Was wäre, wenn .....

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..… das 1000jährige Reich der Nazis noch heute Bestand hätte?
Was die Nazis ursprünglich geplant hatten, kann man noch heute in der Eifel betrachten: dort wurde die NS-Ordensburg „Vogelsang“ errichtet.
Bei Gemünd, auf dem Berg Erpenscheid, wurde 1934 der Grundstein für diese Anlage gelegt. Still und heimlich wurde gebaut – die Bevölkerung bekam nichts mit, da die Anlage einsam in einem riesigen Waldgebiet liegt und nur aus der Luft zu erkennen ist.
Einen wunderbaren Ausblick hat man von da oben auf die Urfttalsperre und für einen Augenblick kann man die Vergangenheit vergessen, so still, ruhig und friedlich sieht alles aus, wenn man ins Tal oder in die Ferne schaut.

Wenn man aber durch die Anlage geht, kommt man schnell in die Realität zurück und befasst sich mit der Vergangenheit: eine deutsche Vergangenheit, mit viel Schrecken und Millionen von Toten, die der zweite Weltkrieg forderte.
Hier auf Vogelsang, eine von 3 Ordensburgen, sollten junge Männer, Anfang bis Mitte Zwanzig, ausgebildet werden, um später Führungsposten in der NSDAP zu übernehmen. Eine große Verlockung für junge Burschen, auch aus der einfachen Bevölkerungsschicht, in einem Deutschland mit weit über 6 Millionen Arbeitslosen. Sie mussten sportlich sein und vor allem „Arischischer“ Abstammung, also rein Deutsch. Das war wichtiger, als alles Andere.

Durch das „Malakoff“, den Eingangs- und Wachbereich betritt man das Gelände. Herausragendes Gebäude ist der 48 m hohe Turm, der die Anlage überragt. 10 Kameradschaftshäuser wurden errichtet, von denen 2 bei einem Luftangriff 1944 zerstört wurden. Dann gab es noch die sogenannten Hunderschaftshäuser, in denen sich in den beiden Obergeschossen jeweils 3 Schlafräume für je 20 Personen befanden. Im Untergeschoss gab es einen Gemeinschaftsraum und die sanitären Anlagen. Natürlich durfte auch die Sportanlage nicht fehlen; denn körperliche Ertüchtigung war zur damaligen Zeit das A und O. Im Forum Ost gab es einen Hör- und Festsaal, den Speisesaal mit einer Großküche und Wirtschaftsräume. Im Forum West war u.a. die Bibliothek mit Lesesaal untergebracht. Dann gab es noch das „Frauenhaus“, etwas abgelegen. Hier war das weibliche Hilfspersonal untergebracht.
Nach Ende des Krieges wurde Vogelsang von den Briten als Truppenübungsplatz genutzt. Dazu mussten die Bewohner des Ortes Wollseifen binnen eines Monats das Sperrgebiet räumen. 1950 übernahmen die Belgier das Gebiet als Kaserne. Unter belgischer Führung wurde es 1955 ein NATO-Truppenübungsplatz.

Seit 2006 ist Vogelsang wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im ehemaligen Forum Ost befindet sich heute das Forum Vogelsang mit einer Besucherinformation, der Gastronomie und den Behindertentoiletten. Das Besucherzentrum und die Gastronomie sind hell und freundlich gestaltet. Man könnte vergessen, wo man sich befindet, wenn nicht die vielen Schautafeln wären, Modelle von Vogelsang und Filme liefen, die den Besucher darüber informieren, was Vogelsang war, was es heute ist und was für die Zukunft geplant ist. Vogelsang wird weiter ausgebaut und für die Nachwelt erhalten bleiben.
Vogelsang – ein Stück deutsche Geschichte
Vogelsang – ein Stück deutsche Vergangenheit
Was wäre, wenn …..

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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