Wie versprochen: Die Auswertung der User-Kommentare
In diesem Beitrag habe ich für die letzte Stadtspiegel-Ausgabe die Kommentare zu unserer Berichtersttung übers Nichtraucherschutzgesetz ausgewertet. Hier der Original-Text:
Für die einen sind Beschränkungen und stärkere Kontrollen der Raucher in der Öffentlichkeit längst überfällig. Die anderen halten solche Maßnahmen für maßlos übertrieben.
Nachdem der Stadtspiegel das Thema „Nichtraucherschutzgesetz“ in seiner letzten Printausgabe ausführlich behandelt und auch auf www.lokalkompass.de eingestellt hat, ist eine hitzige Diskussion entbrannt.
Nachfolgend zeigen wir Ihnen einen Querschnitt der unterschiedlichsten Meinungen.
Uwe Krause: „Alles richtig meine ich, die Tendenz ist gut. Der Nichtraucherschutz war die letzte Zeit in vielen Gaststätten in NRW kaum noch existent. Oder wurden die Vorschriften nicht eingehalten und es lag an mangelnden Kontrollen?
Auf Nachfrage hieß es immer: ‚Wir dürfen‘, ‚Ausnahmegenehmigung‘ etc.
Ob das Rauchverbot (Dampfverbot) auch für E-Zigaretten gelten sollte, vermag ich nicht zu beurteilen und die Experten streiten wohl noch über die Bedenklichkeit der Dämpfe der E-Zigarette, wenn ich das richtig sehe.
Gefühlt sage ich mal ‚Ja‘ - keine weitere, unnötige Belastung der Atemluft in geschlossenen Räumen.“
Iris-Magdalena Hartmann: „Ablenkungsmanöver der Politiker von der schadstoffbelasteten und krebserzeugenden Luft durch Autoabgase! Der Masse einen Sündenbock vorführen: den Raucher! Krebserzeugende Abgase machen sich nicht gut, nach einer neuen Studie. Also, her mit den Rauchern, denen jeder entfliehen kann, wenn er will.“
Manuela Burbach: „Rauchverbot auf Schulgeländen ist völlig o.k.. Der Gesetzentwurf geht jedoch definitiv zu weit, viele kleine Gaststätten mussten schon aufgeben auf Grund der geltenden Regelung. Jeder Gast kann doch selber entscheiden ob er eine ‚Raucherkneipe‘ aufsucht oder nicht. Niemand wird gezwungen sich unter den ‚bösen Rauchern‘ aufzuhalten.“
Werner Roth: „Ein absolutes Rauchverbot ist meines Erachtens absoluter Schwachsinn. Man sollte wenigstens die kleinen Raucherpubs am Leben halten.“
Karim-Volker Sebbahi-Marciniak: „Ich muss leider oft an Sitzungen teilnehmen, die in Kneipen stattfinden, wo immer geraucht wird. Entweder der Rechte und/oder der Linke und/oder Der Gegenüber und überhaupt die anderen Raucher.“
Torsten Bodien: „‚Denn auch bei der Nutzung einer elektrischen Zigarette in Räumen, in denen ein gesetzliches Rauchverbot besteht, kann eine Gesundheitsgefahr für Dritte nicht ausgeschlossen werden.‘ (Anm. d. Red.: Zitat des Ministeriumpressesprechers im Stadtspiegel)
Wenn man jetzt mal rein logisch überlegt, müsste dieses Argument dann auch dafür stehen, dass ‚Inhalative Rauchentwöhnungshilfen‘ dann auch nur noch in Raucherzonen zu benutzen sind, denn die enthalten die gleichen Inhaltsstoffe wie E-Zigaretten, was dies nun zu bedeuten hat für den Armen der aufhören möchte, aber mit Rauchern einen Raum teilen muss, mag jeder für sich einschätzen.
