Regenwald statt Karriere
Sandra Bolesch aus Niederbarge sucht Unterstützer für Umwelt-Projekt in der Dominikanischen Republik
Den Beitrag hat Stadtspiegel- und Lokalkompass-Kollegin Sabine Beisken-Hengge aus Informationen Sandra Boleschs zusammengestellt.
Kreis. Eigentlich ist Sandra Bolesch prädestiniert, ihre Karriere voranzutreiben. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt. An der TU Dortmund hat die 27-jährige ihr Masterstudium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen, einfach draufgesetzt auf den Bachelor der Angewandten Sprachwissenschaften für Deutsch, Englisch und Französisch. Ihr Bauchgefühl und die langen Auslandsaufenthalte zur Uni-Zeit sagten jedoch etwas anderes.
Das Auslandssemester in Lille, Frankreich, und ein studienbezogenes Praktikum in Georgia, USA, das Leben mit Menschen aus den unterschiedlichsten Länder, haben in ihr einen Sog hinaus in die Welt geboren.
„Ich, das bin ich, Sandra. Die, die nach Schule und Studium nochmal raus in die Welt möchte, anstatt direkt die Karriereleiter zu erklimmen. Vielen mag das unlogisch erscheinen, denn Karriere = Geld = Sicherheit = Glück. Und die Leiter bietet schließlich die optimale Direktverbindung... Ist das so? Ist diese Leiter wirklich der einzige Weg dorthin, für uns alle?! Ich denke: Nein!, und biege ab. Ab auf einen eher unauffälligen, geheimnisvollen Trampelpfad. Er ist schmal und wenig erschlossen. Dennoch scheinen Sonnenstrahlen durch die Blätter in den Baumwipfeln und ich bin sicher: Hier muss ich lang", schreibt sie in ihrem Blog.
Von Barge
weltwärts ziehen
Im August packt die Niederbargenerin wieder ihre Koffer. Auf das Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist sie in einer Findungsphase, während der sie im Internet auf Jobbörsen unterwegs war, gestoßen. "Als Dorfkind ist die letzten Jahre über der Wunsch in mir gereift, "endlich mal was für die Umwelt zu tun" - dann stieß ich an der Uni auf Werbematerial für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts", der junge engagierte Leute in die ganze Welt entsendet und mit verschiedenen Vereinen kooperiert", berichtet sie von ihrer ersten Begegnung mit ihrer eigenen nahen Zukunft. Sandra Bolesch hat sich bei Ecoselva e.V. beworben, einem Verein, der zum Netzwerk von "weltwärts" gehört und sich vor allem für Wiederaufforstung, Klimaschutz und internationalen Wissensaustausch einsetzt. Der Flieger wird sie in die Dominikanische Republik bringen. Dort wird sie mit "Plan Yaque", einer nicht-staatlichen Organisation, beim gemeinnützigen Verein Ecoselva e.V. im Bereich „Kommunikationsmanagement und Umweltbildung“ eingesetzt sein, Artikel verfassen und veröffentlichen. Seminare zum Thema Umweltbildung zu begleiten, wird auch zu ihren Aufgaben zählen: „Warum ist es wichtig, seinen Müll zu trennen? Wie und wo entsorge ich ihn? Warum nicht im Meer oder Fluss?"- Fragen, die sich die Bewohner des Dorfes Jarabacoa vermutlich nicht oder nur vereinzelt stellen werden, die aber für den Erhalt einer gesunden Umwelt unerlässlich sind.
Spenden
dringend benötigt
75% der Kosten des Bundesfreiwilligendienst (Flüge, Unterkunft, Verpflegung, Versicherung und Visum)trägt das Programm "weltwärts" des BMZ, den Rest Sandra Bolesch selbst, nach ihren Angaben etwa eine Summe von 2.500 Euro. Diese Kosten würde zunächst Ecoselva übernehmen. Bolesch wünscht sich jedoch, dass dieses Geld in weitere sinnvolle Projekte des Vereins fließt: "Da ich den Verein für mehr als unterstützenswert halte, ist es mir eine Herzensangelegenheit, ihn finanziell zu entlasten, indem ich möglichst vielen Leuten von meinem Aufenthalt und Projekt erzählen und sie dafür begeistern möchte. Gemeinsam ermöglichen wir durch unsere Spenden außerdem die Finanzierung zukünftiger Projekte für weitere junge Leute, die sich entwicklungspolitisch engagieren."
Blog und
Spendenkonten
Wer weitere Infos zu dem Projekt sucht, wird auf Sandra Boleschs Blog fündig:
aufundnachdom.wordpress.com Kontoinhaber: Ecoselva e.V.
Raiffeisenbank Sankt Augustin eG
IBAN: DE47 3706 9707 1003 8250 15
BIC: GENODED1SAM
Stichwort: weltwärts, Sandra Bolesch Spendenkonto Das Bürogebäude Plan Yaque in der Dominikanischen Republik wird für die nächsten Monate Sandra Boleschs Arbeitgeber und Ansprechpartner sein.
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.