Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Das ungelüftete Geheimnis

Maxim Billers Roman „Sechs Koffer“ Maxim Biller pflegt seit fast drei Jahrzehnten sein Image als „enfant terrible“ des deutschsprachigen Literaturbetriebs und inszeniert sich selbst gern als nonkonformistischer Schwimmer gegen den Strom des Zeitgeistes. Zunächst mit seiner Kolumne „100 Zeilen Hass“, später mit seinem Roman „Esra“ (2003), der wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten die Justiz beschäftigte und dann in jüngerer Vergangenheit auch als wütender Dauerpolemiker in der zweiten...

  • Wattenscheid
  • 08.08.18
Kultur

Arbeiter bleibt man immer 

Henning Mankells erster Roman „Der Sprengmeister“ „Nein, ich könnte nicht sagen, welches meiner Bücher ich am meisten mag. Aber höchstens ein Drittel meiner Arbeit sind Krimis, und es ist schön, dass sie für die anderen Bücher eine Art Lokomotive geworden sind“, hatte der schwedische Erfolgsautor Henning Mankell kurz vor seinem Tod erklärt. Und diese Lokomotive (um bei der Metapher zu bleiben) nimmt uns nun mit auf eine Reise in die Vergangenheit – zu Henning Mankells erstem, 1973 in Schweden...

  • Wattenscheid
  • 26.07.18
  • 1
Kultur

Ein Leben voller Risse

Jaume Cabrés Roman "Eine bessere Zeit" "Viel später, als alles längst vorbei war, saß ich Julias schwarzen Augen und ihrem makellosen Teint gegenüber und fragte mich, wann genau mein Leben die ersten Risse bekommen hatte", heißt es über die Hauptfigur Miquel Gensana in Jaume Cabrés Roman "Eine bessere Zeit". Der 71-jährige Autor gehört zu den renommiertesten katalanischen Intellektuellen und hatte mit seinem 2004 im Original erschienenen Roman "Die Stimmen des Flusses" ein absolutes Meisterwerk...

  • Wattenscheid
  • 08.07.18
  • 1
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Auf großer Fahrt In einiger Entfernung zum Anlegesteg blieb Klas stehen. Die Selige Ariana überragte alle anderen Schiffe, die im Hafen ankerten. Auf ihr und am Steg herrschte reges Treiben. Matrosen schleppten Fässer mit Proviant an Bord und das Deck wurde fleißig geschrubbt. Es hieß, der Kapitän hatte das Schiff nach seiner Mutter benannt, die er sehr verehrte, aber seine Geschäfte hatten nichts Seliges an sich. Und dennoch wollte Klas bei ihm anheuern. Denn es hieß auch, dass er immer Bedarf...

  • Bergkamen
  • 07.07.18
  • 1
Kultur

Vom Schreibrausch erfasst

Neuer Roman zum 80. Geburtstag von Joyce Carol Oates (am 16. Juni)  Unendlich viel hat Joyce Carol Oates schon geschrieben - allein mehr als 60 Romane, und in den letzten Jahren ist sie immer wieder als heiße Nobelpreiskandidatin gehandelt worden. Mit ihrem neuen Roman, der kurz vor ihrem 80. Geburtstag erschienen ist, hat sie noch einmal ein völlig neues thematisches Terrain betreten. Ähnlich wie ihr vor knapp vier Wochen verstorbener Landsmann Philip Roth ist auch für Oates das Schreiben ein...

  • Wattenscheid
  • 14.06.18
Kultur

Drei Frauen und ein Mord

Margriet de Moors Roman „Von Vögeln und Menschen“ "Das einzige Leben, das zählt, ist das normale Leben. Je normaler, umso wunderbarer, je alltäglicher, umso prachtvoller“, heißt es im neuen Roman der 76-jährigen niederländischen Schriftstellerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande mit "Der Herzog von Ägypten" (1997), "Die Verabredung" (2000) und mit ihrem Meisterwerk "Sturmflut" (2005) beachtliche Erfolge gefeiert hat. Von einem normalen unbeschwerten Leben sind die drei...

