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Beiträge zum Thema gedicht

Kultur

Der Stubenhocker - Gedicht von Ingrid Dressel

Beim allerschönsten Sonnenschein, da fühle ich mich recht allein, denn jedermann geht aus dem Haus und ich verkrieche mich wie eine Maus die in der kleinen Höhle sitzt und friert als dass sie draußen schwitzt. Ich habe keine Lust auf Leute, beweg mich ungern in der Meute denn Leute sind so dumm und krumm, doch manchmal komm ich nicht drum rum und wenn sie dann wie wild erzählen kann ich mich nur vom Acker stehlen. Doch wenn es draußen stürmt und blitzt, dann denke ich so ganz verschmitzt: Jetzt...

  • Bochum
  • 12.05.14
Kultur

Liebesgedicht von Ingrid Dressel

Süße Ewigkeit, flüchtiger Moment in Zeitlosigkeit Wundertraum geöffneter Augen… … denn auf dem Feld entzündet ein sanftes Geheimnis der purpurne Mohn in wogenden gelben Ähren des Himmelsblaus. Leicht kam sie geflogen auf silbernen Schwingen, setzte sich scheinbar sinnlos nieder in mein bereitetes weiches Nest. Es ist was es ist, sagt Erich Fried, ein Geschenk des Lebens an sich selbst.

  • Bochum
  • 28.04.14
Kultur

Wir gehen in dem Erdenleben.... Gedicht

Wir gehen in dem Erdenleben einen kurzen Weg, eine knappe Bahn, ein Gipfel lässt uns fröhlich erbeben, doch scheint er uns manchmal nur momentan. Und auch die Täler fliegen pfeilschnell vorbei und flüchtig ist ein jeglicher Augenblick. Ist denn unser Leben eine Mogelei, bemessen an dem Quäntchen Glück? Und bleibt eine Spur zurück? Bleibt eine Spur zurück?

  • Bochum
  • 23.04.14
Politik

Die andere Möglichkeit (1930)

Wenn wir den Krieg gewonnen hätten, mit Wogenprall und Sturmgebraus, dann wäre Deutschland nicht zu retten und gliche einem Irrenhaus. Man würde uns nach Noten zähmen wie einen wilden Völkerstamm. Wir sprängen, wenn Sergeanten kämen, vom Trottoir und stünden stramm. Wenn wir den Krieg gewonnen hätten, dann wären wir ein stolzer Staat. Und pressten noch in unsern Betten die Hände an die Hosennaht. Die Frauen müssten Kinder werfen, Ein Kind im Jahre. Oder Haft. Der Staat braucht Kinder als...

  • Bochum
  • 11.04.14
  • 2
  • 2
Kultur

Ach, die leidige Pubertät - Gedicht

Wie ist der Tag unendlich trübe, Sonne leuchtet mir heut nicht, wenn ich Lebenswillen übe, sehe ich nur kleines Licht. Gestern warst du in mir drin, ich schmeckte Liebe, war es Schein? Ein ungestümer leichter Sinn? Denn heut ist mein Herz allein.

  • Bochum
  • 06.04.14
Politik

An die Nachgeborenen von Bertolt Brecht

I Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen. Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viel Untaten einschließt! Der dort ruhig über die Straße geht Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde Die in Not sind? Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt aber glaubt mir: das ist...

  • Bochum
  • 02.04.14
  • 3
  • 2
Politik

An den Frieden

O süßester Traum der streicht wie Sommer lind! Doch bald musst du wohl mehr sein als ein Ahnen. Da blüht er auf wie kleinster Duft von Wind. Ein Engel durch der Leichen Schlucht sich bahnend. Dein Tag -: er wölbt! Die Stadt birst vor Geläut. Der Sonne Fluß erbraust in jeder Straße. Gemäuer hoch sprießt golden Strahl - Efeu. Fanfarenmünder Halleluja blasen. Das Blutgefild verbaut zu welchem Beet, Zu Wald und See mit Wolk und Stern darein. Millionen Toter schwarze Fahnen weht Breit auf vom Grund....

