Ein "heißes" (Schul-) Thema
„Feuerwehr-AG“ bringt Wissen, knüpft Kontakte und vermittelt lebensrettende Tipps
Menden. "Die Kinder waren überrascht, ja regelrecht überwältigt, wie vielfältig der Beruf des 'Feuerwehrmannes' ist." Menden. Oberbrandmeister Michael Bals, in der Region seit Jahren bekannt durch seine innovativen Ideen bei der Brandschutzerziehung, zeigt sich im Gespräch mit dem Stadtspiegel von der "Feuerwehr-AG" der Realschule Menden (RSM) begeistert.
Notfallsanitäter, Techniker und Handwerker - das waren nur einige der beruflichen Aspekte, die die Jungen und Mädchen neben der altbekannten Löschtätigkeit kennenlernten.
Auf offene
Ohren gestoßen
"Die Idee, mit der Feuerwehr Menden, die in unmittelbarer Nähe der RSM ihre Einsatzzentrale hat, eine Kooperation einzugehen, um eine 'Feuerwehr-AG' ins Leben zu rufen, entwickelte Lehrerin Britta Zielke am Ende des Schuljahres 2016/17", erläutert Schulleiterin Birgitt Foth. "Britta Zielke nahm Kontakt mit Michael Bals, Oberbrandmeister und stellvertretender Leiter der Kinderfeuerwehr, auf. Eine Feuerwehr-AG mit Schülerinnen und Schülern zu installieren, stieß auf offene Ohren bei der Feuerwehr Menden."
Michael Bals nennt einen besonderen Unterschied zu den "üblichen" Schul-AGs: "Hier gehen nicht wir in die Schulen, sondern die Kinder kommen ZUR Feuerwehr."
Aus diesem Grund war die räumliche Nähe der Realschule zur Mendener Feuerwehr ein wichtiger Punkt. Die Josefschule Menden ist zwar ein wenig weiter entfernt, doch auch hier soll eine Feuerwehr-AG mit einem Kooperationsvertrag ins Leben gerufen werden, verrät Bals dem Stadtspiegel. "Das ist eine Super-Sache, doch damit sind unsere Kapazitäten auch erschöpft."
Auch Britta Zielke hält die AG für eine tolle Einrichtung: "Die Feuerwehr-AG stellt eine hervorragende Ergänzung zum Schulalltag dar. Die Schülerinnen und Schüler erfahren eine Menge über den Berufsalltag der Feuerwehr und dürfen in praktischen Beispielen richtige Verhaltensweisen in Brandsituationen erlernen. Sie verbreiten dann ihr Wissen bei ihren Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Geschwisterkindern und Freunden."
Michael Bals hat während der Stunden immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Kinder im Umgang mit "echtem" Feuer wissenstechnischen Nachholbedarf haben.
Ungewohnt: Umgang
mit echtem Feuer
Logisch, denn: "Die Menschen haben immer weniger etwas mit echtem Feuer zu tun." Bals nennt als ein Beispiel von vielen künstliche Teelichter, die man ja ohne Weiteres an der "Plastikflamme" anfassen darf. "Bei Brandversuchen waren die Kinder oft überrascht 'Ist das heiß!'."
In diesem Sinne hat die AG, die an der RSM auf jeden Fall bis zu den Sommerferien weiter fortgesetzt wird, nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch viele Tipps zum richtigen Umgang mit Feuer und Bränden vermittelt. Und - ein großer Vorteil dieser Kooperation für die Feuerwehr - sie hat auch den Kontakt der Schülerinnen und Schüler zur Kinder- und Jugendfeuerwehr hergestellt.
Diesen Kontakt hält auch Britta Zielke für äußerst wichtig: "Weitere Ziele der AG sind außerdem, die sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden zu stärken und sie hinsichtlich der Wichtigkeit eines ehrenamtlichen Engagements zu sensibilisieren, so dass sie hoffentlich in die Kinder- und Jugendfeuerwehr eintreten, um dort tätig zu werden."
"Das war ein
richtiger Schritt"
Und sie zieht das Fazit: "Die Freude und die Neugier, die die Kinder während der AG zeigen, ist ein deutlicher Indikator dafür, dass die Realisierung dieses Angebots ein richtiger Schritt war."
Genauso sieht es auch Birgitt Foth, die das Schlusswort dieses Artikels bekommt: "Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler zeigt, dass diese Kooperation nicht nur Wissen und soziale Kompetenzen erweitert, sondern auch, dass Lernen Spaß macht."
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.