  • Wattenscheid
  • 01.06.18
  • 1
Kultur
2 Bilder

Eine tolle und sympathische Halterner Autorin, Linne van Sythen

Haltern. Es ist mal an der Zeit, auf unsere Halterner Schriftsteller hinzuweisen. Eine von ihnen ist Linne von Sythen. Mit ihren Romanen "Wenn zwei es wagen - (k)ein Liebesroman" und "Wenn du mich endlich liebst" zeigt sie ihren Lesern, dass sie auch heiße Eisen anpackt. In Letzterem geht es um Stalking und auch um (un)erwiderte Liebe. Hier ist eine Rezension von Bürgerreporterin Ulrike Frey zu Ihrem letzten Roman: "Beängstigend wird der Kreis immer enger. Liebe ist das schönste auf der Welt....

  • Haltern
  • 23.05.18
  • 3
Kultur

Ich bin die Wahrheit

"Die Schulzeit Jesu" - der neue Roman von Nobelpreisträger JM Coetzee "Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden", heißt es im Vorgängerroman ("Die Kindheit Jesu") aus der Feder von John Maxwell Coetzee. Der inzwischen 78-jährige Nobelpreisträger des Jahres 2003, der seit 16 Jahren im australischen Adelaide lebt, knüpft mit der "Schulzeit Jesu" erzählerisch fast nahtlos an die "Kindheit" an, als...

  • Wattenscheid
  • 08.05.18
  • 1
Kultur

Er liebte die Extreme

 Zum Tod des Schriftstellers Günter Herburger  „Man muss offen sein für Erschöpfung. Ich bin in diese Erschöpfung hineingelaufen, es kam der zweite Wind, und ich dachte: Was ist das?“, erklärte der Schriftsteller Günter Herburger einst seine ersten Leidenserfahrungen beim Marathonlauf. Extreme standen bei Herburger ganz hoch im Kurs - literarisch, politisch und eben auch in der Freizeit. In den wilden 1960er Jahren schloss er sich der DKP an, 15 Jahre arbeitete er an seiner...

  • Wattenscheid
  • 08.05.18
Kultur

Zwei Legionäre in einem „Freudenhaus“

Sétif, Algerien  1950. Die Sonne ist hinter dem Berg weggetaucht, und ein kühler Wind weht herüber, vermischt sich mit der Backofenwärme, ausgestrahlt von den Hauswänden, den Steinplatten des Bürgersteigs und der Asphaltstraße. Die Gleichzeitigkeit von heiß und kalt. Später werden wir in einem Araberdorf mit glühendem Gesicht vor offenem Feuer sitzen, während uns die Nachtkälte den Rücken heraufkriecht. Wir [Reinhard und Miros] bezahlen unseren Kaffee und gehen ins Bordell. Ein altes, graues...

  • Recklinghausen
  • 03.05.18
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Spiegelbilder „Ach ist das herrlich!“ Stefanie schloss genüsslich die Augen und reckte ihr Gesicht der Sonne entgegen. „Es ist viel zu warm!“, murrte Robert und sah sich nach einem schattigen Plätzchen um. „Du bist heute auch ein Griesgram!“ Stefanies Laune war nicht zu trüben. Sie ging zum Rand der Dachterrasse des Schlosses und schaute über die Brüstung. „Unter einem gemütlichen Wochenende zu zweit hatte ich mir was anderes vorgestellt.“ Robert starrte gelangweilt einem alten Ehepaar...

  • Bergkamen
  • 01.05.18
  • 1
Überregionales
Mit „Wintersaat“ hat die Olfener Opernsängerin Almuth Herbst ihren ersten Roman veröffentlicht.
2 Bilder

Stift statt Stimme: Opernsängerin Almuth Herbst hat ihren ersten Roman geschrieben

Als Mezzosopran tritt Almuth Herbst üblicherweise in Geschichten auf, die andere Menschen verfasst haben. Seit 2008 ist sie am Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen engagiert. Doch jetzt hat die Olfenerin mit „Wintersaat“ ihren ersten eigenen Roman veröffentlicht. Dessen Ursprünge reichen weiter zurück als ihre Karriere als Opernsängerin. „2007 haben ich damit angefangen“, erinnert sich Almuth Herbst. Damals hatte sie gerade erst ihr Studium beendet und streckte die Fühler aus, um...

