So wird der Schulweg sicherer

Nicht nur der Unterricht, auch der Schulweg stellt an die Erstklässler besondere Anforderungen, die sie bislang nicht kannten. Foto: Landesverkehrswacht
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Am Donnerstag, 5. September, beginnt für viele I-Männchen der Ernst des Lebens. Nicht nur die Schule, auch der Schulweg ist für die Jungen und Mädchen eine neue Erfahrung. Deshalb geben Experten der Verkehrswacht NRW Tipps zum rivhtigen verhalten.

Sichersten Weg finden

Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Prüfen Sie, ob Ihr Kind sicherer
ans Ziel kommt, wenn es einen anderen, etwas längeren Weg nimmt. Viele
Schulen verfügen auch über Schulwegpläne, die den sichersten Schulweg zeigen.
Fragen sie an der Schule ihres Kindes danach.

Schulweg mehrmals üben

Gehen Sie mit Ihrem Kind bereits vor der Einschulung den neuen Schulweg möglichst
mehrmals ab. Das gibt Sicherheit. Dabei sollten Sie sich vorbildlich verhalten
und erklären, warum Sie was tun.
Gehen Sie den Schulweg möglichst wochentags zur selben Uhrzeit, zu der Ihr
Kind ihn gehen wird. So erhalten Sie einen Eindruck, wie dicht und gefährlich
der Verkehr zu dieser Zeit ist.

Stopp am Bordstein

Der Bordstein ist die Grenze! Ihr Kind muss verinnerlichen, dass es hier immer
stehen bleiben muss.

Gefahrenstellen erkennen

Besprechen Sie mit Ihrem Kind, an welchen Stellen es besonders aufpassen
muss. Gefahren lauern nicht nur auf der Straße! Weisen Sie es auf Tor- und Garageneinfahrten hin. Auch viel befahrene Zufahrten zu Tankstellen oder Verbrauchermärkten können gefährlich sein.

Sichere Querungen wählen

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es dicht befahrene Straßen nur an Ampeln oder
Zebrastreifen überqueren darf. Auch wenn die Ampel grün zeigt, sollte es sich
vor dem Überqueren nach links und rechts umsehen und erst dann gehen, wenn
alle Autos stehen.
Gleiches gilt am Zebrastreifen: Das Kind muss erst stehen bleiben und mit Handzeichen signalisieren, dass es die Straße überqueren will. Erst wenn alle Autos
stehen, darf es gehen.

Geschwindigkeit schätzen lassen

Lassen Sie Ihr Kind die Geschwindigkeit und Entfernung von sich nähernden Autos
schätzen. Im Gegensatz zu Erwachsenen müssen Kinder noch ein Gefühl für
Geschwindigkeit entwickeln.

Toten Winkel meiden

Erklären Sie Ihrem Kind anhand eines stehenden PKW, was der „Tote Winkel“ ist
und wie man diesen Gefahrenbereich meidet. Besonders bei LKW, die an Kreuzungen
nach rechts abbiegen, muss man vorsichtig sein. Auch hier gilt: Trotz Grünphase warten, bis der LKW steht.

Tauschen Sie die Rollen

Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären,
was es sieht und was es aufgrund der jeweiligen Situation tun möchte. Wenn das
Kind bereits den Schulweg geübt hat, kann man es auch allein gehen lassen und
in einem kleinen Abstand folgen. Anschließend bespricht man, an welchen Stellen
sich das Kind falsch verhalten hat. Diese Stellen können noch einmal geübt werden.

In der Gruppe üben

Wenn sich Ihr Kind mit Nachbarskindern auf den Schulweg macht, sollten Sie
auch möglichst gemeinsam den Schulweg üben. In der Gruppe sind Kinder stärker
abgelenkt und schauen seltener nach rechts und links, bevor sie über die
Straße gehen. Daher sollten alle Kinder beim gemeinsamen Üben auf die Gefahren
hingewiesen werden, die auf dem Schulweg liegen.

Schulbus

Wenn Ihr Kind mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Schulbus zur Schule
fährt, kann man das richtige Ein- und Aussteigen sowie das richtige Verhalten an
der Haltestelle und im Bus üben.

Was außerdem
noch wichtig ist:

• Gehen Sie auch in den ersten Tagen nach Schulstart mit ihrem Kind zur
Schule. Erst wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind das Gelernte beherzigt
und sich sicher im Verkehr bewegt, sollten Sie es allein gehen lassen.
• Schicken Sie Ihr Kind rechtzeitig los! Hetze führt oft zu Unachtsamkeit.
Wenn Ihr Kind eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn an der Schule eintrifft,
hatte es für den Weg ausreichend Zeit.
• Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, haben durch die Bewegung an frischer
Luft bereits alle Reste von Müdigkeit abgeschüttelt und können dem
Unterricht aufmerksam folgen. Durch den Schulweg lernen die Kinder sich
in der Verkehrswirklichkeit zu bewegen, Gefahren einzuschätzen und gewinnen
an Selbstständigkeit.
Wenn doch einmal mit dem Auto gefahren wird, muss das Kind immer korrekt
im Kindersitz auf der Rückbank gesichert werden. Dies gilt auch für
kurze Strecken! Achten Sie besonders im Schulumfeld auf Kinder, die zu
Fuß unterwegs sind und setzen Sie Ihren Nachwuchs in einiger Entfernung
zur Schule zur Gehwegseite ab. So entzerrt sich der Bringverkehr im direkten
Schulumfeld.
• Besonders in der dunklen Jahreszeit und bei schlechtem Wetter sollten Sie
darauf achten, dass Ihr Kind auf der Straße gut gesehen wird. Achten Sie
bereits beim Einkauf darauf, Ihr Kind mit möglichst heller Kleidung auszustatten.
Auch reflektierende Materialien an Kleidung und Tornister verbessern
die Sichtbarkeit ihres Kindes. Mit einer Taschenlampe in einem dunklen
Raum kann man den Effekt gut testen.
• Zu guter Letzt: Eltern sind immer Vorbilder - im Guten wie im Schlechten.
Was Sie Ihren Kindern vorleben, wird von ihnen nachgemacht. Verhalten
Sie sich im Straßenverkehr also immer vorbildlich!

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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