Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Dorothee Riese: „Wir sind hier für die Stille“
Einmal Rumänien und zurück

„Fremd bin ich eingezogen, Fremd zieh' ich wieder aus“ heißt es im Text von Wilhelm Müller zu Franz Schuberts „Winterreise“. Um dieses Gefühl der Fremdheit kreist auch der autofiktionale Debütroman der 35-jährigen Autorin Dorothee Riese, die vier Jahre alt war, als ihre Eltern mit ihr von Deutschland nach Rumänien auswanderten. Später hat sie Slawistik und Geschichte Mittel- und Osteuropas studiert und ist seit Januar Koordinatorin des Leibniz-Forschungsnetzwerks östliches Europa. Am Deutschen...

  • Wattenscheid
  • 26.06.24
  • 1
LK-Gemeinschaft

Kurzgeschichte
"Auf dem Camino"

In der Dunkelheit, umgeben von den Schatten der Bäume, lauschte er aufmerksam. Die Stimme, die aus dem Nichts zu ihm sprach, klang sanft und doch durchdringend. “Warum suchst du mich?”, fragte sie. Der Pilger zögerte, seine müden Augen suchten den Ursprung dieser geheimnisvollen Worte. “Ich suche Antworten,” antwortete er schließlich. “Antworten auf Fragen über das Leben, den Glauben und meine eigene Existenz.” Die Stimme schwieg einen Moment, bevor sie wieder sprach: “Die Antworten sind nicht...

  • Essen-Ruhr
  • 11.06.24
  • 1
  • 2
LK-Gemeinschaft

Kurzgeschichte
"Der eiskalte Zwilling"

In einer kleinen Stadt, umgeben von dichten Wäldern und nebelverhangenen Seen, lebte ein Mädchen namens Klara. Schon als Kind hatte sie diese seltsamen Tagträume, als sei sie nicht allein, da wo sie gerade stand und ging. Sie hörte flüsternde Stimmen im Wind und sah schemenhafte Gestalten, die ihr folgten. Doch es war nicht nur Einbildung. Eines Tages, als Klara durch den Wald streifte, sah sie ihn: ihren Zwilling. Er war ein Spiegelbild von ihr selbst, doch seine Augen waren kalt und...

  • Essen-Ruhr
  • 11.06.24
  • 1
Kultur

Caroline Wahls Roman „Windstärke 17“
Schwimmen im Nebel

Mit der Faszination des Wassers und der beinahe selbsttherapeutischen Wirkung des Schwimmens haben sich in jüngerer Vergangenheit schon John von Düffel und Annika Büsing in ihren Romanen beschäftigt. Die gerade einmal 29-jährige Schriftstellerin Caroline Wahl legt nun innerhalb eines Jahres schon den zweiten Roman vor, in dem Wasser und schwimmen ganz zentrale Motive sind. Ihr Debütwerk „22 Bahnen“ (2023) fand sofort den Weg in die Bestsellerlisten und wurde vom Buchhandel zum Lieblingsbuch des...

  • Wattenscheid
  • 04.06.24
Kultur

Paula Fürstenbergs Roman „Weltalltage“
Tomatensuppe und Depressionen

"Dies ist auch die Geschichte eurer Freundschaft und die begann 1999 in der siebten Klasse. Da hast du noch keine Selbstgespra?che in der zweiten Person geführt, da hast du noch ich gesagt, wenn du ich meintest. Da hatten Max und du überhaupt noch wenig Ahnung, welche Schwierigkeiten sich ergeben würden“, heißt es im zweiten, unter die Haut gehenden Roman von Paula Fürstenberg, in dem es um Freundschaft, Krankheiten und das Austarieren von Grenzen beim Schreibprozess geht. Die 1987 in Potsdam...

  • Wattenscheid
  • 28.05.24
  • 1
Kultur

Zum Tod des Schriftstellers Walter Kappacher
Liebenswerter Außenseiter

Er galt viele Jahre als Geheimtipp in der literarischen Welt, sein renommierter Landsmann Peter Handke hatte sich vehement für ihn eingesetzt. Doch die große öffentliche Anerkennung errang der Schriftsteller Walter Kappacher erst 2009 nach dem Erscheinen des Romans ›Der Fliegenpalast‹. Danach wurde ihm die wichtigste literarische Auszeichnung des deutschsprachigen Raumes verliehen – der Georg-Büchner-Preis. »In einzelgängerischer Konsequenz hat Walter Kappacher über Jahrzehnte hinweg ein höchst...

