Böse Überraschung im Huckenohl-Stadion
Die Tragschicht trägt nicht

Bei der Sanierung des Huckenohl-Stadions traten nun unliebsame Überraschungen zu Tage: Die Tragschicht der Tartanbahn ist nicht normgerecht und könnte sich setzen. Archivfoto: Tim Cordes
  • Bei der Sanierung des Huckenohl-Stadions traten nun unliebsame Überraschungen zu Tage: Die Tragschicht der Tartanbahn ist nicht normgerecht und könnte sich setzen. Archivfoto: Tim Cordes
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Nach der Entfernung des Asphalts unter dem Kunststoffbelag der Laufbahn im Mendener Huckenohl-Stadion sind jetzt unvorhergesehene Probleme im Schichtenaufbau festgestellt worden. Die vorhandenen Materialien und deren Ausführung entsprechen nicht den Erwartungen und den geltenden Normen.

Die Laufbahn wird voraussichtlich trotz dieser unerwarteten Entwicklung wie geplant fertig gestellt werden können, auch die übrige Planung und Durchführung der Baumaßnahme wird durch diese Entdeckung nicht beeinträchtigt. Dennoch ist es der Stadt Menden wichtig, die Bürgerinnen und Bürger transparent über den Verlauf der Baumaßnahme zu informieren.

Nicht normgerechte Tragschicht

Im Detail hat der Bodengutachter festgestellt, dass die Tragschicht aus einem Mineralgemisch besteht, deren Dicke stark variiert und die Qualität nicht den Anforderungen entspricht. Der alte Tennenbelag und die dynamische Schicht seien demnach ebenfalls nicht normegerecht. Zudem sei eine Entwässerung zwingend notwendig. Verhältnisse dieser Art sind, laut Bericht der Fachleute, bei ähnlich gelagerten Bauprojekten nicht bekannt. Für einen normgerechten Aufbau müsste der Ausbau aller vorhandenen Materialien erfolgen. Dies würde erhebliche Kosten verursachen.

Die bisherige Planung sah lediglich einen neuen Kunststoffbelag vor. Die darunter befindliche Asphaltschicht war jedoch schadhaft und musste entfernt werden. Das machte wiederum die jetzt festgestellten Probleme im Schichtenaufbau sichtbar. Eine Gewährleistung seitens der Baufirma kann nur bei vollständiger Einbeziehung des Baugrunds übernommen werden.

Bisher keine Schäden

Dennoch steht fest, dass es bislang – obwohl der Aufbau nicht geltenden Normen entsprach –keine Schäden gab. Der Aufbau ist somit nicht vollständig unbrauchbar. Einige Schichten weisen sehr wohl eine hohe Wasserdurchlässigkeit und Frostbeständigkeit auf. Bei einem DIN-gerechten Bau würden zudem unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen und die Bauzeit würde erheblich verlängert. Zudem wird zukünftig kein Oberflächenwasser zusätzlich eingeleitet.

Nach Beratung aller Fachleute hat die Verwaltung der Stadt Menden auf Basis dieser Tatsachen entschieden, den vorhandenen Aufbau zu erhalten und jetzt für den Einbau der Asphaltschicht vorzubereiten. Drainagestränge werden eingebaut, um das Entwässerungssystem zu verbessern.

Verwaltung übernimmt Risiko

Der Aufbau der Laufbahn entspricht dennoch nicht den geltenden Normen. Die Risiken für Setzungsschäden und Frostschäden bleiben bestehen und müssen von der Stadt getragen werden. Ein vollständiger normgerechter Ausbau würde zu weiteren Kosten führen. Eine vorherige Beprobung des Bodens hätte, wie auch eine Anpassung des Vorgehens zum jetzigen Zeitpunkt, zu einer längeren Schließzeit des Stadions geführt. Das Stadion hätte in diesem Fall in diesem Jahr nicht mehr genutzt werden können. Im Sinne der Vereine und auch der Bürgerinnen und Bürger hat sich die Stadt Menden daher entschieden, die geringfügig höheren Risiken mit Blick auf Setzungs- und Frostschäden sowie im Kunststoffbelag in Kauf zu nehmen.

Mit der getroffenen Entscheidung kann nach aktuellem Kenntnisstand der Zeitplan zur Errichtung der Laufbahn aller Voraussicht nach eingehalten werden.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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