Polizei im Hochsauerlandkreis hebt riesigen "Drogenschatz"

Seit dem Sommer des letzten Jahres hatte die Kriminalpolizei im Hochsauerlandkreis ermittelt. Am späten Donnerstagabend der letzten Woche ist sie in Neheim fündig geworden. In zwei Tresoren entdeckte sie Rauschgift in sechsstelligem Wert.
„Der Fund war auch für uns eine große Überraschung“, beschrieb der Leiter der Kriminalpolizei im HSK, Hans-Jürgen Baum. Schon seit dem Sommer letzten Jahres hatte man Kenntnisse über regelmäßige Fahrten des jetzt Festgenommenen nach Holland gehabt. Nach Hinweisen der Kollegen aus den Niederlanden und einem Tipp sei es nun zur Festnahme des Mannes und Sicherstellung des Rauschgiftes gekommen.
„Der 31-jährige Täter war der Polizei bereits bekannt“, so Falk Dümpelmann, als Kriminalkommissar an der Aktion direkt beteiligt. Zwei Jahre hatte der Mann bereits absitzen müssen. Der jetzt festgenommene Deutsche ist verheiratet und hat ein Kind.
Die Rauschgifthündin „Ronja“ von den Beamten aus dem Märkischen Kreis unterstützte die Polizei in Neheim. In einer Art Schuppen stöberte sie die in den Tresoren aufbewahrte Ware auf, die von einer Firma aufgebrochen wurden.
„Das ist schon ein dicker Hund“, erklärte Oberstaatsanwalt Rainer Hummert zum Fall. Ab 10 Gramm spreche man von einer nicht geringen Menge. Der aktuelle Fund übersteige diese Menge um das 6.500-fache. Dazu kommen noch 24 Kilogramm, die sich bereits im Labor befänden. „Da reicht das Strafmaß von einem bis zu 15 Jahren“, so Oberstaatsanwalt Hummert.
Vier Kollegen hatten sich der Tresore angenommen, während drei Kollegen in der Wohnung des Mannes eine „unspektakuläre“ Festnahme vollzogen.
„Das gefundene Amphetamin ist als so genannte harte Droge zu bewerten“, so Baum und sei mit Heroin zu vergleichen. Die Menge allein sage schon alles. Aus dem gefundenen Drogenlager hätten sich rund 600.000 Konsumeinheiten anfertigen lassen. Der Verdächtige sitzt derweil in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.