Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: "Schadenfreude statt Trauer"
Eigentlich hatte ich an dieser Stelle etwas über die Diätenerhöhung schreiben wollen. Über diese ganz besondere „Diät“, die nicht dünn macht, sondern bei der die Bundestagsabgeordneten „satt“ zugelangt haben.
Doch - genau genommen - ist das ein Thema der Kategorie „Hund beißt Mann“. Rubrik: „War nicht anders zu erwarten“.
Warum aber überhaupt nach Berlin blicken, wenn es in der Region genügend andere wichtige Dinge gibt?
Das interessanteste lokale Thema kam in dieser Woche sicherlich aus Iserlohn. Die dortigen Kommunalpolitiker haben sich per Ratsabstimmung aus der Teilnahme am NRW-Tag ausgeklinkt. Dadurch geriet auch Hemer - neben Menden der Dritte im Bunde, der dieses Ereignis im Jahre 2020 gemeinsam veranstalten wollte - ins Wanken. Dort wird eine Ratsvorlage vorbereitet, die ebenfalls Verzicht erklärt.
In den sozialen Netzwerken war eine gewisse Häme über diese Entwicklung nicht zu übersehen. War‘s Neid? Oder Schadenfreude?
Dabei wäre Trauer eher angemessen!
Denn wer als Stadt auf solch eine Chance verzichtet, landesweite Aufmerksamkeit zu erhaschen, der verhält sich ähnlich wie der Kaufmann, der still im Laden sitzt und vergeblich auf Kundschaft wartet, anstatt für sich zu werben.
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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