Herausforderung Demenz

Matthias Kortwittenborg: Herausforderung Demenz | Foto: Foto: Ilona Düppe
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Beim offenen Montagstreff begrüßte der Hospizkreis Menden den Dipl.-Sozialarbeiter Matthias Kortwittenborg, der im Demenz-Servicezentrum NRW für den Märkischen Kreis zuständig ist.

Matthias Kortwittenborg begann seinen Vortrag mit einigen statistischen Zahlen, um die Bedeutung der Demenzerkrankung in unserer Gesellschaft zu veranschaulichen.
In Deutschland gibt es gegenwärtig 1,6 Mill. an Demenz erkrankte Menschen, deren Zahl in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird.
Demenz ist ein Oberbegriff von rund 50 Krankheiten, von denen die bekannteste und zu 55 % am meisten verbreitete Form die Alzheimer-Erkrankung ist. Sie ist benannt nach dem deutschen Arzt und Neurologen Alois Alzheimer, der seine Tätigkeit der Erforschung dieser Erkrankung (besonders am Fall Auguste Deter, die bereits mit 51 Jahren an geistiger Verwirrtheit litt) widmete.

Das Risiko, demenziell zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter: 70 % der Betroffenen sind im höheren Lebensalter, 30 % sind über 90-Jährige, aber auch durch immer mehr Single-Haushalte und soziale Einsamkeit.
Bei Alzheimer werden die Symptome durch einen fortschreitenden Verlust der Nervenzellen hervorgerufen, dadurch nimmt das Gehirn ab, es schrumpft, die sog. Atrophie.
Bei Alzheimer-Patienten lässt die zeitliche, örtliche, situative und auch auf Personen bezogene Orientierung nach. Häufig geht das Hungergefühl zurück, der Tag-/Nacht-Rhythmus ist gestört. Es herrscht ein unkontrollierter Bewegungsdrang. Der Patient entwickelt Ängste und erfährt Sinnestäuschungen. Matthias Kortwittenborg weist jedoch darauf hin, dass es nicht „die Demenz“ gibt, sondern dass jeder Krankheitsverlauf anders ist.
Bei Demenz handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist, die aber heutzutage durch z.B. Demenzsprechstunden, CT-, MRT-Untersuchungen früher diagnostiziert werden kann.
Ziel muss es sein, dem Kranken ein zufriedenes Leben zu ermöglichen und durch Zuwendung, Zeit, Zärtlichkeit den Zugang zum Patienten zu finden.
Da aber 70 % immer noch von Angehörigen gepflegt werden, ist es ebenso wichtig, dass die betreuenden Personen nicht ständig an ihre Grenzen stoßen, sondern Unterstützungsangebote im Alltag, wie Kurzzeit-, Verhinderungs- oder Tagespflege nach dem Pflegestärkungsgesetz II annehmen. Erleichtert wird dies dadurch, dass das PSG II seit 2017 Menschen mit Demenz Ansprüche auf Leistungen der Pflegeversicherung gewährt.

Nach dem informativen Vortrag kam vom interessierten Publikum u.a. die Frage, ob man der Demenz vorbeugen kann. Matthias Kortwittenborg erklärte, dass mediterrane Kost, eine fettreduzierte Ernährung und viel Bewegung auf jeden Fall hilfreich seien.

Autor:

Ilona Düppe aus Menden (Sauerland)

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