Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Besuch aus Venedig

Hanns-Josef Ortheils Roman „Der Typ ist da“ Plötzlich ist er da. Leise und doch bestimmend, hilfsbereit, aber nicht unterwürfig. "Ich bin Matteo, sagt der Typ und rührt sich weiter nicht. Als sie seinen Namen hört, fällt er ihr wieder ein. Matteo! Er war der Unscheinbarste von allen, ein stiller, höflicher junger Mann, immer etwas am Rand des Geschehens." Der junge Venezianer ist einer lose ausgesprochenen Einladung der Kölner Studentin Mia gefolgt und stellt fortan das Leben in einer...

  • Wattenscheid
  • 12.09.17
Kultur

Die Entdeckung des Kaugummis

Uwe Timms opulenter Roman „Ikarien“ „Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Seele einen besonderen Teil haben, der einem anderen vorbehalten ist. Dort sehen wir die Idee unserer anderen Hälfte, wir suchen nach dem Vollkommenen im anderen“, erklärte der männliche Protagonist Eschenbach in Uwe Timms letztem Roman „Vogelweide“ (2013). Um dunkle und helle Sphären im Menschen, um kaum erklärbare Ambivalenzen und Berührungspunkte zwischen Gut und Böse geht es auch im neuen Roman des inzwischen...

  • Wattenscheid
  • 07.09.17
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Stufe für Stufe „Die Treppe runter und dann kommst du direkt darauf zu!“, hatte Gerda zum Abschied gesagt und war hinter der nächsten Hausecke verschwunden. „Warte!“, hatte Lisa ihr noch hinterhergerufen, aber als sie um die Ecke geschaut hatte, war Gerda schon im Menschengedränge verschwunden gewesen. Nun stand Lisa hier an der Treppe und konnte nicht sehen, wohin sie führte. Sie wusste nicht, auf was sie direkt zukommen sollte, das hatte sie Gerda noch fragen wollen. Lisa zuckte mit den...

  • Bergkamen
  • 06.09.17
  • 1
Kultur

Last in Proviant verwandeln

Ulla Hahns opulenter Roman „Wir werden erwartet“ Es ist vollendet. Die inzwischen 72-jährige Schriftstellerin Ulla Hahn hat ihren großen, 2500-seitigen autobiografischen Zyklus mit dem nun vorliegenden, opulenten Roman abgeschlossen und ihren beschwerlichen Weg von der Nachkriegskindheit in der rheinischen Kleinstadt bis hin in die hochpolitischen 1970er Jahre nachgezeichnet, in denen die Wurzeln ihrer schriftstellerischen Laufbahn liegen. "Erst vor dem Hintergrund des Erfundenen konnte ich...

  • Wattenscheid
  • 29.08.17
Kultur

In den Sand gemalt

Henning Mankells früher Afrika-Roman „Der Sandmaler“ Als Henning Mankell im Oktober 2015 im Alter von 67 Jahren gestorben ist, hat er ein gewaltiges Oeuvre hinterlassen. Neben seinen erfolgreichen Krimis um den kauzigen, stets missgelaunten Kommissar Kurt Wallander und den psychologisch ambitionierten Gesellschaftsromanen „Tiefe (2004)“, „Kennedys Hirn“ (2006), „Die italienischen Schuhe“ (2007) und „Der Chinese“ (2008) gab es auch noch die qualitativ höchst unterschiedlichen erzählerischen...

  • Wattenscheid
  • 21.08.17
  • 2
Kultur

Der Eingang zur Hölle

Mareike Krügels Roman „Sieh mich an“ "Ich will nicht sterben, und ich will auch nicht durch diese Tür gehen. Schultüren sind der Eingang zur Hölle. Aber es hilft nichts, meine Tochter braucht mich." Mit diesen dramatisch klingenden Worten ihrer Protagonistin Katharina Theodoroulakis eröffnet die 40-jährige Schriftstellerin Mareike Krügel ihren vierten Roman. Die Ich-Erzählerin ist Anfang vierzig, lebt mit ihren beiden Kindern nahe der Ostsee (wie die Autorin), während ihr Mann Costas in Berlin...

