Haus verlassen, meinte eine Bekannte, nehmen sie kein Messer mit.

Bei meiner Enkelin findet man in der Jacken-Tasche einen Lip-Gloss .. aha, dachte ich, jetzt geht das also los. Intuitiv erinnerte ich mich an meine Schulzeit und musste ein wenig schmunzeln.

Mit der Schulklasse fuhren wir zur Jugendherberge, nach Winterberg. Wir Mädels, 12 – 13 jung, waren den Jungen in der Entwicklung um einiges voraus. Rein äußerlich auf jeden Fall, glaubten wir zumindest damals. Mit einem zartrosa Lippenstift, den meine Freundin und ich uns teilten, wollten wir noch eine Schippe drauflegen. Das sollte Ärger mit dem strengen Lehrer geben. Als er das Lokal betrat, wo wir uns mit Erlaubnis des Lehrers für eine Stunde aufhalten durften … ach du Schreck … nicht nur, dass er sich fürchterlich über das Dunkelbier aufregte, welches sich die Jungs großkotzig bestellt hatten, machte er einen Riesenaufstand wegen unserer geschminkten Lippen.

Ähm .. ja .. fiel mir halt nur so ein.

Aber zurück in die Realität. Heute kann man nicht mit damals vergleichen, wo die „Kinder“ alles andere als Engel waren. Ganz bestimmt nicht. Wie oft haben die Jungs sich gerauft und wie oft hieß es „..kommt schnell, auf dem Schulhof ist Kloppe“. Auch die Mädels waren nicht ohne, kränkten und beleidigten sich gegenseitig, zankten sich, wurden auch handgreiflich und zogen sich an den Haaren, an den langen.

Körpersprache, in der Form, wie sie heute stattfindet, na ja, stelle ich mir lustig vor „Klein-Hildegard“ mit ausgestrecktem Stinkefinger ..
Aber nicht nur die Körpersprache ist unter den „Schul-Kindern“ auffällig. Auch die Ausdrucksweise ist ziemlich ausgefallen.
Da berichtet mir die Enkeltochter, dass sie von einem Mitschüler als Schlampe, Hure, Nutte bezeichnet wurde – und auf dem Gymnasium ein Schüler „Ärger“ bekommen hat, weil er ein Messer bei sich trug.

Sagt selbst – was stimmt hier nicht. Irgendwas ist doch verkehrt.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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