  • Olfen
  • 25.04.18
Kultur

Das Leben nach dem Sterben

Was wäre, wenn ... ... die Rechtspopulisten in Deutschland die Wahl gewinnen würden. ... die Rechtspopulisten in Österreich immer mehr Zuspruch finden würden. Ein Albtraum wird wahr! Nur noch die Türkei ist bereit, deutsche Asylanten aufzunehmen - doch die Balkanroute ist dicht. Zwei Rentner aus dem Ruhrgebiet flüchten über den Bodensee in die Alpenrepublik. Denn in der Steiermark gibt eine Kleinstadt, in der noch Flüchtlinge willkommen sind. Doch schnell stellt sich herazu, auch dort sind die...

  • Herne
  • 09.04.18
Kultur

Die Leere spüren

  Peter Härtlings posthum erschienener Roman „Der Gedankenspieler“ "Er schloss die Augen, hörte in sich hinein und spürte die Leere wieder, die Gleichgültigkeit. So könnte ich anfangen zu sterben, sagte er und fügte hinzu: Ich bin müde." Diese durchaus autobiografisch anmutenden Sätze hat Peter Härtling Johannes Wenger in den Mund gelegt - Hauptfigur in seinem letzten Roman „Der Gedankenspieler“, den Härtling kurz vor seinem Tod im Juli 2017 abgeschlossen hat. Der alleinstehende Wenger hat...

  • Wattenscheid
  • 29.03.18
Kultur

Mit dem Pony durch den Tulpenwald 

Martin Walsers Roman „Gar alles“ erscheint am 27. März Martin Walser schreibt und schreibt – mit nach wie vor atemberaubendem Tempo und bemerkenswerter formaler Brillanz. In seinem neuen Briefroman lässt der Grand Seigneur der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der am 24. März seinen 91. Geburtstag feierte, einen auf bemitleidenswerte Weise gescheiterten Mann mittleren Alters Briefe an eine unbekannte Frau schreiben. Justus Mall war einst Oberregierungsrat in einem bayrischen Ministerium...

  • Wattenscheid
  • 24.03.18
LK-Gemeinschaft

Leseprobe - Herrschaft des Eises

Sie hob die Hände flehend zu dem Herz aus Eis, das auf dem Altar ruhte. „Bitte, Eisgöttin. Gib mir die Kraft, deiner würdig zu sein!“ Es klopfte erneut. „Istra, es ist soweit!“ Istra erkannte Ismanns Stimme. Er klang ungeduldig. Rasch stand sie auf. Ismann ließ man nicht warten. Seit sie sich erinnern konnte, war er der oberste Priester. Von den älteren Priestern wusste sie, dass er seit jeher dieses Amt bekleidete. Niemand sprach es offen aus, aber es gab Gerüchte, dass er weit über...

  • Bergkamen
  • 13.03.18
Kultur

Hundefutter für die Krähe

Monika Marons streitbarer Roman " Munin oder Chaos im Kopf" "Ich wollte eigentlich keinen Roman über die Umweltzerstörung schreiben, sondern vor allem erzählen, was passiert, wenn jemand, in diesem Fall eine Journalistin, das tut, was sie für richtig hält: die Wahrheit zu schreiben", erklärte die Schriftstellerin Monika Maron 2009 in einem Spiegel-Interview über das Entstehen ihres in der damaligen DDR verbotenen Romans "Flugasche" (1981). Was im postfaktischen Zeitalter von der Wahrheit zu...

  • Wattenscheid
  • 12.03.18
Kultur
Ri Matthieu (rechts) hat Gabi Dauenhauer einst selbst bei einer Lesung erlebt. Danach war klar: "Sie soll auch meinen Roman vorstellen!" Foto: Debus-Gohl

Frauenlektüre mit Gruselfaktor - "Gänsehaut und Prosecco"

Ri Matthieu dürfte so manchen wegen ihres Frauenmagazins Rivue ein Begriff sein. Auch ein Nagelstudio hat die Rüttenscheiderin zwischenzeitig eröffnet. Mit Okkultismus und Satanismus bringt man sie jedenfalls nicht in Verbindung. Doch das dürfte sich zeitig ändern, denn die Verlegerin hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Und der dreht sich um Liebe, Frauen und Aleister Crowley. Ava Burton wäre eigentlich eine ganz normale junge Frau, würden ihr nicht dauernd die seltsamsten Dinge passieren....

