Zur Diskussion frei gegeben: Der Deutsche macht es immer perfekt
Wenn der Deutsche etwas in die Hand nimmt, dann macht er es gründlich.
Zum Beispiel nach dem Fall der Mauer. Da waren gerade mal kleine Lücken in den Grenzabsperrungen, schon überschwemmten Versicherungsagenten und Baumarktexperten flächendeckend das ehemalige Staatsgebiet der DDR. Bevor der erste Besuch die blühenden Landschaften besichtigte, waren dort die Bewohner rundum versichert und mit Hammer und Säge versehen. Perfekt halt.
Beispiel zwei. Andere Länder, andere Mautgebühren. Dort reicht am Anfang der Straße ein Kassenhäuschen. Oder es wird eine Vignette gekauft, die zählt dann für eine gewisse Zeit.
Wir haben selbstverständlich ein satellitengestütztes System, dass auf den Meter den Verkehr beobachten kann. Es muss ja nun jeder Millimeter genau erfasst werden. Und die Möglichkeiten sind natürlich nach oben offen. Erst die Autobahnen, dann die Bundesstraßen, erst die Lkw, dann die Pkw? Da passt die „Black-Box“ für das Auto ins Bild. Klar soll der Kasten der Sicherheit dienen. Bei Unfällen sind Fahrfehler genau dokumentiert. Der Schuldige ist schnell ermittelt. Dieses Wissen soll Raser vom Rasen abhalten.
Aber auch Begehrlichkeiten sind schnell geweckt. Was ist aus diesen Kästen vielleicht im Zusammenhang mit den Satelliten noch herauszuholen? Wer hat wann wo falsch geparkt? Wer hat nicht richtig geblinkt? Wird erst mal abgewiegelt, könnte am Ende doch kommen.
Da ist auch der Datenschutz nur eine Nebensache. Und sage keiner, ich hätte nicht gewarnt.
Autor:Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr |
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