Im Sauerland kommen alle auf ihre Kosten
Die 111 schönsten Orte

Die markante Enten-Skulptur ist nur einer der vielen Hingucker auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Hemer. Foto: Dina Knorr
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  • Die markante Enten-Skulptur ist nur einer der vielen Hingucker auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Hemer. Foto: Dina Knorr
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Der Stadtspiegel sprach mit Dina Knorr über die besten Orte im Land der 1000 Berge An diesem Wochenende erscheint im emons-Verlag ein außergewöhnlicher Führer durch unsere Heimat. "111 Orte im Sauerland, die man gesehen haben muss" von Dina Knorr. Für den Stadtspiegel sprach Andrea Rosenthal mit der Autorin.

Von Andrea Rosenthal

Frau Knorr, woher kommt Ihre Faszination für das Sauerland?
Ich war schon als Kind früher viel mit meinen Eltern zum Wandern und Pilze sammeln im Sauerland. Eine Zeitlang hatten wir hier ein Ferienhaus, so dass wir oft da waren, weil es vom Ruhrgebiet einfach und schnell zu erreichen war. Als ich 2016 mit meinem Outdoorblog angefangen habe, sind wir wieder öfter zum Wandern gekommen und haben immer neue Ecken erkundet.

So richtig zur Faszination wurde das Sauerland im Sommer 2019, als ich mit meiner Tochter (damals 12) und unserer Hündin den Rothaarsteig von Brilon nach Dillenburg gewandert bin. Hierbei habe ich die Region und die Menschen nochmal viel intensiver kennengelernt. Stundenlang durch die Natur zu wandern ohne jemanden zu begegnen oder eine Straße zu überqueren, das war eindrucksvoll.

Welcher Ort im Sauerland ist Ihr Lieblingsort und warum?
Ich bin am liebsten im Schmallenberger Sauerland unterwegs. Wenn wir nach Latrop oder Schanze fahren, ist das so in etwa wie nach Hause kommen. Wir kennen die netten Gastgeber (von der Alm in Schanze (Ort 90) oder dem hundefreundlichen Hotel Hubertushöhe in Latrop) und fühlen uns dort einfach wohl. Mein Lieblingsort ist die Zwistmühle. Das Bauwerk ist einfach bezaubernd. Es scheint eher aus einem Märchen zu stammen, als dass es tatsächlich mal eine Mühle war. Absoluter Hingucker.

Wie fand der ehemalige Truppenübungsplatz in Hemer Ihre Aufmerksamkeit? Oder die englische Telefonzelle in Menden?
Ich habe nach besonderen Orten abseits der bekannten Hotspots gesucht, die weniger bekannt sind und erstaunliche Geschichten erzählen können. In Hemer kennt jeder den Sauerlandpark oder das Felsenmeer und das auch über die Stadt hinaus. Der ehemalige Truppenübungsplatz liegt zwar direkt daneben, aber ist außerhalb Hemers sicher eher unbekannt. Dabei haben sowohl das Areal als auch die Ente auf dem Bild im Buch einen interessanten Hintergrund.

Gleiches gilt auch für die englische Telefonzelle in Menden. Ich habe sie im Internet in einem Zeitungsartikel entdeckt und dann weiter über ihre Geschichte recherchiert. Bevor sie vergessen wird, kam sie ins Buch.

Welche vergessenen Schätze können Sie Besuchern empfehlen?
Vergessen sind meistens nicht die Orte selbst, sondern die Geschichten um die Orte, die entweder nicht bekannt sind oder in Vergessenheit geraten. Manches ist oft ja auch gar nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Wie zum Beispiel, dass es in Brilon einmal eine Skisprungschanze gab, was es mit dem Kahnteich in Bilstein auf sich hat oder mit alten Burgruinen. Die Geschichte um den korsischen König aus Pungelscheid ist auch so ein interessantes Schätzchen.

