"Agentin Schlaumeise" erforscht: Wasser und Strom (fast) unter einem Dach
Mehr „Energie“ auf einen Blick geht kaum: Am dritten Tag unserer Aktion „Agentin Schlaumeise“ stand sowohl eine Besichtigung des „Wasserwerks Fröndenberg-Menden“, als auch des benachbarten Möller-Kraftwerks auf dem Programm.
Beide Anlagen stehen direkt vor der Ruhrbrücke auf Mendener Stadtgebiet. Das Wasserwerk ist ein gemeinsames Projekt der Stadtwerke Menden und Fröndenberg. Das Stromkraftwerk gehört den Stadtwerken Fröndenberg alleine.
Als Fachleute unserer Aktion „Agentin Schlaumeise“ führten Andreas Dehen (Stadtwerke Menden) und sein Fröndenberger Kollege Josef Steinert die Jungen und Mädchen und Schulleiter Ralf Goldschmidt in zwei Gruppen durch die interessanten Anlagen.
Im Wasserwerk
Das im Jahre 2012 fertiggestellte Wasserwerk besticht durch moderne Technik und bewusst auf Besuchergruppen ausgelegte optische Features. Zum Beispiel die Sichtfenster, an denen sich die Gäste durch „Bullaugen“ selbst einen Eindruck vom Wasser vor und nach der umfassenden Reinigung verschaffen können. Dass nach der Behandlung die Schwebestoffe und Trübstoffe fehlen, ist deutlich zu erkennen.
Das Wasser wird zum Beispiel mit Aktivkohle und UV-Bestrahlung behandelt und so in eines der saubersten Lebensmittel Deutschlands verwandelt.
Das Wasserwerk ist (fast) in allen Teilen für Besucher begehbar.
Und Andreas Dehen stand bei den vielen Fragen gerne fundiert Rede und Antwort.
Die Schüler nutzten die Gelegenheit, ausgiebig zu fotografieren. Und natürlich auch für Selfies an diesem ungewöhnlichen Ort.
Im Möllerkraftwerk
Im „fliegenden Wechsel“ gelangte die Mädchengruppe dann nach nebenan ins stromerzeugende Wasserkraftwerk zu Experte Josef Steinert, während sich die Jungen mit Schulleiter Ralf Goldschmidt in die Obhut von Andreas Dehen begaben.
8.772.000 kWh produzierte das Möllerkraftwerk Schwitten, benannt nach dem Erbauer Ernst Möller, im Jahr 2013.
Doch an diesem Tag war es relativ still in und um das Gebäude. „Wir haben den Obergraben leerlaufen lassen“, erläuterte dann auch Josef Steinert. „Wegen dringend anfallender Reparaturarbeiten.“
Deshalb standen also die Turbinen.
Drei Tage dauert das Ablassen und drei Tage auch das Wiederbefüllen des Obergraben. Der Stillstand wird dann eben durch die anderen Kraftwerke der Fröndenberger Stadtwerke aufgefangen.
Das Prinzip der Stromerzeugung erklärte der Fachmann deshalb mal theoretisch. Das Wasser strömt durch das Gefälle durch die Turbinen, treibt mit seiner kinetischen Kraft diese an und die Bewegung wird in Strom umgewandelt.
Und er verriet dann noch Erstaunliches: „Hochwasser haben wir gar nicht so gern.“
Wie denn das? Je mehr Wasser, je mehr Durchfluss, je mehr Energiegewinnung. Oder etwa nicht?
Auf die entsprechenden Fragen der Schüler kam sofort die Erklärung: „Bei Hochwasser bildet sich ein Rückstau im Untergraben. Dadurch wiederum verringert sich das Gefälle und schon sinkt die Leistung.“
Eigentlich logisch, aber wer hätte es gewusst?
Von gewissen Fluten berichten auch die Pegelmarken außen am Gebäude. Der höchste Stand wird hier von 1943 dokumentiert, als die Staumauer der Möhne nach einer Bombadierung brach. Weit über der Tür hängt die Marke und zeigt die Dimension der damaligen Katastrophe.
Aktion "Agentin Schlaumeise"
ist beendet
Mit diesem dritten Teil endet die „Aktion Schlaumeise“ von Stadtspiegel-Redaktion und den Stadtwerken Menden als „Pate“, die sowohl interessante theoretische, als auch viele praktische Erfahrungen vermittelt hat.
Autor:Lokalkompass Menden aus Menden (Sauerland) |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.