Wenn das Baby in der Nacht schreit und quengelt

Honorarkraft Irina Rebbe-Stein, Uschi Rosenthal und Heike Berkes (v.li.) stellen die „Babys“ vor und freuen sich, dass die „Ringelsocke“ die Ausstattung der Puppen unterstützte.
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Mutter werden ist nicht schwer, Mutter sein dagegen sehr. Um hier Hilfestellungen geben zu können, haben die Mendener Gleichstellungsstelle und der Fachbereich Jugend, Bildung, Betreuung und Soziales vier Babysimulatoren im Gesamtwert von rund 3.000 Euro angeschafft.
Bin ich schon so weit, ein Baby zu bekommen? Ein Praktikum soll Mendener Jugendliche jetzt auf eine verantwortungsvolle Elternschaft vorbereiten und ihnen Lebensentscheidungen ermöglichen, indem sie selbst erleben, dass die Betreuung eines Kindes nicht nur Freude macht. Auch ein hohes Maß an Verantwortung, Geduld, Zeit und Wissen ist erforderlich.
Die Simulatoren sind sehr lebensnah. Sie müssen wie ein echter Säugling betreut und gepflegt werden. Es schreit, wenn es Hunger hat oder die Windeln voll sind. Es will getröstet und in den Schlaf gewiegt werden.
Für vier Tage und drei Nächte können die Jugendlichen ihr Baby mit nach Hause nehmen und durchleben in dieser Zeit eine simulierte Elternzeit. Ein Computer steuert die Empfindungen der „Kleinkinder“. Da ist auch schon mal eine nächtliche Störung vorprogrammiert. „Am Ende können wir dann die Daten abrufen und genau feststellen, ob unser Baby richtig versorgt und behandelt wurde“, erläutert die Jugendschutzbeauftragte Uschi Rosenthal.
Und die Simulatoren einfach mal der eigenen Mutter in den Arm drücken, geht auch nicht. Eine am Handgelenk befestigte elektronische Identifikation zeigt dem Computer genau, ob auch der Berechtigte die Pflege ausübt.
Zudem wird in vier pädagogisch begleitenden Treffen alles, was für den Umgang und das Leben mit einem Baby wichtig ist, vermittelt.
Zwei Anfragen liegen bereits vor.
„Wir wollen nicht abschrecken, sondern aufklären“, hebt die Gleichstellungsbeauftragte Heike Berkes hervor. Immerhin 20 Teenagerschwangerschaften sind 2009 in der städtischen Schwangerschaftskonfliktberatung gezählt worden.
Jetzt startet für interessierte Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren das Praktikum als Ferienprojekt im Zentrum. Teilnehmen können vier bis acht Mädchen, aber auch Jungen, als Einzelpersonen oder als Paare.
Infos und Anmeldungen ab Montag, 28. Juni, bei Uschi Rosenthal, Tel.: 02373/903497.
Ab dem nächsten Schuljahr wird das Projekt an allen weiterführenden Schulen in Menden angeboten.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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