Ein echter Köhler im Interview

Zwei "Köhler" beim Interview unter sich. Foto: Peter Gerber
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Bei Köhler Hubertus Birkelbach liegt dieser Beruf in der Familie: Schon Vater und Großvater frönten dem Köhlerhandwerk. Sein Vater Günter hat bereits die ersten Lürbker Meilertage im Jahre 1995 betreut. Inzwischen hat Sohn Hubertus diese Aufgabe übernommen.

Zugegeben, ich habe keine Ahnung, ob sich unter meinen Vorfahren tatsächlich Köhler befunden haben. Doch wie dem auch sei: Das Gedankenspiel, als „Köhler“ einen echten Köhler zu interviewen, fand ich auf jeden Fall reizvoll.
Beim Gespräch in Hubertus Birkelbachs Köhlerhütte direkt neben dem Lürbker Meiler gab es am vergangenem Sonntag interessante Einblicke in diesen Beruf. Einen Aspekt kann man auch „erschnüffeln“: Der Meilergeruch haftet einem lange an.

Einst der Motor
der Industrie

„Bis vor 200 Jahren waren die Köhler der Motor der Industrie“, wirft Hubertus Birkelbach zu Beginn unseres Gesprächs einen Blick in die Vergangenheit. „Die Industrie benötigte Holzkohle, um aus Eisenerz Eisen zu schmelzen.“ Mit der Entdeckung von Braun- und Steinkohle begann dieses Handwerk auszusterben.
Dabei bietet „handgemachte“ Holzkohle im Gegensatz zur heutzutage in der Retorte gefertigten einen großen Vorteil. Birkelbach: „Meine hat einen Kohlenstoffanteil von über 90 Prozent.“ Die Industrie-Holzkohle nur 65 Prozent.

Was macht heutzutage ein Köhler übers ganze Jahr?

Hubertus Birkelbach muss nicht lange überlegen: „Im Beruf bin ich ja Forstwirtschaftsmeister beim Land NRW. Für die Lürbker Meilertage nehme ich extra Urlaub.“

Sind „Meilertage“ in Deutschland eine Seltenheit?

Ulrich Ostermann, ein Ur-Gestein der Lürbke: „Meilertage sind flächenmäßig weit verbreitet. Doch so etwas wie unser Rahmenprogramm - mit Bauern- und Kreativmarkt - gibt es nicht überall. Wir können unsere Meilertage in großem Stil aufziehen, da der Meiler nicht außerhalb steht, sondern mitten im Dorf.“

Was mag Hubertus Birkelbach an der Lürbke?

„Immer wieder neue Menschen kennenzulernen und als ehrliche Haut miteinander umzugehen.“

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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