  • Wattenscheid
  • 09.08.17
Kultur
8 Bilder

Tinkertreffen und Lesung der Autorin Andrea Klasen auf dem Pferdeschutzhof

Die Lesung des reisedokumentarischen Romans  „Die Stille und das Pferd - Pilgerreise zum Rande der Welt“ von Andrea Klasen, das am 8. Februar 2017 erschienen ist, fand im Rahmen des Tinkertreffens von Tanja Raffloer auf dem Pferdeschutzhof Iserlohn statt. In gemütlicher Runde beim Grillen, las die Autorin etwa eine Stunde vor einem Kreis von Reitern und Nicht-Reitern aus ihrem Buch vor. Die danach gestellten Fragen wurden mit freude von Andrea Klasen beantwortet. Das Buch handelt von ihrem...

  • Iserlohn
  • 27.07.17
Kultur

Wenn ein Okapi im Traum erscheint

Mariana Lekys märchenhafter Roman „Was man von hier aus sehen kann“ „Ich wollte dich umbringen, Selma“, sagte Palm leise. „Wegen deiner Träume. Ich habe gedacht, dass dann keiner mehr sterben würde“, heißt es im dritten Roman der 44-jährigen Mariana Leky, der sich zwischen modernem Märchen und Schauergeschichte bewegt. Jene Selma, die Großmutter der Ich-Erzählerin Luise, wird von ungewöhnlichen Träumen heimgesucht, in denen ihr ein Okapi erscheint. So weit, so halbwegs normal. Doch Autorin...

  • Wattenscheid
  • 25.07.17
  • 1
Kultur
Bei ihrem Besuch im Bochumer Jobcenter erhält Krimiautorin Lucie Flebbe (rechts) tatkräftige Unterstützung von Bereichsleiterin Susann Spiegler. | Foto: Jobcenter

Krimiautorin Lucie Flebbe recherchiert im Bochumer Jobcenter

„Den rotzigen Ton meiner Hauptfigur Lila Ziegler werde ich vermissen“, sagt Krimiautorin Lucie Flebbe bedauernd. Doch die Entscheidung ist gefallen: Im August erscheint mit „Totalausfall“ der neunte und letzte Band der beliebten Reihe, die gerade in Bochum, wo die Romane spielen, viele Fans hat. Doch einen Trost gibt es: Flebbe, selbst in Bad Pyrmont zu Hause, hält ihrem bewährten Schauplatz die Treue.Und auch diesmal will sie mit ihren Hauptfiguren – die neue Reihe wird vermutlich weniger auf...

  • Bochum
  • 23.07.17
Kultur

Schreiben ist wie Atmen

Zum Tod des Schriftstellers Peter Härtling Er war vielseitig wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Generation. Er schrieb Romane, Gedichte, Essays, Kinder- und Jugendbücher sowie exzellente Künstlerbiografien. Am Montag ist Peter Härtling im Alter von 83 Jahren in Rüsselsheim gestorben. Seine Bücher schrieb er bis zuletzt immer noch auf einer alten Schreibmaschine, den Computer benutzte er lediglich für die Korrespondenz mit seinen Enkelkindern. Peter Härtling liebte und pflegte das etwas...

  • Wattenscheid
  • 10.07.17
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Fata Morgana Flimmernd stand die heiße Luft über dem Wüstensand. Erschöpft fiel Tom auf die Knie, als er die Kuppe des Hügels erreichte. Er hatte seinen letzten Schluck Wasser am Fuße des Hügels getrunken, in dem Glauben, dass er in dem Tal vor ihm die Oase und den See finden würde. Sein müder Blick schweifte über die trockene Landschaft. Am Horizont zeichnete sich die hochaufragende Bergkette ab, davor ein Hügel nach dem anderen. Vereinzelt fristete noch ein vertrocknetes Büschel Gras sein...

  • Bergkamen
  • 02.07.17
Kultur

Wenn das Schädeldach brennt

António Lobo Antunes' Roman „Ich gehe wie ein Haus in Flammen“ Alljährlich im Herbst, wenn das Rätselraten um die Nobelpreiskandidaten in die heiße Phase geht, wird seit rund 15 Jahren sein Name stets ganz hoch gehandelt. Der 74-jährige portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes, der viele Jahre als Chefarzt einer psychiatrischen Klinik in Lissabon arbeitete, hat nun seinen 25. Roman vorgelegt, der sich wie eine Summe seines bisherigen Oeuvres liest. Wieder steht das Portugal der...

