2856 mal ein bisschen mehr Schutz von Mendener Ehepaar
Spende an Menschen mit Behinderung (VKM Menden)
Im Ortsteil Schwitten näht Liesel Frohwein gemeinsam mit Lebenspartner Rainer Weber weiter Mund-und-Nasen-Schutz (wir berichteten). Nun übergaben sie 100 Masken an den VKM in Menden.
Insgesamt sind mittlerweile 2856 "Masken" unter ihrer Nadel entstanden - 2856 mal ein bisschen mehr Schutz vor dem Corona-Virus. Da dieser immer noch existiert, und dieses wohl auch noch für längere Zeit, steht bei Frohwein/Weber auch in Zukunft die Nadel erst mal nicht still. "Die große Nachfrage ist erst mal vorbei", konstatiert Liesel Frohwein, "jetzt sind es immer mal wieder Anfragen von 10 oder 20 Stück die herein trudeln." Hereintrudeln bedeutet nach wie vor, es gibt Anfragen die bei der Stadt landen und die Gleichstellungsbeauftragte leitet diese Anfragen dann weiter nach Schwitten. Priorität haben dabei auch die etwas im Hintergrund stehenden Vereine und Gruppierungen rund um behinderte Menschen. Während überall von den Pflege- und Altenheimen die Rede war, wurden auch zum Beispiel beim VKM dringend Masken für die Mitarbeiter benötigt. Für ihre Mühen und Hilfsbereitschaft sind bei Frohwein/Weber auch immer wieder mal Mitbringsel in Form von Süssigkeiten, selbst gemachter Marmelade oder auch Geld abgeben oder einfach in den Briefkasten geworfen worden. Allen Spendern, auch den Sachspendern in Form von Gummis und Stoffen, wird von dem Schwitter Paar noch mal ausdrücklich gedankt. Doch behalten wollten Sie die nicht für die Masken benötigten Dinge nicht für sich selbst. "Wir tun dies unentgeltlich und gerne!" zeigen sie sich resolut.
Statt Abstand mehr Umarmungen
Statt dessen haben sie alles gesammelt und nun zusammen mit weiteren 100 genähten Mund-Nase-Schutz-Masken an den VKM Menden übergeben. Marie Krause vom Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen in der Sollingstraße zeigte sich auch erfreut über die Spende. "Gerade über die Süssigkeiten werden sich die Bewohner, von denen einige schon seit fast 15 Jahren bei uns leben, ganz sicher freuen" ist sie sich sicher. Das öffentliche Leben würde zwar weiter gelockert, doch einige Menschen mit Behinderungen die zu den Risikogruppen gehören, müssten immer noch starke Einschränkungen hinnehmen. Dazu zähle auch, dass die Behindertenwerkstätten, die für viele zum täglichen Leben normalerweise dazu gehörten, immer noch geschlossen seien. Das wiederum rief für die Mitarbeiter der Einrichtung ganz neue Dienste auf den Plan, da diese Bewohner statt vor und nach der Arbeit nun eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erhielten. Für Ablenkung sorgten dabei das gemeinsame Kochen (in Wohngruppen) oder auch Gesellschaftsspiele, das Dekorieren der Wohnungen oder des Gemeinschaftsraumes. In Einzelbetreuung sei ein Verlassen der Einrichtung für einen kleinen Spaziergang möglich - mehr nicht. Während der nun ganztäglichen Betreuung müssen die Mitarbeiter permanent einen Mundschutz tragen - von daher sei auch die Spende der 100 Masken des Schwitter Paares sehr willkommen, freut sich Marie Krause. Ständiges Desinfizieren von Flächen, Handläufen und Türklinken gehöre zum Alltag - jedoch Abstand halten sei in ihrer Wohngemeinschaft kaum möglich. Im Gegenteil: Es sei wichtig, gerade in dieser Besuchs-Verbots-Zeit nicht auf Distanz zu gehen da einige Bewohner dies als Abneigung verstehen könnten, so Krause. "Wir zeigen ihnen mit Umarmungen dass sie gerade in dieser Zeit nicht alleine sind."
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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