Notfallseelsorge im Kreis

Notfallseelsorger Willi Wohlfeil umgeben von Damen: Sibylle Weber (CVDU-Stadtverbandsvorsitzende), Vorstandsmitglied Bettina Hartwig-Labs und Landtagskandidatin Bianca Dausend. | Foto: privat
  • Notfallseelsorger Willi Wohlfeil umgeben von Damen: Sibylle Weber (CVDU-Stadtverbandsvorsitzende), Vorstandsmitglied Bettina Hartwig-Labs und Landtagskandidatin Bianca Dausend.
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Es war reiner Zufall, dass das CDU-Sonntagsfrühstück unter der Überschrift „Notfallseelsorge“ ausgerechnet am 11. September stattfand. An diesem Tag vor 15 Jahren starben beim Terroranschlag in den USA binnen zwei Stunden fast dreitausend Menschen. Dreitausend Familien blieben fassungslos zurück. Helfer verstanden die Welt nicht mehr.

Fröndenberg. Katastrophen ereignen sich auch im ganz privaten Umfeld tagtäglich: Jemand stirbt bei einem Autounfall. Ein anderer nimmt sich das Leben. Noch am Samstag war im Seilersee ein Mann bei dem Versuch ertrunken, ein dreijähriges Kind zu retten. Auch hier fällt es den Angehörigen, Freunden und Augenzeugen oft schwer, das Geschehene zu begreifen.

Zuhören und begleiten

Da tritt die Notfallseelsorge auf den Plan. Pfarrer Willi Wohlfeil, hauptamtlicher Notfallseelsorger im Kreis Unna, zündete am zunächst eine Kerze für die bei 9/11 umgekommen Feuerwehrleute an. Dann berichtete er den 30 Frühstücksgästen im Neuen Hotel am Park eindringlich von seiner wichtigen, aber auch schwierigen Arbeit. Er ist umgeben von einem Team von Ehrenamtlichen. Alle haben eine entsprechende, 120 Stunden umfassende Ausbildung hinter sich, aber nicht alle kommen aus dem kirchlichen Bereich.
„Zuhören, begleiten, da sein, unterstützen, auffangen – es gibt kein Rezept. Menschen sind und reagieren unterschiedlich“, verdeutlichte Willi Wohlfeil. „Wir können die Ereignisse nicht ungeschehen machen. Wir helfen dabei, die Hilflosigkeit zu überwinden und die Dinge in die Hand zu nehmen.“
Bei Bedarf werden den Hinterbliebenen oder auch Rettungskräften weitergehende Beratungsangebote vermittelt. Gerufen wird die Notfallseelsorge über den Notruf der Feuerwehr.

Ehrenamtliches Engagement

Beeindruckt zeigte sich auch Bianca Dausend, CDU-Landtagskandidatin aus Schwerte: „Wie gut, dass wir im Kreis Unna seit vielen Jahren so eine bewährte Hilfe in Notfällen haben. Und toll, dass auch hierbei wieder unglaublich viel ehrenamtliches Engagement im Spiel ist.“
Aufregendes Ende der Frühstücksveranstaltung: Gegen 13 Uhr, als die letzten Gäste noch in Gespräche vertieft waren, fuhren etliche Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht auf den Parkplatz. Willi Wohlfeil brauchte aber bei diesem Einsatz nicht zu helfen: Ein Kind war auf der Mendener Seite der Ruhr ins Wasser gefallen und konnte unbeschadet gerettet werden.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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