  • Wattenscheid
  • 24.05.24
  • 1
Kultur

Karl Ove Knausgårds Roman „Das dritte Königreich“
Keine Theorie, nur Praxis

Sein Arbeitseifer ist bewundernswert, sein literarischer Ouput gigantisch, er schreibt wie ein Uhrwerk. Während der Corona-Pandemie hatte der norwegische Erfolgsautor Karl Ove Knausgård eine neue Romanreihe begonnen. „Der Morgenstern“ (2022) war der erste Band mit knapp 900 Seiten Umfang, im letzten Jahr war „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“ mit kapitalen 1050 Seiten erschienen. Knausgårds Bücher sind schwere Kost und eignen sich nicht für die Lektüre zwischendurch. Die Riesenumfänge und...

  • Wattenscheid
  • 16.05.24
  • 1
Kultur

Jakob Augsteins Roman „Die Farbe des Feuers“
Zwischen Humor und Weltpolitik

"Ich habe immer schon geglaubt, dass die Vorstellung, dass wir Herr dessen sind, was wir tun, eine notwendige Vorstellung und ein Irrtum ist. Wir müssen das glauben, sonst bricht alles zusammen. Aber ich glaube, das ist Quark", bekannte kürzlich Jakob Augstein. Der 56-jährige Augstein, Miteigentümer des Spiegel-Verlags, Verleger und Chefredakteur der linken Wochenzeitung „Freitag“, gehört zu den schillerndsten Figuren in der deutschen Medienlandschaft. Er wuchs als Sohn des renommierten...

  • Wattenscheid
  • 26.04.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Das andere Tal - S.A. Howard
Zeiten treffen sich

Für uns Menschen ist es ja eigentlich normal, dass sich Vergangenheit und Gegenwart in unseren Köpfen vermischen. Erinnerungen werden durch aktuelle Wahrnehmungen ausgelöst und Erinnerungen an schlechte Dinge lösen Reaktionen auf aktuelle Ereignisse aus. Unsere Erinnerungen, die Geschichte selbst und auch das, was gerade passiert lässt uns an die Zukunft denken und bringt Erwartungen mit sich. Was aber, wenn Vergangenheit und Zukunft, auch die eigene, nur ein Tal weiter existieren? Diese Frage...

  • Hattingen
  • 19.04.24
Kultur

Neuer Allende-Roman erscheint am 15. April
Samuel und Anita

Es kann mehr Fluch als Segen sein, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass musste diese Erfahrung machen, weil er über lange Zeit stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders ergeht es der inzwischen 81-jährigen Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete. Ihre Bücher haben eine Gesamtauflage von über 73 Millionen erreicht und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt....

  • Wattenscheid
  • 10.04.24
  • 1
Kultur

80. Geburtstag des Schriftstellers Christoph Hein
Von Drachenblut bis Verwirrnis

„Ich wollte mit diesem Stimmen-Teppich ein Bild der Kleinstadt liefern, wo allein die Stimmen die Farben sind“, hatte Christoph Hein in einem Interview über seinen letzten Roman „Guldenberg“ (2021) erklärt, in dem er sich mit den kleinen und großen Feindseligkeiten in einer mitteldeutschen Kleinstadt auseinandersetzt. Die deutsch-deutsche Geschichte mit all den höchst gegensätzlichen Befindlichkeiten, die sie entfachte, wird Christoph Hein (vermutlich) nicht mehr loslassen. „Nach 1989 gab es...

  • Wattenscheid
  • 06.04.24
  • 1
Kultur

Vor 100 Jahren wurde Johannes Mario Simmel geboren
Gehirne und Herzen erreichen

"Ein Schriftsteller muss so schreiben, dass seine Sätze die Gehirne und die Herzen der Leser erreichen, damit sie mit Entsetzen und Zorn endlich ganz klar zu erkennen und mitzuleiden imstande sind." So idealistisch charakterisierte Bestsellerautor Johannes Mario Simmel, der nicht müde wurde, auf die aufklärerische Funktion der Literatur zu pochen, bis an sein Lebensende seine Rolle als Autor. Simmel, der am 7. April 1924 in Wien als Sohn eines Kaufmanns und einer Lektorin geboren wurde und...

  • Wattenscheid
  • 04.04.24
  • 1
Kultur

Dana von Suffrins Roman „Nochmal von vorne“
Ich merkte mir alles

„Ja, Humor ist natürlich ein Bewältigungsmechanismus, aber auch die einzige Waffe, die ich habe“, hatte die 38-jährige Schriftstellerin Dana von Suffrin kürzlich über ihren neuen Roman erklärt. Für ihren Debütroman „Otto“ (2019), der um einen jüdischen Familienpatriarchen kreiste, war die in München lebende promovierte Historikerin u.a. mit dem Hölderlin-Preis ausgezeichnet worden. Im neuen Roman versucht die Protagonistin Rosa Jeruscher die eigene Familiengeschichte nicht nur zu...

