Menden am Puls der Zeit - und wir alle mittendrin!

Bürger-Reporter. Das klingt nach einer feinen Sache! Das Leben aus der Sicht des (eigentlichen) Lesers. Mitten drin, statt nur dabei. Eine Art Basis-Journalismus quasi. Der Leser wird zum Leser des Lesers, der wiederum selbst ein Bürger-Reporter sein kann oder sein könnte. Spannend! Und so erfahren wir endlich, was wir schon immer aus den Vereinen und Verbänden, Chören und Tanzgruppen, aus Kultur und Politik hatten wissen wollen, den Augen unserer Enthüllungsspürnasen von Westfalenpost und Mendener Zeitung (ich werde sie ehrlich missen) bisher entgangen ist. Aus erster Hand, aus gnadenloser Echtzeit! Dass der P.T.R., sonst ein ausgezeichneter Dribbelkünstler und Spielmacher der Thekenmannschaft FC Rau am Feld Menden, nur deshalb den alles entscheidenden, jägermeisterlichen Pass an N.O. zum Siegtor über den Erzrivalen SpVG Bieberfurt Lendringsen nicht hatte geben können, weil er am Abend zuvor dem „Tiefenrausch“ erlag, zuviel „Café Orange“ genossen hatte und schließlich und irgendwie unter die „Mühle“ geraten war. Dass die B.A.T., der mezzo soprano vom Damenchor Flotte Heidi sozusagen, neuerdings auch „Dreispitz“ ist, seit sie es mit einem gewissen „Besenbinder“ hat. „Nanu“, da brat mir doch einer auf dem „Lavastein“! Oder dass der O.T.L.O. von der SCUL, den Sozial Christlichen Unions Liberalen, seine – zumeist eher unverständlichen – Reden stets dann mit genialen Aphorismen und rhetorischen Figuren zu würzen weiß, wenn er am „Dicken Baum“ hängt, wie er sich auszudrücken pflegt. Städtisches Leben pur, um es Neuhochdeutsch zu formulieren. Mit Spannung also warte ich auf unsere ureigenen Mendener Bob Woodwards und Carl Bernsteins oder, um emanzipiert zu bleiben, unsere Roberta Waldwächters und Charlotta Bernsteins. Bleibt zu wünschen, dass bei all der erhofften Schreibwut die Beiträge auch noch gelesen werden. Menden am Puls der Zeit – und wir alle mitten drin!