Auf dem Motorrad unterwegs: Experten-Tipps für sportliches Fahren

Marc Leineweber bereitet  sich und seine Suzuki GSX 1000 R optimal auf die Zeitnahme vorbereitet. Erfahrungen im Rennsport nutzt der Kraftfahrtzeug-Meister auch im Alltag. Anfängern empfiehlt er zunächst Trainings- und Instruktionsfahrten auf den Profi-Rennstrecken.
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  • Marc Leineweber bereitet sich und seine Suzuki GSX 1000 R optimal auf die Zeitnahme vorbereitet. Erfahrungen im Rennsport nutzt der Kraftfahrtzeug-Meister auch im Alltag. Anfängern empfiehlt er zunächst Trainings- und Instruktionsfahrten auf den Profi-Rennstrecken.
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Reifen- und Asphalttemperatur waren optimal, die knapp 200 Pferdestärken warteten darauf, vom Zügel gelassen zu werden auf dem Rennring in Oschersleben. Da platzt gleich am ersten Renntag eine Öldruckleitung. Dabei hatte Marc Leineweber sich und seine Suzuki GSX 1000 R optimal auf die Zeitnahme vorbereitet. Erfahrungen im Rennsport nutzt der Kraftfahrtzeug-Meister auch im Alltag. Anfängern empfiehlt er zunächst Trainings- und Instruktionsfahrten auf den Profi-Rennstrecken.

„Racer“ und „Weichei“ trennen im Rennsport wenige Millisekunden. Unter Bikern in der Motorsportarena Oschersleben gilt 1:40 Minuten als Grenze. Nur wer drunter liegt steigt in den Olymp der „Racer“ auf. Mit 1:39,1097 ist Marc Leineweber drin, aber wenn auch weit entfernt von der schnellsten Runde mit 1:29. Bis beim Hobbyfahrer der sportliche Ehrgeiz so groß ist, empfiehlt Marc Leineweber konsequentes Training auf den Profipisten. Indes schlägt ein Tag mit vier Fahrten á 20 Minuten mit mindestens 110 Euro zu Buche. Kommen Instruktion mehr Fahrten hinzu, liegen zwei Tage schnell bei 300 Euro und drüber, denn die Zeitnahme wird zusätzlich abgerechnet. Vorteile: Gegenverkehr, Bäume, Asphaltwechsel sind kein Thema und bei einem Ausrutscher sind Notarzt und Hubschrauber in wenigen Minuten vor Ort. Anders als bei der Einzelausfahrt auf unseren Straßen. Davon rät Marc Leineweer ohnehin ab. „Wenn möglich mit Kumpeln fahren.“

Wer erstmals in Hockenheim, auf dem Nürburgring oder in der Arena Oschersleben unterwegs ist, sollte die Instruktion mitbuchen. Ein erfahrener Fahrer erklärt Grundlagen. „Man steigert sich, wird immer schneller.“ Trainiert wird etwa die Linienfahrt. Davon gibt es gleich drei unterschiedliche. Neben der Idelallinie für kürzeste Kurvendurchfahrt sind es die Sicherheits- und die Überhollinie.

Fotogener Nervenkitzel ist die Schräglage der Biker. „Ein schleifendes Knie gehört aber nicht in den Straßenverkehr“, rät Marc Leineweber. Der Grenzbreich bis zum Aufsetzen des Knies wird zum evtl. Ausweichen benötigt. Hinzu kommt die Gefahr, die Gefahr in der Schräglage zu spät zu erkennen, dann hilft nur das Schließen des Gashahns. Und schon richtet sich die Maschine blitzartig auf, der Fahrer wird durch sein Eigengewicht von der Maschine geschleudert. Den Schreckmoment überlistet bei Profimaschinen ein Stabilitätsprogramm. Die Hide-Side-Software registriert die Haftung des Hinterrades und zieht die Maschine gerade in die Spur.

Heute tummeln sich auf den Straßen besonders ältere Motorradfahrer. Wer sich nur auf seinen Fahrstil aus den 70er-Jahren verlässt, erlebt meist Überraschungen. Leistung und Fahrwerkgeometrie haben sich total verändert. „Viele Fahrer haben ihren Fahrstil eingeschliffen. Der Lenker ist kein Griff zum Festhalten“, weiß Marc Leineweber. Aktives fahren umfasst neben dem Beindruck auch das Drücken des Lenkers. Entgegengesetzt zu drücken müssten viele ältere Fahrer erst lernen. Vorteil: Im Falles des Ausweichens ist die Reaktionszeit kürzer. Beim Fahrertraining, etwa durch den ADAC, gehört das Schräglagentraining mit Ausweichen zum Programm. Stiefmütterlich wird zumeist das Thema Kleidung behandelt. Hier rät Marc leineweber zu guter Lederkluft. “Mit Protektoren, Rückenprotektoren Level II oder III für den Aufschlag auf den Rücken.“ 90 Prozent aller Rückenverletzungen sind Stauchungen. Rückenprotektoren sind auch für Tourenfahrer empfehlenswert, soweit sie richtig sitzen. Beratung im Fachhandel ist hier unerlässlich. Eine gute Kluft liegt bei ca. 1500 Euro. „Hält ein Leben lang, wenn man nicht gerade viel zunimmt.“ Und Leder kann geflickt werden.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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