  • Wattenscheid
  • 28.03.24
  • 1
Kultur

Matthias Jüglers Roman „Maifliegenzeit“
Der verlorene Sohn und der Fluss

"Ich glaube, wenn mir so etwas passieren würde wie dem Hans – er hat ja auch irgendwann das Gefühl, da stimmt irgendetwas nicht – scheint mir das gar nicht abwegig zu sein, seinen Trost am Fluss zu suchen“, hat Autor Matthias Jügler über den „Leidensweg“ seiner Hauptfigur befunden. Der Ich-Erzähler Hans ist pensionierter Lehrer und leidenschaftlicher Angler. Er war mit Katrin verheiratet, und das Paar hatte sich 1978 auf ihr Kind gefreut, das kurz nach der Geburt (so die offizielle Version der...

  • Wattenscheid
  • 20.03.24
  • 1
Kultur

Fien Veldmans beeindruckender Debütroman „Xerox“
Der Drucker als einziger Freund

Der Romanerstling der jungen niederländischen Autorin Fien Veldman ist gleich ein großer literarischer Wurf. Mit geradezu sezierendem Blick und anspruchsvoller Komposition betritt die 34-Jährige mutig und voller Elan die literarische Bühne. In ihrem schmalen Roman thematisiert sie viele zeitgenössische, gesellschaftlich relavante Sujets. Es geht in „Xerox“ um die Vereinsamung der Individuen, um Veränderungen in der Arbeitswelt und um die Reduzierung der verbalen Kommunikation und der sozialen...

  • Wattenscheid
  • 12.03.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Das Lächeln der Königin - S. Gerholds
Fluch der Nofretete?

Es gibt wenige Kunstwerke und historische Objekte, die man als weltberühmt bezeichnen könnte. Dazu gehören auf alle Fälle die Mona-Lisa, das Gemälde Sternennacht, die Venus von Milo und die Büste der Nofretete. Einige weltberühmte Kunstwerke haben eine bewegte Geschichte. Gerade letztere hat auch für einige Kontroversen gesorgt, denn der Weg nach Berlin war nicht ganz offiziell. Dass man die Geschichte der Büste und des Wegs nach Berlin gut in ein literarisches Format packen kann, hat sich...

  • Hattingen
  • 29.02.24
  • 1
Kultur

Gerbrand Bakkers Roman „Der Sohn des Friseurs“
Auf der Suche nach dem Vater

„Aus irgendeinem Grund hat sich Cornelis nie wirklich vorstellen können, dass in... wie viel Kilometern Entfernung? dreitausend? zur gleichen Zeit Menschen, die er kennt, sehr gut kennt sogar, Menschen, wie sein Vater, ihr Leben leben. Nicht vorstellen können? Oder wollen?“, heißt es auf der vorletzten Seite des neuen Romans des Niederländers Gerbrand Bakker. Für den Leser ist es bis dahin ein geheimnisvoller, verzweigter, beinahe labyrinthartiger Weg, denn Cornelis' Sohn Simon Weiman wähnt...

  • Wattenscheid
  • 28.02.24
  • 1
  • 2
Kultur

Valerie Fritschs Roman „Zitronen“
Gewalt in Worte gefasst

„Ich glaube nicht, dass es nur ein dunkler Roman ist. Das Leben ist nicht linear. Natürlich handelt es sich bei Gewalt um etwas Düsteres, aber dennoch ist sie allgegenwärtig. Trotzdem geht es in diesem Roman auch viel um Zärtlichkeit. Aber es stimmt schon, es ist sicher ein Buch der Unbarmherzigkeit“, hatte die 34-jährige österreichische Schriftstellerin und Fotokünstlerin Valerie Fritsch in einem Interview über ihren Roman „Zitronen“ erklärt. Es ist ein Roman der absoluten Gegensätze: es geht...

