Gegen Abzocke wehren!

So viel Post von Gewinnspielen und ähnlichem hat eine Rentnerin, die im Märkischen Kreis lebt, in weniger als einem Monat bekommen, zeigen Frank Enser (re.) und Uwe Kunold. Die Dame ist allerdings auch ein Ausnahmefall, da sie auf derartige Werbeschreiben regelmäßig reagiert und deshalb in einschlägigen Kreisen auf der ganzen Welt bekannt ist.
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  • So viel Post von Gewinnspielen und ähnlichem hat eine Rentnerin, die im Märkischen Kreis lebt, in weniger als einem Monat bekommen, zeigen Frank Enser (re.) und Uwe Kunold. Die Dame ist allerdings auch ein Ausnahmefall, da sie auf derartige Werbeschreiben regelmäßig reagiert und deshalb in einschlägigen Kreisen auf der ganzen Welt bekannt ist.
  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Die Spielwiese für Gauner und Betrüger wächst ständig. Denn Kriminelle gehen mit der Zeit und prellen ihre Mitbürger verstärkt auch im Internet. Doch nach wie vor funktionieren auch fiese Tricks, mit denen schon vor Jahrzehnten Gutgläubige an der Haustür oder per Telefon übers Ohr gehauen wurden.

Was sind die gefährlichsten, erfolgreichsten und aktuellsten Maschen? Und wie kann man sich davor schützen?
Die Antworten weiß das Kriminalkommissariat „Kriminalprävention/Opferschutz“ der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis. Ihren Sitz hat die sechsköpfige Abteilung im Gebäude der Mendener Polizeiwache.
Im Stadtspiegel-Interview beantworteten die Kriminalhauptkommissare Uwe Kunold und Frank Enser gerne unsere Fragen und gaben hilfreiche Tipps.

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Vor welchen ‚alten‘ Tricks muss man auch heutzutage noch auf der Hut sein?

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Frank Enser machte eine alles umfassende Geste: „Vor allem, was funktioniert! Ganz egal, ob die Masche 50 oder 100 Jahre alt ist. Der ‚Enkeltrick‘ zum Beispiel ist nach wie vor beliebt.“
Seiner Meinung nach werden die sogenannten „Straftaten an der Haustür“ (Fremde bitten zum Beispiel um ein Glas Wasser, lenken die Bewohner ab und durchsuchen die Wohnung) unterschätzt. „Über Handtaschenräuber wird oft geschrieben. Dabei geht der materielle Schaden bei ‚Straftaten an der Haustür‘ oft in den vier- oder fünfstelligen Bereich.“

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Woran können Laien am einfachsten erkennen, dass es sich bei E-Mails um „Abzocke“ handelt?

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Oft haben solche Mails auffallende Rechtschreibfehler“, erläuterte Uwe Kunold. „Wenn es sich um lockende Angebote oder angebliche Erbschaften handelt, sollte man vorsichtig sein.“ Juristisch, so der Kriminalhauptkommissar, sei bei solchen Tricks allerdings nichts machbar.

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Was ist zu tun, wenn Scheck- oder Kreditkarte gestohlen wurden oder die PIN bekannt geworden ist?

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Dass in diesem Fall sofort das Geldinstitut informiert werden müsse, sei Grundvoraussetzung, betonten die beiden Polizeiberater.
Frank Enser ergänzte: „Außerdem sollte der Geschädigte immer bei der Polizei Anzeige erstatten. Und die Karte über KUNO sperren lassen!“
Dieser letzte Punkt dürfte in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sein.
KUNO bedeutet: „Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen“ und ist ein freiwilliges System der Polizeibehörden und Wirtschaft. Mit der KUNO-Sperrung kann auch bargeldloser Zahlungsverkehr (per Unterschrift) mit der gestohlenen Karte in Geschäften unterbunden werden.

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Auf Socialmedia-Plattformen wird immer wieder vor neuen Maschen gewarnt, auf die angeblich die Polizei hingewiesen hat. KO-Tropfen oder mit Drogen getränkte Visitenkarten sind Beispiele. Woran kann man erkennen, ob die ursprüngliche Quelle tatsächlich die Polizei war?

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Uwe Kunold: „Man darf nicht alles glauben! Wer auf solchen Plattformen viel unterwegs ist, sollte sich auch auf offiziellen Seiten informieren. Zum Beispiel bei ‚BSI für Bürger‘ oder ‚Polizeiberatung.de‘.

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Online-Banking wird immer populärer. Worauf müssen Laien speziell achten?

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„Man muss das Internet beherrschen und man muss einen geschützten PC haben und die Sicherheitssoftware ständig aktualisieren.
Für ältere Bürger ist Online-Banking unwahrscheinlich schwer. Wenn das Institut einem Online-Banking nahelegt, sollte man sich gegebenenfalls überlegen, die Bank zu wechseln.“

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Ganz allgemein: Wann dürfen Bürger die „110“ anrufen?

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Frank Enser: „Immer dann, wenn ein Notfall beobachtet wird. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ganz wichtig: Immer den genauen Ort angeben. Vom Handy aus laufen die Anrufe nämlich möglicherweise in unterschiedlichen Leitstellen auf, so dass die Stadt nicht klar ist.“

Hinweis: Über die Polizeiwachen kann der Kontakt zu den Beratern hergestellt werden.

So viel Post von Gewinnspielen und ähnlichem hat eine Rentnerin, die im Märkischen Kreis lebt, in weniger als einem Monat bekommen, zeigen Frank Enser (re.) und Uwe Kunold. Die Dame ist allerdings auch ein Ausnahmefall, da sie auf derartige Werbeschreiben regelmäßig reagiert und deshalb in einschlägigen Kreisen auf der ganzen Welt bekannt ist.
Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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