Flugzeugabsturz: Das sagt die Polizei

Dies ist die offizielle Stellungnahme der letzten Nacht der Polizei des Hochsauerlandkreises zur Flugkatastrophe bei Olsberg/Elpe:

"Am Montag, 23.06.2014, 14:39 Uhr, erhielt die Polizei Kenntnis über einen vermeintlichen Flugzeugabsturz im Bereich Olsberg-Elpe. Trümmerteile des Flugzeuges sollen in einem größeren Umkreis zu finden sein.

Die eingesetzten Polizeikräfte konnten ermitteln, dass gegen 14:39 Uhr zwei Eurofighter der Bundeswehr im Luftraum über der Stadt Olsberg die Route eines Learjets querten. Über dem Ortsteil Elpe, Knotenbereich der K 16 und K 46, kam es in einer Höhe von ca. 2.500 Meter zur Kollision zwischen einem der Eurofighter und dem Learjet, der im Auftrag der Bundeswehr eine Flugzieldarstellung durchführte. Hierbei wurde ein Triebwerk des Learjets abgerissen und prallte auf die Fahrbahn der K 16. Das Wrack des Learjets stürzte in einer Entfernung von ca. 90 Meter zu einem Wohnhaus in ein bewaldetes Hanggelände. Bei dem an der Kollision beteiligten Eurofighter wurde ein gefüllter Tank abgerissen. Der Tank wurde im Umfeld der Absturzstelle sichergestellt. Beide Eurofighter konnten ohne weitere Störungen auf dem Militärflugplatz in Nörvenich landen.

Der abgestürzte Learjet einer privaten Firma aus Norddeutschland war nach dortiger Auskunft mit zwei Piloten im Alter von 50 und 43 Jahren aus Schleswig Holstein besetzt. An der Absturzstelle wurden Leichenteile entdeckt. Es ist zu befürchten, dass die beiden Insassen des Learjets bei dem Absturz ums Leben kamen. Weitere Personenschäden sind nach dem bisherigen Erkenntnissen nicht eingetreten. Die genaue Schadenshöhe ist derzeit noch nicht zu beziffern.

Erste Hinweise aus der Bevölkerung, dass sich ein Pilot mittels Schleudersitz und Fallschirm habe retten können, konnten nicht bestätigt werden. Vielmehr handelte es sich um einen Bremsfallschirm des beteiligten Eurofighters, den dieser kollisionsbedingt verlor.

Die Suche nach den zwei Piloten und die Ermittlungen zur Absturzursache erfolgen durch die Polizei der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis mit Unterstützung von Kräften des Polizeipräsidiums Dortmund und des Landeskriminalamtes unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Arnsberg, sowie durch den SAR- (Search and Rescue) Dienst für Luftnotfälle; die Maßnahmen dauern an und die Suche wird auch in den Nachtstunden fortgesetzt.

Neben zahlreichen Kräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes waren rund 150 Polizeikräfte zur Durchführung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen im Einsatz.

Der Informationsaustausch mit den örtlich zuständigen Polizeidienststellen in Nordrheinwestfalen und Schleswig Holsteins war gewährleistet.

Durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) wurden Maßnahmen vor Ort zur Ermittlung von Schadensursache und -ausmaß in eigener Verantwortung durchgeführt. Auch die Bundeswehr hatte Feldjäger für die Ermittlungen an der Absturzstelle und weitere Einsatzkräfte zur Bergung der Wrackteile der Militärmaschine entsandt."

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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