  • Wattenscheid
  • 21.02.24
  • 1
  • 2
Kultur
Sabine Justen lädt Interessierte zum Buchholzer Bücherzirkel ein. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
Foto: Stadtbibliothek Duisburg

Buchholzer Bücherzirkel mit Sabine Justen
Lesestoff und eine Tasse Kaffee

Die Bezirksbibliothek Buchholz auf der Sittardsberger Allee 14 lädt am Mittwoch, 6. März, um 17 Uhr erneut zum Buchholzer Bücherzirkel ein. Der Austausch mit Interessierten findet mit der Duisburger Journalistin Sabine Justen statt. Der Bücherzirkel richtet sich an Interessierte, die gerne lesen und immer auf der Suche nach aktuellen Titeln und gutem Lesestoff sind. Bei einer Tasse Kaffee sind alle Genres willkommen, ob anspruchsvoll oder unterhaltsam, Sachbuch oder Roman, Liebesroman oder...

  • Duisburg
  • 19.02.24
  • 1
Kultur

Sebastian Fitzek, Kultur
Ein Buch als Antwort auf Sebastian Fitzeks "Die Einladung"

Ende 2023 erschien das Buch "Antwort auf Sebastian Fitzeks 'Die Einladung' und weitere Lesermails" als Reaktion auf Fitzeks genialen Roman "Die Einladung". Das Antwortbuch stammt von dem Romanautor Christian Schwochert, umfasst 136 Seiten, erschien im "tredition"-Verlag und befasst sich in seinem Hauptteil mit Sebastian Fitzek, seinem Werk, sowie seiner Sicht auf Berlin und die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft. Der restliche Teil von Schwocherts Sachbuch beschäftigt sich unter anderem...

  • Breckerfeld
  • 18.02.24
  • 2
Kultur

Michael Köhlmeiers Roman „Das Philosophenschiff“
Es gibt nur eine Macht

„Es war Bürgerkrieg. Und ein Bürgerkrieg ist immer auch ein Krieg der Armen und Ungebildeten, der Dummen und Bösartigen gegen die Intelligenzija. Zur Intelligenzija gehörte, wer nicht schwitzte, nicht stank und seine Arbeit im Sitzen tat. Das traf auf meine Eltern zu“, konstatiert die Architektin Anouk Perleman-Jacob, die sich erinnernde und resümierende Hauptfigur in Michael Köhlmeiers neuem Roman, der sich mit der Zeit der Oktoberrevolution auseinandersetzt, aber tief in die politische...

  • Wattenscheid
  • 31.01.24
  • 1
  • 3
Kultur

Buchkompass: Essex Dog von Dan Jones
Harte Söldner im 100jährigen Krieg

Kriege um einen Thron sind ein beliebtes Thema im Fantasy-Genre aber auch in den Historienromanen. Während es im Fantasyroman keine Grenzen für die Handlung gibt, wird diese im Historienroman durch die Geschichtsforschung eingegrenzt. Das heißt natürlich nicht, dass man sich als Autor keine Freiheiten herausnehmen darf, aber der Rahmen ist sehr eng, will man keine fantastische Geschichte daraus machen. In Essex Dogs, dem hier vorliegenden Roman, dreht sich alles um den Auftakt des 100-jährigen...

  • Hattingen
  • 22.01.24
  • 1
Kultur
Jonas Goebel liest am Freitag im Gemeindezentrum Ungelsheim aus seinen Büchern „Jesus, die Milch ist alle" und „Jesus, Füße runter".
Foto: www.juhopma.de

Social-Media-Pastor liest in Ungelsheim
„Jesus, Füße runter“

Jonas Goebel, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Auferstehungsgemeinde Hamburg-Lohbrügge, geht gerne ungewöhnliche Wege. Er hat eine Website, auf der alle seine Predigten, Podcasts und Videos zu finden sind. Der 31jährige postet in sozialen Medien, hat Testhörer für seine Predigten und versteigert seine Predigten auf Ebay für soziale Zwecke. Interessierte können am Freitag, 26. Januar, in der Zeit von 19 bis 21 Uhr im Gemeindezentrum Duisburg Ungelsheim, Blankenburger Straße 103, hören, wie...

  • Duisburg
  • 22.01.24
  • 1
Kultur

Sigrid Nunez' Roman „Die Verletzlichen“
Harmlos und doch tiefgehend

Sigrid Nunez ist eine spätberufene Autorin. Sie war bereits Mitte vierzig, als sie ihre ersten Werke veröffentlichte. „Wenn die Leute fragen, warum ich mich so hingezogen fühle zum Thema Sterblichkeit, dann will ich immer antworten, dass es doch eher so ist, dass die Sterblichkeit mich zu sich heranzieht“, erklärte die inzwischen 73 Jahre alte amerikanische Autorin, die erst 2018 mit ihrem später mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman „Der Freund“ den literarischen Durchbruch...

  • Wattenscheid
  • 17.01.24
  • 1
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