  • Bochum
  • 11.03.14
  • 5
  • 1
Politik

Krieg und Friede

Die Welt hat Krieg geführt weit über zwanzig Jahr. Nunmehr soll Friede sein, soll werden, wie es war. Sie hat gekriegt um das, o lachenswerte Tat, Was sie, eh sie gekriegt, zuvor besessen hat. Friedrich Freiherr von Logau (* 1605 , † 1655) IN 47 TAGEN BEGINNT DER OSTERMARSCH RHEIN/RUHR: http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om14-001.htm http://www.ostermarsch-ruhr.de/termoine.html

  • Bochum
  • 03.03.14
Kultur

Die Worte verführten mich

Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Günter Kunert am 6. März* „Eines Tages, nach dem Krieg, lieh ich mir eine Schreibmaschine, um einen Brief zu schreiben. Da fiel mein Blick auf die große Kastanie im Hof, und ich stellte mir vor, dass die Äste bedrohlich wachsen und in die Zimmer ringsum eindringen. Plötzlich fing ich an, Zeile für Zeile untereinander zu schreiben, wie in Trance. Die Worte verführten mich! Von da an schrieb ich fast täglich“, erinnert sich Günter Kunert an seine...

  • Wattenscheid
  • 03.03.14
Politik

Kurt Tucholsky: Der Graben

Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen? Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält? Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen, und du hast ihm leise was erzählt? Bis sie ihn dir weggenommen haben. Für den Graben, Mutter, für den Graben. Junge, kannst du noch an Vater denken? Vater nahm dich oft auf seinen Arm. Und er wollt dir einen Groschen schenken, und er spielte mit dir Räuber und Gendarm. Bis sie ihn dir weggenommen haben. Für den Graben, Junge, für den Graben. Drüben die französischen Genossen...

  • Bochum
  • 25.02.14
  • 7
  • 3
Kultur

Wie Ebbe und Flut... besinnliches Gedicht

Wie Ebbe und Flut sich verheißen, entziehen im wiederkehrenden Wellenrhythmus so wandeln sich Gefühle, Gedanken in unsteter Abfolge der Lebensgezeiten. Wenn unsere Gedanken unaufhaltsam kommen und gehen, und bestimmen doch unser Handeln und unser Handeln das Leben und das Leben unser Schicksal ist nichts endgültig wie ein sich ständig veränderndes Mosaik von Sandkörnern, weggeschwemmt durch die Wellen der Zeit. Sicher nur dieser eine Augenblick, indem du sagst: - Ich bin. Und ob er nicht gleich...

  • Bochum
  • 25.02.14
  • 1
Politik

Kriegslied von Matthias Claudius

's ist Krieg! s' ist Krieg! O Gottes Engel wehre, Und rede du darein! 's ist leider Krieg - und ich begehre Nicht schuld daran zu sein! Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen Und blutig, bleich und blaß, Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen, Und vor mir weinten, was? Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, Verstümmelt und halbtot Im Staub vor mir sich wälzten und mir fluchten In ihrer Todesnot? Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute, So glücklich vor dem Krieg, Nun alle...

  • Bochum
  • 20.02.14
  • 5
  • 1
Politik

Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!

Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre. dann gibt es nur eins: Sag NEIN! Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins: Sag NEIN! Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und...

  • Bochum
  • 11.02.14
  • 8
  • 7
Politik

Die "Arbeiter-Stille-Nacht"

Stille Nacht, traurige Nacht, rings umher Lichterpracht!
 In der Hütte nur Elend und Not,
 kalt und öde, kein Licht und kein Brot,
 schläft die Armut auf Stroh,
 schläft die Armut auf Stroh. Stille Nacht, traurige Nacht, hast du Brot mitgebracht, 
fragen hungrige Kinderlein.
 Seufzend spricht der Vater: Nein. 
Bin noch arbeitslos,
 bin noch arbeitslos. Stille Nacht, traurige Nacht, drunten tief in dem Schacht
 schlagen Wetter, welch' gräßliche Fron! 
Gräbt der Bergmann für niedrigen Lohn 
für...

  • Bochum
  • 23.12.13
  • 7
  • 6
Kultur

An den Mond von Johann Wolfgang von Goethe

Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh; So verrauschte Scherz und Kuß Und die Treue so. Ich besaß es doch einmal, was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt!...

