"Genialer Standort Innenstadt"

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld sowie Vertreter der Werbegemeinschaft Innenstadt, des Einzelhandelsverbandes, der Mülheim & Business GmbH und der MST sehen eine lebendige Innenstadt, die viel Lebensqualität verspricht. PR-Foto Köhring/AK | Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Dass die Leerstandsituation in der Innenstadt längst nicht so alarmierend ist, wie es vielerorts heißt, bestätigte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld sowie Vertreter der Werbegemeinschaft Innenstadt, des Einzelhandelsverbandes, der Mülheim & Business GmbH und der MST, die vergangenen Montag zu einer Tour durch die City eingeladen hatten.
Noch vor wenigen Tagen sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel von einer „dramatischen Verschlechterung der Mülheimer Innenstadt als Handelsstandort“ und beklagte, dass von der „einst bekannten und blühenden Mülheimer City nur noch ein Torso übrig geblieben ist“.
Zwar befindet sich die Innenstadt derzeit in einem langanhaltenden und schwierigen Strukturwandel, „doch der Leerstand hält sich mit 10 Prozent der Ladenlokale in vergleichbaren Grenzen“, so Mülheim & Business GmbH Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier. Mülheim habe nach seinen Worten mit rund 50.000 Quadratmetern Verkaufsfläche in der Innenstadt inklusive Kaufhof, zu viel Einzelhandelsflächen für die 168.000 Einwohner.

So schlecht wie ihr Ruf ist die Struktur der Innenstadt bei weitem nicht.
Für eine positive Entwicklung sprechen unter anderem die angelaufenen Bauarbeiten an der Ruhrbania-Ruhrpromenade, die Neueröffnungen von inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften, die Aktivitäten von Kreativen und Künstlern für eine Kreativmeile an der Wallstraße und das rund 20 Mio. Euro schwere Investment im Einkaufszentrum Forum.
Klare Worte fand die Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld für die in der Kritik stehende Leerstandssituation der Innenstadt: „Wir müssen uns von dem Traum verabschieden, jeden neuen Leerstand sofort wieder mit Einzelhandel zu füllen.“ Sicherlich sei der Leerstand ein Störfaktor, „doch so dramatisch, wie es manchmal dargestellt wird, ist es nicht“, betonte Mülheim & Business GmbH Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier.
Hopfen und Malz sieht er beim Sorgenkind Kaufhof zudem nicht verloren, denn das Rathaus und Ruhrbania versprechen nach ihrer Fertigstellung deutlich mehr Frequenz und machen das „tolle Grundstück sichtbar“. Vorstellen kann sich Schnitzmeier ein integriertes Konzept, einen Nutzungsmix von Handel, Wohnen und Gastronomie.
„Die Mülheimer Innenstadt definiert sich nicht nur über den Einzelhandel“, merkte Mühlenfeld beim Rundgang an. Bereits jetzt profiliert sich die Innenstadt über einen guten Mix von Einzelhandel, Gastronomie und innerstädtischem Wohnen. „Eben das macht Lebensqualität aus!“ Sie freue sich, dass alle Innenstadt-Akteure und die Einzelhändler an einem Strick ziehen und die Innenstadt nicht aufgeben. „Mit kleinen Schritten, Mut und einem langen Atem schaffen wir es, dass die Innenstadt wieder attraktiver wird", so die Oberbürgermeisterin.
Belebende Impulse setzt die Kulturinitiative Wallstraße, gegründet von Medienwirt Andreas Ottawa und dem bildenden Künstler und Kulturwissenschaftler Frank Wolf. „Wir wollen im Bereich Wallstraße, Kohlenkamp und Löhberg eine Art KulturCluster entwickeln und regelmäßig Publikum über Kunst- und Kulturveranstatlungen in die Stadt locken.“ Erfolgreich angenommen wurden bereits ein Tango-Tanzabend im Perfetto und ein Lese-Abend, der auch Besucher aus Düsseldorf anlockte. Mülheims zentrale Lage dürfe man nicht unterschätzen, so Wolf. Diese Meinung teilen auch Ellen Bube (Cajupi Wohn Art) und der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Innenstadt, Hermann-Josef Pogge (Pogge Home Decor). Sicherlich haben auch die großen Einkaufszentren in Düsseldorf, Essen und Oberhausen ihren Reiz, „doch dorthin wird man nicht jeden Tag fahren“, weiß auch die Oberbürgermeisterin. Bube, die vor vier Jahren ihr Antiquitäten- und Deko-Geschäft an der Friedrich-Ebert-Straße eröffnete, fühlt sich ganz als Stadtmensch, die nicht „in Bunkern spazieren gehen möchte.“ Pogge sieht in den „kleinen schnuckeligen Läden“ und kurzen Laufwegen den großen Vorteil gegenüber den Palästen, die wenig Individualität besitzen. Er ist sich sicher: „Der Kunde hat das kleine, urbane Einkaufserlebnis lieber.“ Für eine weitere Belebung wird die Modernisierung des Forums sorgen, die derzeit bei vollem Betrieb im Gange ist.

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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