MKG Kornblumenblau eröffnet Session
Mendener Narren wecken den Hoppeditz mit viel Mühe

Es geht los, die Session wird eröffnet.
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Die Passanten in der Mendener Innenstadt spitzten erstaunt die Ohren, denn aus Richtung Bahnhofstraße erschallten Kölsche Lieder. Doch ein Blick auf die Uhr brachte Klarheit: Es ist nicht nur der 11. 11., sondern auch die Zeiger stehen bei 11.11 Uhr. Die Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau eröffnete die Session. Dazu zählte traditionell die Erweckung des Hoppeditz.
Doch was sich so leicht formulieren lässt, ist für die heimischen Narren harte Arbeit. Da der Müßiggänger (Michael Schlottmann) nun durch die Coronapandemie und den Einschränkungen seit dem Aschermittwoch 2020 auf der faulen Haut lag, diese Situation als durchaus angenehm ansah, war die Sachlage recht kompliziert: Er wollte schlicht und einfach nicht die Augen aufschlagen
So wurde es erst mit guten Zureden probiert. Resultat gleich Null. Manfred Gies in der Rolle als „Professor Unwissige“, gleichzeitig der Brauchtumsbeauftragte der „MKG“ hatte sich schlau gemacht und schaute erst einmal in die Vergangenheit: „Früher war diese Figur ein Symbol für das Ende des Winters.“ Um sicher sein zu können, dass die kalte Jahreszeit auch wirklich beendet war, wurde er verbrannt. Davon später. Hier war erst einmal eine Lösung gefragt, um die Schnarchnase auf die Beine zu bringen.

Auch Wasser hilft nicht

Vielleicht lässt er sich ja mit dem Wasser aus dem Glockenteichbach locken? Doch auch hier: Nichts regte sich. Vielleicht schafft es der Tanz des Funkenmariechens Laura. Doch selbst die grandiose Darbietung mit grazilen Bewegungen und akrobatischen Drehungen wurde ignoriert.
Dann eben Schunkellieder oder die bekannten Hits von Thomas Hagemann und dem Senatorenchor. Etwa die Mendener Nationalhymne mit den Zeilen „Wir haben keine Nerven, keine Leber, jedes Bierchen tut uns gut, wir haben die Power, wir haben den Mut, wir haben den Karneval im Blut.“
Doch die aus voller Brust geschmetterten Lieder brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der MKG-Vorstand war inzwischen total verzweifelt: „Wir brauchen ihn. Wo er doch so einen schönen Wortstamm hat. Hoppe gleich Kind, ditz gleich hüpfen.“

Das Tagesziel wurde erreicht

Da aber hob der Professor den Finger: „Ein Mittel gibt es noch, etwas Hochprozentiges.“ Und tatsächlich, nach zwei, drei kräftigen Schlucken dehnte sich der Bursche, spannte die Muskeln und unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer tanzte er, als wenn er nie etwas anderes gemacht hätte. Das Narrenvolk freute sich, das Tagesziel war erreicht, Jetzt begleitet er die komplette Session bis zum Veilchendienstag.
Dann kommt die bereits erwähnte Verbrennung. Die auch eine besondere Bedeutung hat, wie Manfred Gies erklärte: „Im Rausch der Emotionen setzt schon mal der Verstand aus, es wird zu viel gebützt, zu viel getrunken, zu viele falsche Worte gesagt. Aber mit der Einäscherung gehen auch all unsere kleinen Sünden in den Flammen auf und wir können wieder unbelastet in den Alltag starten.“
Der nächste Termin ist die Prinzenproklamation am Samstag, 20. November, auf der Wilhelmshöhe. Die Mitglieder haben sich in einer Befragung für „2G“ entschieden. Wer also „Geimpft“ oder „Genesen“ ist, kann sich auf einen bunten Abend freuen.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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