  • Wattenscheid
  • 29.06.17
Kultur

Außerirdische in Barcelona

Eduardo Mendozas Roman "Das dunkle Ende des Laufstegs" Am 20. April erhielt der katalanische Schriftsteller Eduardo Mendoza aus den Händen von Spaniens König Felipe den mit 125000 Euro dotierten Cervantes-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt, für sein Lebenswerk überreicht. Seit der Veröffentlichung seines Romans "Die Stadt der Wunder" (1986) erfreut sich der 74-Jährige Mendoza auch hierzulande einer respektablen Lesergemeinde. "Meine Romanfiguren sind...

  • Wattenscheid
  • 23.06.17
Kultur

Du bist ein richtiger Mensch

Zum 50. Todestag des Schriftstellers Oskar Maria Graf am 28. Juni "Ja, glauben sie vielleicht, ich höre mir ihren Quatsch stundenlang kostenlos an." Hemdsärmelig und burschikos, mutig und geradlinig wies der Schriftsteller Oskar Maria Graf nach einigen Maß Bier und einer deftigen Portion Schmalznudeln in einem Münchener Wirtshaus bei einem Treffen den späteren "Führer" Adolf Hitler in die Schranken. Hitler hatte schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, den urbayerischen...

  • Wattenscheid
  • 20.06.17
Kultur

Tangente als Lebensmittelpunkt

Silvio Blatters Roman "Die Unverbesserlichen" Gastwirten und Frisören sagt man nach, dass sie gute Zuhörer sind und sich in fremden Lebensläufen gut auskennen. "Ich lösche das Licht, ich bin der Letzte, der die Bar verlässt und nach Hause fährt." Jonas Alberding, der Protagonist in Silvio Blatters neuem Roman "Die Unverbesserlichen", führt mit großer Leidenschaft die Sportbar "Tangente" im Dunstkreis des Flughafens Kloten. Hier trifft sich ein bunt gemischter Kreis von Männern um die fünfzig....

  • Wattenscheid
  • 19.06.17
Kultur

Literarischer Etappenfahrer

Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Gerhard Roth am 24. Juni "Ich leb' jetzt viel lieber als früher, mir gefällt auf einmal der Alltag, der mich früher überhaupt nicht interessiert hat. Jetzt gefällt mir alles ununterbrochen", erklärte der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth mit leicht altersversöhnlichem Tenor. Er schreibt und fotografiert weiter mit ungebrochenem Elan. "Seit seiner Kindheit war ihm klar, dass ihn ein Universum der Gleichgültigkeit umgab", erfahren wir zu Beginn von...

  • Wattenscheid
  • 13.06.17
Kultur

Gefangen zwischen Konsum und Terror

Zum Tod des spanischen Schriftstellers Juan Goytisolo „Wir leben gefangen zwischen Konsum und Terror“, hatte Juan Goytisolo anlässlich der Veröffentlichung seines Romans „El exiliado de aquí y de allá“ (2008) erklärt, in dem er heftige Kritik an den politsch-gesellschaftlichen Entwicklungen im zeitgenössischen Spanien übte. Das Schreiben wurde Juan Goytisolo beinahe in die Wiege gelegt. Er erinnerte sich bis ins hohe Alter noch gern an die Leseabende mit seiner Mutter Julia Gay und deren...

  • Wattenscheid
  • 05.06.17
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Freiheit für Tessa Mühsam zog sich Tessa am Fenstersims hoch, um einen Blick durch die Gitterstäbe des kleinen Fensters ihres Gefängnisses zu werfen. Die Blicke in den blauen Himmel und die Möwen, die ihn durchkreuzten, gaben ihr die Kraft, ihr Schicksal zu ertragen. Sie wusste nicht, wie lange sie nun schon gefangen war, genauso wenig, wieso man sie eingesperrt hatte. Eine Möwe landete auf der anderen Seite des Gitters und glotzte sie an. Tessa erkannte sie. Seit einigen Tagen kam immer eine...

  • Bergkamen
  • 04.06.17
Ratgeber
4 Bilder

Leckere Kleinigkeiten: Der Duft von Holunder zieht durch das Haus

Es ist wieder soweit, die Holunderblüten blühen und verströmen ihren himmlischen Duft "Der Duft von Holunder zieht durch das Haus. Ich habe die kleinen weißen Blüten behutsam von den Dolden gestreift und sie über Nacht in Apfelsaft ziehen lassen. Etwas von der goldenen Flüssigkeit schütte ich nun in einen Krug. Mit eiskaltem Wasser aufgefüllt ergibt das eine wohlschmeckende, erfrischende Schorle. Den Rest gieße ich durch ein feines Sieb in einen großen Kochtopf. Dazu gebe ich Gelierzucker und...