  • Bochum
  • 23.12.13
  • 2
  • 2
Kultur

Gedicht - Licht und Schatten

Es werde nun Licht, so sprach einst der Herr, doch als er den Menschen so richtig betrachtete, man kann nicht sagen, dass er ihn völlig verachtete, verlieh er ihm eine besondere Ehr die Welt zu gestalten nach seinem Begehr. Doch niemand der Menschen kriegte das hin, denn wo sehr viel Licht, da ist auch viel Schatten, manch Menschen lebten fast wie die Ratten ohne den Glauben an einen tieferen Sinn. Der Schatten verleiht oft den Dingen Kontur, das sah einst der Herr im sonnigen Himmel und...

  • Bochum
  • 16.12.13
  • 3
  • 1
Kultur

Weihnachtsgedicht

Weihnachten Es friedet schon wieder auf der Welt! Stopp – Nennt man das wirklich Frieden? Wenn man sich abends zusammengesellt und hätte es lieber vermieden? Und sieht neben Action die neuesten News von dem ganzen Grauen auch nebenan, da kriegt man dann schnell einen Weihnachtsblues trotz Putenbraten und Marzipan. Ob ein Jesus einstmals in der Krippe lag, ob ein Buddha Gautama leise mahnt, ob Moslems glauben an den Westanschlag, wer, sag mir, wer erbarmt… ... sich über die Menschen und...

  • Bochum
  • 14.12.13
  • 5
  • 1
Kultur

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen, wenn die, so singen oder küssen, mehr als die Tiefgelehrten wissen, wenn sich die Welt ins freie Leben und in die Welt wird zurückbegeben, wenn dann sich wieder Licht und Schatten zu echter Klarheit werden gatten und man in Märchen und Gedichten erkennt die wahren Weltgeschichten, dann fliegt vor Einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort. Novalis

  • Bochum
  • 10.12.13
  • 5
  • 1
Politik
3 Bilder

Erfolgreicher Weihnachtsinfostand der Sozialen Liste in der Bochumer Innenstadt

Trotz nasskalten Wetters ergaben sich für die Aktiven der Sozialen Liste Bochum heute in der City viele gute Gespräche mit PassantInnen. Auch die selbstgebackenen Plätzchen, die Schokonikoläuse am Stiel, unsere Zeitung und das aktuelle Flugblatt mit dem Gedicht "Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner" fanden reißenden Absatz! Hier das Gedicht und der Flugblattext: Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner Morgen, Kinder, wird’s nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch...

  • Bochum
  • 07.12.13
  • 21
  • 1
Kultur

Herbst von Rainer Maria Rilke

Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. Aus: Das Buch der Bilder

  • Bochum
  • 30.10.13
  • 3
  • 1
Kultur

Vereinsamt von Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche Vereinsamt Die Krähen schrein Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnein, - Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat! Nun stehst du starr, Schaust rückwärts, ach! wie lange schon! Was bist du Narr Vor Winters in die Welt entflohn? Die Welt - ein Tor Zu tausend Wüsten stumm und kalt! Wer das verlor, Was du verlorst, macht nirgends Halt. Nun stehst du bleich, Zur Winter-Wanderschaft verflucht, Dem Rauche gleich, Der stets nach kältern Himmeln sucht. Flieg, Vogel,...

  • Bochum
  • 29.10.13
  • 1
Kultur
Die LWL-Literaturkommission für Westfalen hat das Lesebuch Heinrich Kämpchen herausgegeben. | Foto: LWL

Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen kommt zu neuen Ehren - LWL gibt Lesebuch heraus

Er war einer der frühen Arbeiterdichter und hatte eine große Leserschaft. Von 1890 bis 1912 war Heinrich Kämpchen (1847-1912) in nahezu jeder Ausgabe der "Bergarbeiter-Zeitung" mit einem Gedicht vertreten. Auf Drängen seines Freundes Otto Hue stellte er seine Verse in Einzelausgaben zusammen ("Aus Schacht und Hütte",1899; "Neue Lieder", 1904/05; "Wie die Ruhr mir sang", 1909). Eine Einführung in das Werk Kämpchens legt nun der Bochumer Literaturwissenschaftler Joachim Wittkowski in Form eines...

  • Bochum
  • 23.10.13
  • 2
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