Bürgermeister antwortet auf Bettermann-Brief

Bürgermeister Volker Fleige antwortet auf den Offenen Brief von Unternehmer Ulrich L. Bettermann. Er schreibt:

"Herzlichen Dank für Ihr ausführliches und engagiertes Schreiben.
Sie haben eine Reihe von Dingen bemängelt, zu denen ich Stellung beziehen könnte, beschränke mich aber auf Ihr heutiges Hauptanliegen, die Adolf-Kolping-Schule in Hüingsen.
Ich nehme zunächst an, dass der letzte Satz auf der ersten Seite Ihres Schreibens nicht darauf abzielt, der Stadt Menden im Allgemeinen oder mir im Besonderen zu unterstellen, Ihnen aufgrund Ihrer bisherigen politischen Aktivitäten und diversen Einlassungen zu schaden.

In einem Gespräch zu Beginn meiner Amtszeit, als Sie verschiedene Vorgänge aus der Vergangenheit mit meiner Hilfe aufzuarbeiten gedachten, habe ich Ihnen bereits mitgeteilt, dass mich Angelegenheiten aus der Zeit meines Vorgängers nicht interessieren, sondern ich nach vorne zu denken und zu arbeiten gedächte.
Wenn ich nicht erst heute das Gefühl habe, dass sich unser Verhältnis danach deutlich abgekühlt hat, mögen Sie mich vom Gegenteil überzeugen.

Nun erinnere ich Sie daran, dass es in Menden vor drei Jahrzehnten 800 Geburten im Jahr gab, im vergangenen Jahr sind es nicht einmal 400 gewesen. Der von mir bereits 2007 initiierte Schulentwicklungsplan durch einen unabhängigen Dritten spricht eine klare Sprache, wie und wohin sich die Mendener Schullandschaft entwickelt.
Ich muss einem erfolgreichen Unternehmer wie Ihnen, der mich in seinem Schreiben darauf hinweist, der größte Arbeitgeber der Stadt Menden zu sein, nicht erklären, dass er, ereignete sich Ähnliches in seinem Unternehmen, gezwungen ist, die Strukturen dramatisch anzupassen.

Ich darf Sie in diesem Zusammenhang mit allem Respekt daran erinnern, dass Sie die Halle der Bösperder Schützen sicherlich nicht aus Willkür, sondern aus wohl abgewogenen Interessen, Ihre Firma betreffend, geschlossen haben, die Sie an dieser Stelle höher gewichtet haben als strukturelle Erfordernisse des Stadtteils Bösperde.
Ich muss Ihnen weiterhin nicht sagen, dass ein erfolgreicher und guter Unternehmer, der in seinem Schreiben darauf hinweist, der vermeintlich größte Gewerbesteuerzahler in der Region zu sein, solche Entscheidungen nicht fällt, wenn er keinen Handlungsspielraum mehr hat, sondern er tut das so frühzeitig wie möglich.
Die Stadt Menden weist im Grundschulbereich für Menden einen Raumüberhang von 1/3 (!) auf; allein Lendringsen und Hüingsen haben vier Grundschulen, benötigen jedoch maximal zwei. Es ehrt Sie, dass Sie den Stadtteil Hüingsen mit besonderem Wohlwollen betrachten.
Diese Diskussionen werden jedoch in allen Stadtteilen in derselben Weise geführt.
Aufgabe von Rat und Verwaltung ist es, die Gesamtheit der Stadt Menden im Auge zu haben.
Aufgabe von Rat und Verwaltung ist es weiterhin, eine Schulgerechtigkeit zu garantieren, was Klassengrößen wie auch Schulausstattungen betrifft.
Somit vermag ich keine „fatalen Fehler“, schon gar nicht „erneut“, bei der Verwaltung zu erkennen.
Was meine persönlichen Aussagen angeht, sehr geehrter Herr Bettermann, habe ich vor meiner Wahl zum Bürgermeister der Stadt Menden nichts anderes gesagt als danach und werde das weiterhin so halten."

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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