Ein Stück Vertrautheit kehrt in die Mendener Geschäftswelt zurück
Kleine Schritte - Große Vorsicht
Tag 1 der schrittweisen Rückkehr in so etwas wie "Normalität": kleinere Läden bis 800qm durften heute auch in Menden erstmals wieder öffnen.
Ein Gang am späten Nachmittag durch Mendens Fußgängerzone wirkte denn auch auf den ersten Blick erfrischend lebendig - im Gegensatz zu den vergangenen Wochen. Der zweite Blick aber zeigte auch: die meisten Menschen gingen paarweise, und auf Abstand bedacht, durch die Stadt. Lebendig sah es auch deshalb aus, weil ein Blumenhändler seine bunte Frühlingspracht nach draußen gestellt hatte und Eisdielenbesitzer über eine Theke/einen Tisch hinweg ihre kühle Köstlichkeit anboten. Stopper stehen ebenso wieder vor den Geschäften wie Kleiderständer. Die Bänke waren besetzt (immer zu zweit oder eben als Familie mit Kindern). Ein Blick in die Geschäfte sorgte dann auch hier für die Erkenntnis: es geht in kleinen Schritten aber es geht. Einzig bei dem Stoffladen Wernig in der Fußgängerzone stand noch eine lange Schlange vor dem Geschäft (wahrscheinlich Nachschub für Stoffmasken?).
Nur eine Schlange vorm Stoffgeschäft
Die Menschen hielten sich offenbar vielfach daran, nicht drauf los zu stürmen, sondern nur das Notwendige zu kaufen. Da aber immer "weiter gewachsen" wird konnte sich Evi Kissing in ihrem Kinderbekleidungsgeschäft "Engel und Rabauken" über relativ viel Kundschaft, verteilt auf den ganzen Tag, freuen. "Heute morgen musste ich teilweise die Kunden bitten, draußen zu warten, da ich ja nur eine begrenzte Anzahl in den Laden lassen kann", so Kissing. Sie trägt eine Atemschutzmaske und hat den Kassenbereich hinter einer Plexiglaswand geschützt. Auch Desinfektionsmittel ist vorhanden. Sie ist froh, wieder geöffnet zu haben, steht aber auch zu "100 Prozent hinter den vom Land verordneten Maßnahmen". Auch beim Einzelhändler Leder Hunold freute man sich über Kunden. Jedoch war es ein entspannter Tag: "Die Kunden kamen einzeln und begegneten sich nicht". Das Bekleidungsgeschäft "Terra Haven", welches versteckt in einer Seitengasse liegt, hatte heute sogar geöffnet obwohl Montags sonst Ruhetag ist. Inhaberin Mariola Ostrowska freute sich ebenfalls über Kunden, die vereinzelt über den Tag verteilt den Weg zu ihr fanden. Auch bei ihr steht Desinfektionsmittel bereit. Fotogeschäft Brenne in der Hauptstraße konnte mit Genehmigung des Amtes in den vergangenen Wochen auch bei geschlossenen Räumlichkeiten fast durcharbeiten. "Die Kunden konnten und können Termine zum Beispiel für Passfotos vereinbaren", so Oliver Brenne. Da sie ein Handwerksbetrieb sind, war diese Regelung möglich.
Disziplin ist weiterhin ein Muss
In das nun geöffnete Geschäft dürfen die Kunden nur einzeln eintreten und bei maximal zwei Personen ist auch schon Schluss. Nasenmasken und Desinfektionsmittel sind auch hier das gängige Erscheinungsbild. Auch Susanne Leser vom "Glücksgriff" hatte Plexiglas-Abtrennungen und Wartepunkte für die Kasse vorbereitet, ebenso wie Desinfektionsmittel für die Kunden. 10 Kunden dürfen bei ihr rein und "wir hatten den ganzen Tag, mit Abstand, immer zu tun. Wir behalten auch unsere normalen Öffnungszeiten wie vor der Corona-Krise bei", so Leser. Beate Hoffmann von Wäschemoden Dieler ist ebenfalls froh, wieder geöffnet zu haben. "Die Anzahl der Kunden war sehr überschaubar", war ihr Resumee. Fazit vom ersten Tag: der große Ansturm blieb aus - und das war auch gut so in Zeiten von Corona.
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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