  • Oberhausen
  • 28.05.17
Kultur
4 Bilder

Das lange Brückentagswochenend-Rätsel - Befindest du dich noch in diesem Jahrhundert?

Die Geschichte fängt mit der Hauptfigur des Romans an. Ein Italiener befindet sich in seinem Auto und fährt auf eine grüne Ampel-Kreuzung zu.... Im Nu ist es um ihn stockdunkel, das Grün und alle Lichter der pulsierenden Stadt, bis auf das seiner Armaturenbeleuchtung, sind erloschen. Der Crash auf der Kreuzung ist unvermeidbar, es ist der Beginn eines Winterabends, der Europa und seine verwöhnten Bürgern ins Mittelalter zurück katapultiert. Und sei auf der Hut, sonst bläst dir einer noch das...

  • Essen-Ruhr
  • 24.05.17
  • 31
  • 2
Kultur

Die gefälschte Biografie

Javier Cercas' Roman „Der falsche Überlebende“ „Marco ist doch wie für dich gemacht! Du musst über ihn schreiben!“ Mit diesen Worten hat Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa während eines Abendessens in Madrid seinem spanischen Kollegen Javier Cercas einen „Stoff“ ans Herz gelegt, der 2005 in der spanischen Öffentlichkeit für einen Skandal gesorgt hatte. Der kaum bekannte Wissenschaftler Benito Bermejo hatte ein biografisches Lügengebilde zum Einsturz gebracht und einen vermeintlichen...

  • Wattenscheid
  • 22.05.17
Kultur
Das "Grubengold"-Ensemble überzeugt mit seiner Bühnenpräsenz. | Foto: Schuck

Vierter und letzter Teil der Serie über das "Grubengold"-Projekt am Prinzregenttheater: Wie macht man aus einem Roman von 1.500 Seiten ein 70-minütiges Theaterstück?

„Mit dem interkulturellen 'Grubengold'-Ensemble 'Don Quijote' auf die Bühne zu bringen, war eine Vorgabe des Prinzregenttheaters“, erzählt Michaela Kuczinna, künstlerische Leiterin und Regisseurin des Projekts. Sie ergänzt: „Ich bin mit dem Stoff vertraut und habe mich sehr gefreut, ihn auf die Bühne bringen zu können. Das ist ein gutes, vielfältiges Material.“ - Der Lokalkompass stellt das „Grubengold“-Projekt in einer vierteiligen Serie vor. Nachdem in den ersten beiden Teile die...

  • Bochum
  • 22.05.17
  • 1
Kultur

Unfähigkeit zur wahren Liebe

Gonzalo Tornés Roman „Meine Geschichte ohne dich“ Gonzalo Torné ist im deutschen Sprachraum noch ein unbeschriebenes Blatt. Der 41-jährige Spanier, der in Barcelona Philosophie und Ästhetik studiert hat, gilt in seiner Heimat als eine der wichtigsten literarischen Stimmen seiner Generation. „Meine Geschichte ohne dich“ ist sein erster in deutscher Übersetzung vorliegende Roman – ein Buch, das neugierig macht auf mehr aus der Feder dieses Autors. Torné erzählt die Geschichte von Joan-Marc...

  • Wattenscheid
  • 18.05.17
Kultur

Egoismus ist die einzige Konstante

Annette Mingels' Roman "Was alles war" "Anfangen, Weitermachen, Lieben, Verlieren, Finden". So lauten die Kapitelüberschriften, die wie inhaltliche Wegmarken fungieren, in Annette Mingels fünftem Roman "Was alles war". Während die promovierte Literaturwissenschaftlerin in ihren Vorgängerwerken "Die Liebe der Matrosen" (2005) und "Tontauben" (2011) fragile Zweierbeziehungen unter die Lupe genommen hat, schickt sie nun eine Mittvierzigerin auf schmerzhafte familiäre Spurensuche. Dabei schreitet...

  • Wattenscheid
  • 16.05.17
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