Der Stadtwerketrick - immer noch die Kriminelle "Top 1"
Achtung: Trickdiebe unterwegs

Sie sind leider wieder in Bochum unterwegs: die falschen "Mitarbeiter der Stadtwerke". Diese Personen, die mit einer hohen kriminellen schauspielerischen Energie vorgehen, schellen fast immer an den Wohnungstüren von Senioren. So auch an der einer Bochumerin (82), die an der Straße "Auf dem Dahlacker" in Riemke lebt.
Mit der Aussage, bei den Nachbarn läuft braunes Wasser aus der Leitung, bat ein vermeintlicher Wasserwerker am 12. August, um 16.30 Uhr, um Einlass.Wenig später lenkte der Mann die Seniorin geschickt ab, indem er sie darum bittet, einen Eimer zu holen und diesen unter einen Wasserhahn zu halten. Unbemerkt ließ er einen Mittäter in die Wohnung, der die Zeit nutzte, um das Portemonnaie der Rentnerin zu stehlen. Wenig später war die "Überprüfungsaktion" dann auch beendet.

Der Mann dankte noch freundlich und verließ die Wohnung. Kurz danach stellte die Seniorin den Diebstahl fest. Wieder hatte eine kriminelle Masche funktioniert, die es schon seit Jahrzehnten gibt.

Bei dem falschen "Wasserwerker" handelt es sich augenscheinlich um einen Südosteuropäer. Er ist circa 170 groß, schlank, hat schwarze Haare und war dunkel gekleidet. Das ermittelnde Bochumer Kriminalkommissariat 13 bittet unter der Rufnummer 0234 / 909-4135 um Hinweise.

Trickdiebe sind gute Schauspieler

Die miesen Trickdiebe, die sich unter anderem auch als Handwerker, Polizisten, Kirchenbedienstete, Mitarbeiter der Hausverwaltung, Angestellte der Krankenkasse, der Rentenversicherung oder des Sozialamtes ausgeben, kündigen ihren Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an. Einfach, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.
Bitte bedenken Sie: Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue "Schachzüge" aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufzuzählen sind. Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen - die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür.

Daher sollten ältere Menschen zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge unbedingt beherzigen:

  • Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
  • Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den "Türspion" oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
  • Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
  • Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde oder der Firma an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu. 
  • Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
  • Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
  • Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an, rufen um Hilfe und verständigen Sie über den Notruf "110" die Polizei.
  • Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
  • Und bitte nicht vergessen: Lassen Sie keine hohen Geldbeträge in ihrer Wohnung - die Kriminellen kennen jegliche Verstecke, auch wenn Sie denken, dass Sie die Orte wohlüberlegt haben. 


Bei Fragen hilft auch der Seniorensicherheitsberater


Für weitere Fragen und Beratungsgespräche steht Ihnen das Kommissariat Kriminalitätsvorbeugung/Opferschutz in Bochum unter der Rufnummer 0234 / 909-4040 gern zur Verfügung. Unter der gleichen Rufnummer können auch Termine mit unseren ehrenamtlich tätigen Seniorensicherheitsberatern vereinbart werden.

Autor:

Nils Rimkus aus Bochum

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