Der "zusätzliche" Tag
![Schwarz auf Weiß: am 29. Februar 1988 wurde im Hause Müller geheiratet.](https://media04.lokalkompass.de/article/2012/03/01/1/2291841_L.jpg?1541214356)
- Schwarz auf Weiß: am 29. Februar 1988 wurde im Hause Müller geheiratet.
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Die Erde kreist um die Sonne. Allerdings nicht mathematisch genau in 365 Tagen. Unser Planet benötigt für eine komplette Umkreisung exakt 365,2424 Tage.
Und somit hat unser gregorianische Kalender eine ziemliche Umwucht“. Denn das Jahr ist um fünf Stunden, 49 Minuten und drei Sekunden zu lang. Um diese Abweichungen wieder auszugleichen, wurde der 29. Februar eingeführt. Würde man tatsächlich darauf verzichten, müsste der Mensch 2013 bis 5.49 Uhr am Morgen auf Silvester warten. Die Einführung eines zusätzlichen Tages geht auf das antike Ägypten zurück. Ptolemaios II. ordnete bereits 238 vor Christus an, alle vier Jahre einen Tag einzufügen, um eine Verschiebung der Jahreszeiten zu verhindern.
2012 ist ein Schaltjahr - und deshalb beträgt die Länge des Jahres 366 Tage. Und diese „Einrichtung“ ist keine Erfindung der heutigen Zeit. Selbst der Maja-Kalender kannte das Schaltjahr.
Menden/fröndenberg/Balve/Wickede. Folgende Bedingungen müssen erfüllt werden, damit wir den zusätzlichen Tag im Kalender stehen haben.
Fakt eins: Die Jahreszahl muss durch vier teilbar sein.
Fakt zwei: Das Jahr ist nicht durch hundert teilbar, es sei denn, es ist durch 400 teilbar. Deshalb war 1900 kein Schaltjahr, 2000 aber doch.
Doch damit ist der Lauf unseres Planeten mit der Zeitrechnung noch nicht „kompatibel“. Um die Verlangsamung der Erdrotation durch die Gezeiten auszugleichen, gibt es so genannte Schaltsekunden. Die nächste wird am 31. Dezember 2012 vom Internationalen Dienst für Erdrotation und Referenzsysteme (IERS) in Frankfurt/Main eingeführt
Das ausgerechnet der Februar als kürzester Monat ausgewählt wurde, geht auf Julius Cäsar zurück. Bei den Römern war dieser Monat der letzte im Jahr und somit der unbedeutsamste.
Weltweit haben 4,8 Millionen Menschen heute Geburtstag. Und auch in Deutschland freuen sich 55.000 Mitbürger darauf, endlich mal wieder die Kerzen auf ihrer Torte ausblasen zu dürfen.
Um überhaupt den heutigen Zeitablauf sicher zu stellen, verfügte Papst Gregor XII. im Jahr 1582, das auf den 4. Oktober sofort der 15. Oktober folgte. Das kürzeste Jahr der Zeitgeschichte. Diese neue Rechnung wurde in Europa von Griechenland 1923, in der Türkei sogar erst 1927 übernommen. Trotzdem der 29. Februar der seltenste Tag ist, gab es einige bemerkenswerte Ereignisse.
1964 gab es einen Flugabsturz in Innsbruck, ein Erdbeben erschütterte Agadir 1960. Helgoland wurde 1952 wieder freigegeben und König Ludwig I. von Bayern fand 1868 den Tod.
Und in Menden stand am 29. Februar 1988 eine Hochzeit auf dem Plan.
„Geheiratet haben wir 1988 und damals wollten sich alle unbedingt am 8.8. das Jawort geben“, schmunzelt Simone Müller. „Das war nichts für uns, aber ein ungewöhnliches Datum sollte es dann doch schon sein.“
Und so wurde der 29. Februar ins Auge gefasst. „Auch wenn es dann in unserem Leben kaum zur Silberhochzeit reichen würde“, zeigt die Mendenerin ihren Humor.
Aus der Ehe sind die beiden Töchter Sabrina und Melanie hervorgegangen.
Kennengelernt haben sich die gelernte Photolaborantin und Diplomingenieur Michael durch eine Freundin.
„Er hat mich zum Flughafen gefahren. Da habe ich ihn das erste Mal getroffen und gleich auf den zweiten Blick war es Liebe“, betont Simone Müller.
Zum sechsten Mal erst feiert das Paar nun den Hochzeitstag, obwohl sie schon 24 Jahre miteinander verheiratet sind.
Autor:Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr |
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