Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: „Hast Du auch ‘nen Film drin?“

Zugegeben: Einen ähnlichen Vergleich, wie der, den ich Ihnen gleich erzähle, gibt‘s schon. Nämlich die Geschichte von SMS und Postkarten. Oder auch die von Schallplatten und CDs.
Aber was soll‘s, hier ist schließlich von etwas ganz anderem die Rede: Am Wochenende habe ich einige Tausend Negative gesichtet!
Nein, nun erschrecken Sie mal nicht gleich. Negative sind ja an sich nichts Negatives. Ich habe nicht etwa mehrere Tausend Verbrecher gesehen oder Pessimisten. Sondern einfach nur ... Negative durchgesehen.
Der Begriff stammt aus einer historischen Zeit, als die Pressefotografen noch mit den Worten „Hast Du denn auch ‘nen Film drin?“ gehänselt wurden. Heute hören sie Sprüche, wie „Hoffentlich ist der Chip nicht voll“ oder „Hast Du denn auch ‘ne Speicherkarte?“.
Negative sind das Zwischenprodukt aus Film und Fotos. Wenn früher ein Film aus der Kamera genommen, entwickelt, gewässert und fixiert worden war, wurde er in einen Vergrößerer gesteckt und dann davon Abzüge gemacht. Die weißen Stellen des Negatives wurden im Foto schwarz, die schwarzen weiß.

Verwirrend viele Begriffe, finden Sie?
Stimmt: Heute sind Fotos JPEGs oder TIFFs - und die „lädt“ man einfach „‘runter“.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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