(...) Es gibt übrigens grade wieder ein neues Gutachten über die Raumluftbelastung von E-Zigaretten, das belegt, wie unterschiedlich die Raumluftbelastung zwischen elektrischer zu normaler Zigarette ist. “
Erika Wiegold: „Ich glaube auch, dass es Zeiten geben kann, wo die Raucher mal die Fluppe stecken lassen können. Wie oft erlebe ich es, dass dass Mittagessen noch gar nicht von allen gegessen ist und schon ist die Kippe an. Hm.... ob das sein muss?
Ein wenig Rücksicht und Toleranz würde vieles erleichtern. Würde ich mich nach jeder Kippe bücken und kriege 10 Cent dafür, würde das Tierheim sehr reich werden.
(...) Ein wenig Rücksicht und Toleranz würde vieles erleichtern und zwar auf beiden Seiten. Dann braucht sich auch niemand gedrängt fühlen.“
Harald Zschauer: „Ich finde es gut, wenn später alle Nichtraucher eine Nichtrauchersteuer zahlen müssen, weil die Raucher das Rauchen einstellen und dadurch die Gelder (Tabaksteuer) der Raucher wegfallen.
Im Prinzip kenne ich nur ganz renitente Nichtraucher und finde deshalb gut, wenn man diese durch eine Nichtrauchersteuer belohnt.“
Joachim Hellwig: „Mir geht es gar nicht ums Rauchen oder Nichtrauchen. Es geht um die Volkserziehung. Heute Rauchverbot, morgen kommt denn was anderes und übermorgen, wer weiß was dann kommt. Vielleicht dürfen wir denn nur noch einmal am Tag auf Klo gehen.“
Wilhelm Dreber: „Hier geht es im Grunde doch gar nicht um Rauchen oder Nichtrauchen. Bei der ganzen Diskussion in Düsseldorf geht es in erster Linie darum, dass die Grünen ihr Räppelchen bekommen. (...) Welcher Schwachsinn ist es denn, bei Schützen- und Zeltveranstaltungen das Rauchen zu verbieten? Diese Veranstaltungen finden im Sommer statt, die Zeltwände sind hochgeklappt, die Raucher gehen nach draußen und der Qualm zieht ins Zelt.
Für mich ist es Erholung pur, abends bei einem Bierchen und einer Zigarette mit Freunden die Freizeit zu genießen. Es würde also reichen, ein Raucher- oder Nichtraucherschild an die Tür der Kneipe - und jeder kann dahin gehen, wo er möchte.“
Simon Knur: „Überfällig. Und im Ernst, das Aussterben der Schützenvereine ist kein Rauchverbot.
Es ist an sich schon abstrakt, dass ‚Nichtrauchen‘ nicht ‚normal‘ ist, sondern hier eine Umkehrung des ‚Normverhaltens‘ durch Konzernbeeinflussung geben hat.(...) Ich persönlich meide die Läden, wo gequalmt wird. Das bekommt das Personal auch gesagt, wenn es fragt.
Im Biergarten hab‘ ich mit dem Rauchen im Regelfall kein Problem. Und Raucher sind in meinem Bekanntenkreis mittlerweile die absolute Ausnahme.
Von daher: Ich freue mich über die Veränderung. Mit Gruseln erinnere ich mich an die Qualmerei in öffentlichen Gebäuden und in den Zügen. Gut das diese Zeiten vorbei sind. Rauchen gehört wie Religion in die eigenen vier Wände verbannt. Ich will weder einen Wachturm, eine Bibel oder eine Zigarette angeboten bekommen.“
Anmerkung
der Redaktion
Die Diskussion wurde und wird auf unserer Online-Plattform Lokalkompass teilweise sehr hitzig geführt. Hier konnte aus Platzgründen nur ein kleiner Auszug veröffentlicht werden. Wer sich fürs Thema interessiert: einfach mal reinschauen. Und mitdiskutieren! Die Redaktion freut sich über jede Meinung.
Nur eine Bitte: Beachten Sie unbedingt auch im „Netz“ die üblichen Umgangsformen. Beleidigungen und ähnliches gehören dort ebenso wenig hin, wie in ein persönliches Gespräch.
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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