Strahlungsalarm an der Pilgerstraße
Der Verdacht auf radioaktive Strahlung einer Stahllieferung löst gegen 10.18 Uhr Alarm in der Mülheimer Feuerwehrleitzentrale aus.
Mit zwei Löschzügen und dem ABC-Zug rückt die Feuwehr wenige Minuten später in Richtung Pilgerstraße aus. Auf dem Gelände der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) bauen die Spezialisten die Dekontaminierungsanlage auf.
Andere Kollegen gehen in Schutzausrüstung auf das Grundstück der Firma Ibero Stahl Mülheim (ISM). Mit ihren Messgeräten nähern sie sich der Ladung Rundstahl. 35 Beschäftigte der Firma bringen die Feuerwehrleute in einen gesicherten Bereich.
Doch die Geräte des Strahlungstrupps schlagen nicht aus - Entwarnung.
Die ISM-Geschäftsleitung hatte zuvor die Behörden über den Rückläufer informiert.
„Ein ISM-Kunde hatte die Rundstahllieferung nicht angenommen, weil die Strahlungsmessgeräte dort Alarm schlugen“, erklärt Thorsten Drewes. „Bei Strahlungsalarm schrillen bei uns natürlich sofort alle Alarmglocken.“
Wenig später löst sich das Rätsel. „Offenbar hatte der Fahrer einen Tag vorher Kontrastmittel im Rahmen einer medizinischen Untersuchung zu sich genommen. Als er bei dem Kunden anlieferte, geriet er offenbar in den Bereich der feinjustierten Messgeräte. Die schlugen aus und der Kunde verweigerte die Annahme", erläutert Drewes. Aus Sicherheitsgründen seien stahlverarbeitende Betriebe heute mit entsprechenden Messgeräten ausgestattet. Es soll damit verhindert werden, das verstrahlter Schrott in die Produktion gelange.
Zweite Kuriosität: Als der Alarm in der Mülheimer Wache einging, hielt Drewes im Rahmen einer turnusmäßigen Lehrganges in der Wache gerade einen Vortrag. Thema: ABC-Einsätze der Feuerwehr. "Der Lehrgang hat vor zwei Tagen begonnen", fährt er fort.
Gegen 12.15 Uhr verstauen die 30 Feuerwehrleute ihr Gerät wieder und kehren zurück. Der Stau auf der Mellinghofer Straße löst sich indes nur langsam auf.
Aktualisierung 14.12 Uhr:
Soeben beendete die Polizei ihren Einsatz auf der Mellinghofer Straße. "Wegen des Einsatzes an der Pilgerstraße konnten die Lastwagen nicht zur MEG fahren. Deswegen bildete sich ein Stau von der Zinkhüttenstraße bis zur Einfahrt Pilgerstraße", sagt Marco Ueberbach von der Polizeipressestelle. Jetzt laufe der Verkehr wieder normal.
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Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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