Seit 15 Jahren gibt es das Frauennetzwerk in Fröndenberg - Menden stand Pate
"Interessen klarmachen"

Das Fröndenberger Frauennetzwerk hat jetzt ein eigenes Logo, vorgestellt von den beiden Vorsitzenden Ursula Schulte Borberg (l.) und Barbara Streich. 
Foto: peb
  • Das Fröndenberger Frauennetzwerk hat jetzt ein eigenes Logo, vorgestellt von den beiden Vorsitzenden Ursula Schulte Borberg (l.) und Barbara Streich.
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Fröndenberg. „Ich wusste, dass es in Menden ein Frauennetzwerk gab“, schaut Barbara Streich noch mal zu den Anfängen zurück. „So eine Vereinigung wollte ich in Fröndenberg auch einrichten.“

Doch wie funktioniert das? Was muss beachtet werden? Infos waren wichtig und so nahm die bekannte Ruhrstädterin Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten Brigitte Wagner aus der Stadt am anderen Ruhrufer auf, um interessierten heimischen Damen die Möglichkeiten der Vernetzung vorzustellen.

Erste Enttäuschung

Der erste Termin war enttäuschend. „Ich hatte Einladungen verschickt und für den 10. November 2003 in das Alleecáfe eingeladen“, erinnert sich Streich. „Doch es gab kaum Resonanz, denn wir waren nur fünf Damen, die den Ausführungen lauschten.“
Doch wer Barbara Streich kennt, weiß, dass gerade Schwierigkeiten sie reizen. Dann setzt sie alle möglichen Hebel in Bewegung und so war es kein Wunder, dass bald ein weiteres Treffen, Anfang März 2004, stattfand.
Unterstützt wurde sie dabei unter anderem von Brigitte Lendemans, Andrea Molitor und Monika Schröer. Diesmal war das Stiftsgebäude der Versammlungsort und der Besuch war ungleich besser: 14 Frauen bekundeten ihr Interesse.

Politik für Frauen

So konnte an diesem Tag die eigentliche Gründungsversammlung des Frauennetzwerkes durchgeführt werden. Das Ziel sollte sein, sich für Frauen-Interessen einzusetzen, sich gegenseitig zu unterstützen, Informationen auszutauschen und auch das ein oder andere Projekt zu fördern. Grundsätzlich stand und steht die Politik für Frauen im Mittelpunkt, nicht die Politik der Parteien. Rund zweieinhalb Jahre dauerte die Findungsphase, viele Gespräche wurden geführt und ein verlängertes Wochenende an der Sorpe sorgte für ein besseres Verständnis.
Die neue 1. Vorsitzende Ursula Schulte Borberg, gerade frisch gewählt, muss schmunzeln, wenn sie an den Werdegang denkt: „Wir feiern jetzt den 15. Geburtstag, in Menden gibt es solch ein Netzwerk schon lange nicht mehr.“ Da zeigten sich die Fröndenbergerinnen durchaus hartnäckiger.
Die Mitgliederzahlen bewegen sich immer zwischen 18 und 22, zurzeit sind 19 engagierte Damen aus den unterschiedlichsten Ehrenämtern oder Berufen - etwa Apothekerin, Rechtsanwältin, Hebamme - im Netzwerk organisiert. „Wir diskutieren über zahlreiche andere Themen, sozialpolitische, kulturelle, private, familiäre“, beschreibt Barbara Streich den Ablauf der Treffen.

Über den Tellerrand

Jede Teilnehmerin referiert beispielsweise über ihre Tätigkeit, so wird der Blick über den Tellerrand gestärkt. „Wir machen unsere Interessen klar, so beim Stadtrundgang oder bei Stadtentwicklung, ohne allerdings politisch Einfluss zu nehmen“, ergänzt Ursula Schulte Borberg.
Das Netzwerk ist zwar kein eingetragener Verein, aber um die Verbindlichkeit der Mitgliedschaft zu verdeutlichen, wurde eine Satzung aufgestellt. Ausflüge, beispielsweise zu Ausstellungen in Opherdicke sowie aktuell eine Fahrt nach Worpswede zur Künstlerkolonie, und Vorträge (Ortsheimatpfleger, Stadtarchivar) stehen weiter auf dem Programm. Dabei sind Interessierte oder die Lebenspartner durchaus willkommen. peb
„Wir sind Frauen, die mitten im Leben stehen und für vieles offen sind, keine verklemmten Emanzen, die sich abschotten.“

(Text und Foto stamden von Stadtspiegel-Mitarbeiter Peter Benedickt.)

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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