  • Essen-Süd
  • 06.03.18
  • 1
  • 1
Überregionales
Ute Schulte (Raumausstattung Koke) und Olaf Bachmann (Bücher Bachmann) zeigen das Veranstaltungsplakat. | Foto: Veranstalter

Felicity Whitmore liest aus ihrem Debüt Roman vor

„Der Klang der verborgenen Räume“ heißt der Debüt Roman von Felicity Whitmore, der im November 2017 bei dtv erschien und vor der Kulisse englischer Adelshäuser spielt. Felicity Whitmore ist das Pseudonym von Indra Janorschke, die zusammen mit ihrem Mann Dario Weberg das „Theater an der Volme“ in Hagen leitet. In dem Roman geht es um zwei Frauen, die 160 Jahre Zeit von einander trennt, deren Schicksale jedoch eng miteinander verwoben sind. Veranstalter sind Bücher Bachmann und Raumausstattung...

  • Schwerte
  • 05.03.18
Kultur

Wenn die Landschaft Trauer trägt

Esther Kinskys für den Leipziger Buchpreis nominierter Roman „Hain“ „Jeden Morgen wache ich in einer Fremde auf“, heißt es in Esther Kinskys viertem Roman „Hain“, und das ist nicht nur geografisch gemeint. Eine Frau begibt sich an drei unterschiedlichen Orten in Italien auf Spurensuche. Als „Geländeroman“ hat die 61-jährige Autorin und Übersetzerin ihr Werk bezeichnet. Man könnte es auch Landschaftsroman nennen, doch Gelände klingt wilder, ungezügelter – und so ähnlich geriert sich auch der...

  • Wattenscheid
  • 02.03.18
LK-Gemeinschaft

Ein Bild - Eine Geschichte

Morgendämmerung Ungeduldig wartete Marianne auf die aufgehende Sonne. In der Dämmerung hatte sie alles für das Ritual vorbereitet, aber nur im Licht der aufgehenden Sonne konnte der Liebeszauber gelingen. Rasch prüfte sie noch einmal, ob sie alles bedacht hatte. Der Kreis aus weißen Steinen, in dem sie stand, hatte keine Lücken. Die kleine Puppe mit der Krone auf dem Kopf und dem Adlerwappen auf dem Umhang stand zweifellos für den Prinzen. In das rote Stoffherz, das sie auf die Brust der Puppe...

  • Bergkamen
  • 02.03.18
Kultur

Wenn alles zweimal geschieht

Peter Stamms Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“   „Schreib eine Geschichte über mich“, lautete der zentrale Satz in Peter Stamms 1998 erschienenem und später verfilmten Debütroman „Agnes“ (1998). Seitdem hat sich der 55-jährige Schweizer Autor immer wieder auf experimentelle Grenzgänge begeben und ein reizvolles Spiel mit der Meta-Literatur inszeniert. Spätestens mit seinem mehr als 100 000mal verkauften Roman "An einem Tag wie diesem" (2006) hat sich Stamm in der ersten Reihe der...

  • Wattenscheid
  • 28.02.18
  • 1
Kultur

Alles ist in Bewegung

Norbert Gstreins Roman „Die kommenden Jahre“ Der 57-jährige österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein ist bekannt dafür, dass er keinen großen Bogen um brisante Themen macht. Nach dem Balkankrieg („Das Handwerk des Tötens“) und einer gegen Suhrkamp-Chefin Ulla Berkéwicz gerichteten Roman-Persiflage („Die ganze Wahrheit“) hatte er sich zuletzt in seinem Roman „In der freien Welt“ (2016) mit dem Nahostkonflikt auseinander gesetzt. Nun widmet er sich dem Thema Flüchtlinge, eingebettet in eine...

  • Wattenscheid
  • 27.02.18
Kultur

Zwischen Gretel Adorno und Doktor Faustus

Andreas Maiers Roman „Die Universität“ Andreas Maier hat die nächste literarische Etappe seiner großen autobiografischen Lebensrundfahrt bewältigt. Der Roman „Die Universität“ ist der sechste von elf geplanten Bänden des autobiografischen Mammutprojektes mit dem Arbeitstitel „Umgehungsstraße“. Über Kindheit, Jugend und Pubertät in der hessischen Wetterau – ein Landstrich zwischen Gießen und Frankfurt – haben die Vorgängerwerke „Das Zimmer“ (2010), „Das Haus“ (2011), „Die Straße“ (2013), „Der...

  • Wattenscheid
  • 21.02.18
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