Zur Diskussion frei gegeben: Andere zahlen die Zeche

Neulich an der Ruhr. Großer Besuch aus Berlin. Zwei Minister hatten sich angesagt und ließen den Bürgermeisterbüros der besuchten Städte schon mal vorab ihre persönliche Bedingungen zukommen. Es war ähnlich wie bei Popstars, die meist die ausgefallensten Wünsche äußern.
Also, da wären: Kaffee der Sorte XXX, mit 62 Grad temperiert. Schnittchen, acht mal sechs Zentimeter, belegt mit 19 Gramm Serranoschinken. Dazu spezielle Kekse, Trüffelhappen, garniert mit Honigmelone aus Französich-Guayana. Die Zimmertemperatur sollte 21, 4 Grad betragen, Zugluft ist zu vermeiden. Der Stuhl wäre zu polstern mit zwölf Zentimetern Auflage der Sorte „Backside finest“. Und, und, und...
Doch stopp. Das halten Sie für übertrieben? Stimmt, ist alles ein bisschen aus den Fingern gesogen.
Aber auf eine ähnliche Art und Weise hat es unsere Regierung verstanden, die Kommunen an den Rand des finanzielen Abgrundes zu jagen. Da wird an der Spree etwas beschlossen, was dann im Land vor Ort bezahlt werden muss. Die Kosten immer schön auf andere abwälzen.
Und so marschierten unsere Städte und Gemeinde in ein großes Haushaltsloch. Aber Besserung ist in Sicht. Da strahlten bei Bürgermeister und Kämmerer die Gesichter, als jetzt in Fröndenberg die Genehmigung für das Haushaltsicherungskonzept überreicht wurde. Das Sparen hat Hand und Fuß, wurde gesagt. Nun wird alles gut.
Wenigstens so lange, bis die in Berlin wieder auf dumme Gedanken kommen.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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