Mendener helfen Mendenern
Text und Foto stammen von Stadtspiegel-Mitarbeiter Peter Benedickt
„Mendener in Not“ hat mit mehr als zwei Millionen Euro größte Not lindern können
Der Verein „Mendener in Not“ ist der Anker für Menschen in hochdramatischen Situationen. „Wir versuchen Leid, Not, Armut, die nicht weit von uns entfernt sind, zu lindern“, erklärt Maria-Christine Gummert während eines Pressegesprächs. „Die Not in der Stadt ist spürbar gestiegen, wir wollen deshalb ohne großen Aufwand Hilfe leisten“, präzisiert Klaus Ullrich, (1. Vorsitzender).
Menden. Aus einem Aufruf vor mehr als 20 Jahren zu einem Spendenprojekt vor Weihnachten ist eine feste Größe in der Hönnestadt geworden, die den Menschen wieder eine Perspektive geben will und ihnen zeigt, dass sie nicht alleine sind. Und auch jetzt ruft der Vorstand wieder auf, die Augen nicht zu verschließen, denn am 1. Dezember startet wieder die neue Aktion.
„Wir sind der Presse dankbar, dass sie unsere Arbeit begleitet, denn durch die Veröffentlichungen wird unsere Tätigkeit in die Erinnerung gerückt und es gibt eine größere Resonanz“, ist der Vorstand erfreut über die mediale Plattform.
In den „Gründerjahren“ hat der heimische Unternehmer Ulrich Bettermann sich beteiligt, indem er die jeweilige Summe verdoppelte.
Besondere Erwähnung findet der Verkauf des Adventskalenders durch den Lionsclub, der in rund zehn Jahren mehr als 100.000 Euro zur Hilfe beisteuerte. Auch 2017 kommen so 12.500 Euro zusammen.
Insgesamt kann der Verein bisher bereits auf etwa zwei Millionen Euro schauen, die Höhnestädtern zugutekamen. Denn: „Bei uns wird jeder Cent eingesetzt, wir haben keine Verwaltungs- oder andere Kosten“, bekräftigt Franz Daniel.
2017 wurden - stand jetzt - 240 Familien finanziell mit 56.000 Euro unterstützt. Darin enthalten sind auch Lebensmittelgutscheine zwischen 5 und 50 Euro. Diese Hilfe summiert sich inzwischen auf 4.800 Euro - mit steigender Tendenz.
Für Maria-Christine Gummert, die Kontaktperson beim SKM und erste Ansprechpartnerin, ist es wichtig zu verdeutlichen, dass nicht nur mit Geld geholfen wird. „Wir beraten und begleiten, sprechen mit Banken, Behörden, dem Amtsgericht, der Schuldnerberatung, den Stromlieferanten“, so das langjährige „MIN-Mitglied“. „Da haben wir schon oft Stundungen, Ratenzahlungen oder sogar einen Schuldenerlass erreicht."
Einige Beispiele zeigen auf, wo „Mendener in Not“ hilft. Da wurden Mietkosten übernommen, weil eine Familie mit vielen Kindern von Obdachlosigkeit bedroht war. Brandopfern, die alles verloren hatten, konnte geholfen werden.
Eine Mutter sitzt nach einer misslungenen Operation im Rollstuhl: „Rückgängig machen geht nicht, aber wir lindern das Leid.“
„Rentner, die am Rand der Grundsicherung leben und Medikamente benötigen, die sie sich nicht leisten können, werden ebenfalls unterstützt“, beschreibt Gummert häufige Fälle,
Auch dramatisch: Eine Person benötigt, um am Leben zu bleiben, eine Organtransplantation. Aber er kann noch nicht einmal die Miete zahlen. Da hilft „Mendener in Not“.
Die Mitglieder des Beirats, Rüdiger Eßmann, Elisabeth Bettermann, Franz Daniel und Marita Hepping, können angesprochen werden und leiten, falls die Notwendigkeit der Hilfe erkannt wird, alles Nötige in die Wege. Denn das Geld wird sehr penibel verwendet, jeder Fall erst begutachtet. „Wir gehen sehr sorgsam mit den Spenden um“, erläutert die stellvertretende Vorsitzende Veronika Czerwinski.
„Aus Erfahrung wissen wir, dass wir etwa 70.000 Euro jährlich benötigen, um alle Hilfsbedürftigen unterstützen zu können“, verweist der Vorsitzende Klaus Ullrich darauf, dass in den letzten Monaten die Anfragen erfahrungsgemäß noch ansteigen.
Deshalb ist die Aktion, Start am 1. Dezember, so wichtig. Aber der Vorstand möchte über das ganze Jahr im Bewusstsein der Bürger bleiben. Dabei sollen die Internetseite und der Facebook-Auftritt helfen. Die Kontaktdaten sind hier ebenfalls zu finden.
„Es ist schön, wenn etwa bei Betriebsjubiläen oder Geburtstagen auf Geschenke verzichtet wird und wir dann durch eine Spende profitieren“, geht die Bitte an die Menschen. Auch die Spendendosen in zahlreichen Geschäften sollten beachtet werden.
Zum Schluss gab es noch einen Appell: „Bitte nicht wegschauen, sondern helfen.“
peb
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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