Notruf-App „nora“: Download "vorübergehend unterbrochen"
Neue App für schnelle Hilfe in Not

Die neue Notfall-App "nora" - Tolle Idee, nur herunterladen kann man sie momentan nicht. Foto: Jungvogel
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Wer in eine Notsituation gerät oder sie beobachtet, kann neuerdings auch per App lautlos und ohne zu sprechen Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei um Hilfe rufen. Aktuell hat das Innenministerium die Möglichkeit zum Download allerdings unterbrochen. Für alle bereits registrierten Nutzer bleibt die App dagegen funktionsfähig.
Die App "nora" ist von NRW-Innenminister Herbert Reul vorgestellt worden und die Kreisleitstelle im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Altena-Rosmart ist auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Hauptzielgruppe von "nora" sind Menschen mit Sprech- und Hörbehinderungen. "Für Menschen mit Sprach- oder Hörbehinderung waren die bisherigen Möglichkeiten, einen Notruf abzusetzen, unzureichend und nicht mehr zeitgemäß. Die offizielle Notruf-App der Bundesländer ist daher für viele eine große Erleichterung und eine ebenso sinnvolle wie zeitgemäße Ergänzung. Wie die Notrufnummern 110 und 112 funktioniert sie bundesweit, im Gegensatz zu ihnen aber deutlich barrierefreier", sagt Kreisbrandmeister Michael Kling. Im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum ergänzt die neue Technik den bisher üblichen lautlosen Ruf um Hilfe, das Notruf-Fax.
Als Zielgruppe hat die App zwar vor allem Menschen mit Sprach- oder Hörbehinderungen im Blick, profitieren können von der App aber auch alle anderen, die einen Notruf lautlos absetzen wollen. "Eine Chance, Polizei oder Feuerwehr zu rufen, die es so vorher nie gegeben hat", unterstreicht Michael Kling. Sein Rat ist daher eindeutig: "Nora möglichst umgehend downloaden."
Wird ein Hilferuf über "nora" gestartet, so ermittelt die App über das Smartphone automatisch den Notfall-Ort und sorgt für eine Verbindung zur örtlich zuständigen Leitstelle. Die weiteren Informationen zur konkreten Situation werden über den Bildschirm laut- und textlos abgefragt. Dabei helfen Symbole, Texte in leichter Sprache und die sich quasi selbsterklärende Nutzerführung. "Sind alle Fragen beantwortet, können die Disponenten der Leitstelle die notwendigen Einsatzkräfte auf den Weg schicken. Zusätzlich ist es ihnen über eine Chatfunktion auch noch möglich, sprachlos weitere Informationen abzufragen und auszutauschen. Auch das ein klarer Pluspunkt, insbesondere für Personen mit Hör- und Sprachbehinderung", sagt Kling.
Wer möchte, kann in der App persönliche Daten wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Behinderungen hinterlegen. Übermittelt werden sie an die Leitstelle nur im Fall eines Notrufs.
Die Kreisleitstelle hat sich in den vergangenen Monaten auf den Start von "nora" vorbereitet. Die digitalen Notrufe laufen dort über ein Portal ein. Alle Arbeitsplätze der Disponenten sind dafür ausgestattet, die Mitarbeiter selbst im Umgang mit "nora" geschult.

Über die Notruf-App

Die Einführung einer bundesweit einheitlichen Notruf-App war 2019 von der Innenministerkonferenz beschlossen worden. Danach hatte das NRW-Ministerium das Projekt federführend übernommen. Jetzt ist "nora" in den Appstores von Google und Apple in den Sprachversionen deutsch und englisch kostenlos verfügbar und kann auch im Märkischen Kreis genutzt werden.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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