Europäische Kommission entfacht Streit um E-Zigarette

Georgine Alt in einem Infogespräch. Foto: (privat)
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Die Mendenerin Georgine Alt ist Zweite Vorsitzende der Interessengemeinschaft E-Dampfen und hat für Stadtspiegel und Lokalkompass einen Gastkommentar verfasst.

Hintergrund: Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag über die Revision der Richtlinie für Tabakerzeugnisse veröffentlicht. In diesem wurde erstmals die E-Zigarette - als nikotinhaltiges Erzeugnis - behandelt. Normiert werden soll eine Begrenzung von zwei Milligramm je Verbrauchseinheit sowie eine Begrenzung der absoluten Nikotinkonzentration von 4 Milligramm je Milliliter. Alle darüber hinausgehenden Produkte müssten als Arzneimittel zugelassen werden.

Was das für die Konsumenten von E-Zigaretten bedeuten würde, beleuchtet für den Stadtspiegel Georgine Alt, die Zweite Vorsitzende der Interessengemeinschaft E-Dampfen.
Sie schreibt:

„Die in diesem Vorschlag festgelegten Grenzwerte für Nikotin orientieren sich an Nikotinersatzprodukten zur Entwöhnung.
Nur wenn der Nikotingehalt unterhalb von Entwöhnungsprodukten liegt, soll ein Verkauf ohne Arzneimittelzulassung erlaubt sein.
Das ist völlig unsinnig, da die E-Zigarette weder ein Entwöhnungsprodukt ist, noch irgendetwas heilt. Sie ist ein Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder eben auch Zigaretten. Und eine Zulassung als Arzneimittel ist für ein Genussmittel absurd und unmöglich.
Während die Tabakzigarette weiterhin Nikotinmengen weit oberhalb von Entwöhnungsprodukten haben darf, soll die E-Zigarette nur noch so gering dosiert verkauft werden dürfen, dass sie eher ein Gadget, als eine echte Alternative zum Tabakkonsum wäre. Mit dieser Regulierung wird der ‚Nikotinmarkt‘ weiterhin der Pharma- und der Tabakindustrie vorbehalten.
Nicht nur, dass kaum ein Raucher mit diesen geringen Nikotinmengen mehr auf die E-Zigarette umsteigen würde, sondern die jetzigen Dampfer würden fast ausnahmslos wieder zur Tabakzigarette greifen.
Obwohl der E-Zigarette mittlerweile von vielen renommierten Institutionen und Wissenschaftlern die geringere Schädlichkeit gegenüber Tabakzigaretten bescheinigt wird, und diese Richtlinie angeblich der Eindämmung des Tabakkonsums dienen soll, begrenzt man den Nikotingehalt für den E-Zigarettenmarkt so stark, dass Tabakprodukte erheblich bevorteilt werden. Ganz offensichtlich soll der Markt bezüglich des Genussmittels Nikotin weiterhin der Tabakindustrie vorbehalten bleiben.
Hier wird überdeutlich, dass bei der Festlegung dieser Werte zweifelsfrei nicht die Gesundheit der Bürger im Vordergrund stand.“

Georgine Alt in einem Infogespräch. Foto: (privat)
Georgine Alt aus Menden ist Zweite Vorsitzende der bundesweit agierenden IG E-Dampfen. Foto: (privat)
Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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