Was sind die schönsten Orte für Kinder?
Das kommt natürlich immer auf die Interessen der Kinder an. Es gibt da im Buch eine Menge Auswahl für alle Vorlieben. Zum abenteuerlichen Erkunden eignen sich Höhlen wie der „Hohle Stein“ Nr. 76 oder die „Drakenhöhlen" bei Obermarsberg Nr. 53. Spiel und Spaß gibt es beim Adventure Golf in Winterberg Nr. 108 oder auf dem Spielberg Aventura in Medebach, Tipp zu Nr. 106. Dazu kommen Tierparks, Sommerrodelbahnen oder auch kindergerechte Museen.

Gibt es besonders Rollator/ Kinderwagen gerechte Wege, also wie barrierefrei ist das Entdecken des Sauerlands möglich?
Ja, die gibt es; entweder in der Stadt oder auch in der Natur. Die historischen Altstädte einiger Sauerländer Orte lassen sich zum Beispiel prima im Zuge einer Altstadtrallye entdecken. In Menden siehe Tipp zu Nr. 59. Alternativ eignet sich auch Schmallenberg. Um die Sauerländer Stauseen führen barrierefreie Wege. Um die Fürwiggetalsperre verläuft beispielsweise sogar ein gepflasterter Rundweg mit zahlreichen Infotafeln. Der Weg ist auch Teil meines Wanderführers „Komm lass uns wandern Sauerland“ und im Tipp zu Nr. 41.

Überhaupt ist ein Großteil der Orte im Buch gut zu erreichen. Zu den Orten im Wald gelangt man gut mit einem geländegängigen Kinderwagen. Mit Rollator kann es auf den Forstwegen allerdings schon mal schwieriger / holpriger werden. Aber insgesamt kommen im Sauerland alle auf ihre Kosten.

"Insgesamt kommen im Sauerland alle auf ihre Kosten."
Dina Knorr, Autorin von 111 Orte im Sauerland, die man gesehen haben muss

Gibt es Orte, die Sie zu bestimmten Jahreszeiten besonders empfehlen?
Viele der Orte können jahreszeitenabhängig besucht werden. Für Schlechtwettertage sind die Indoor-Möglichkeiten wie die Museen oder der Filmpalast in Lüdenscheid naturgemäß angenehmer. Alle Orte, bei denen man mit Wasser in Berührung kommt, eignen sich perfekt für den Sommer beispielsweise die genannten Bade- und Kneipp-Möglichkeiten oder Tretbootfahren.

Der Herbst ist ideal für einen Besuch des Weinbergs. Ein Besuch des Rosendorfs Assinghausen ist ideal zur Rosenblüte, wenn dort alles wunderbar durftet. Wer gerne an der frischen Luft ist, kann aber mit den 111 Orten und 111 Zusatztipps das ganze Jahr durchs Sauerland reisen.

Mit welchen Pfunden können Menden, Hemer und Iserlohn besonders werben?
Menden auf jeden Fall mit dem hübschen Altstadtkern. Zum Wandern oder für einen Familiennachmittag inklusive Grillen ist es rund um den Hexenteich sehr schön.

Hemer punktet mit dem tollen Ausblick vom Jübergturm im Sauerlandpark und dem abenteuerlichen Holzbohlenweg durch das Felsenmeer.

In Iserlohn hat mir das ganze Areal um den Fritz-Kühn-Platz sehr gut gefallen. Bei schönem Wetter kann man es sich hier mit einer Decke unter einem Baum gemütlich machen und ein Buch lesen oder mit Freunden Zeit verbringen. Einfach ein schöner Ort zum Verweilen in der Stadt.

Der neue Sauerlandführer bietet noch viele Tipps, um seine Heimat mal ganz anders zu entdecken. Erhältlich ist "111 Orte im Sauerland, die man gesehen haben muss" im örtlichen Buchhandel. Das 230 Seiten starke Taschenbuch enthält auch eine Übersichtskarte mit den Tipps der Nummern für die perfekte Ausflugsplanung. 

Lokalkompass und emons-Verlag verlosen fünfmal ein Buch "111 Orte im Sauerland".
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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