Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: "Katastrophales Desinteresse"
Mit Prozentzahlen ist das so eine Sache. Die können super klingen, doch es muss in Wirklichkeit nicht viel dahinter stecken.
84,95 Prozent liest sich auf den ersten Blick toll, doch entspricht dies - im Falle der Landrat-Stichwahl - lediglich 2.788 Stimmen. Genau so viele Wähler konnte der alte und neue Amtsinhaber Thomas Gemke nämlich in seiner Hochburg „Balve“ für sich verbuchen. Wahlberechtigt waren allerdings allein dort 9.617 Bürgerinnen und Bürger.
Was bleibt, ist angesichts des katastrophalen Desinteresses der Bürgerschaft - lediglich 19,64 Prozent gingen zur Wahl im Märkischen Kreis - ein mehr als schaler Nachgeschmack.
„Was nun (tun)?“ hatte der Stadtspiegel auf seiner Online-Plattform Lokalkompass bereits gefragt. Auf Facebook, wo dieser Beitrag auch gepostet wurde, sahen User in ihren Kommentaren den Grund für die miserable Wahlbeteiligung unter anderem in der „schlechten Informationspolitik“.
„Ich habe rein zufällig mitbekommen, dass Stichwahl ist“, lautete ein Kommentar. „Mangelndes Interesse. Kaum einer weiß doch, womit sich ein Landrat die Zeit im Amt vertreibt“, so ein anderer.
Jetzt bleiben nur ein paar Möglichkeiten, zum Beispiel:
- sich mit dem Desinteresse abzufinden
- die Informationen zu den Aufgaben eines Landrats zu verstärken (sowohl von politischer Seite, als auch von der Kreisverwaltung)
- Stichwahlen abzuschaffen.
Oder?
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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