Einblicke in die Arbeit der Pflegeberaterinnen
Ein Herz für die Pflege
Über Fragen rund um das Thema Pflege berät die Pflegeberatung des Märkischen Kreises kostenlos und unabhängig pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen.
Das Angebot umfasst telefonische oder Vor-Ort-Sprechstunden, Hausbesuche oder Videoberatungen.
Wenn bei Petra Bode im Büro der Pflegeberatung des Märkischen Kreises in Altena das Telefon klingelt, weiß sie: Ein Mensch benötigt Beratung und Unterstützung rund um das Thema Pflege. Ob beispielsweise Informationen zu Pflegehilfsmitteln, Kurzzeitpflege oder häuslicher Pflege - als Pflegeberaterin beim Märkischen Kreis ist sie eine Expertin auf diesem Gebiet.
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen stellt sie mit der Pflegeberatung eine wichtige Anlaufstelle für Angehörige als auch für pflegebedürftige Personen bei Fragen rund um die Pflege dar. „Ein großes Thema ist der Bereich Demenz. Dabei beantworte ich Fragen wie: Wie kann die Pflege zuhause organisiert werden? Welche Möglichkeiten zur Betreuung des Angehörigen gibt es? Häufig sind auch Fragen zur Finanzierung der Pflege wie: Welche Leistungen der Pflegeversicherung kann ich beantragen? Oder: Wie viel Geld bekommt man in welchem Pflegegrad?“, berichtet Petra Bode. Auch das Vermitteln an Experten, Behörden oder Dolmetscher gehört zu ihren Aufgaben. „Das ist Schnittstellen-Management, welches mir Freude macht.“
Seit Anfang 2021 ist Bode ein Teil der Pflegeberatung des Märkischen Kreises. „Ich fühle mich hier angekommen. Das vielseitige Angebot aus Beratung aber auch Menschlichkeit, Helfen und Zuhören erfüllt mich“, fasst die Mendenerin zusammen. Sie weiß, wovon sie spricht: Zuvor war sie als Pflegefachkraft in verschiedenen Krankenhausbereichen tätig. Weiterhin hat sie ein Studium im Bereich Pflegeberatung und Case-Management absolviert. In das Berufsleben ist sie mit einer Ausbildung zur examinierten Krankenschwester gestartet.
Hausbesuche als Unterstützung
Auch der Weg von Pflegeberaterin Simone Kuhl begann mit einer Ausbildung zur Krankenschwester. Danach folgte ein Studium der Pflegewissenschaft. Bereits seit fünf Jahren unterstützt sie die Pflegeberatung unter anderem bei Sprechstunden vor Ort. Auch Hausbesuche gehören zu ihrem Aufgabengebiet. „Dadurch können wir uns ein Bild vom Betroffenen machen. Wir bekommen Eindrücke, wie gut sich die Personen noch bewegen können oder wo Hilfe benötigt werden könnte“, sagt Simone Kuhl und ergänzt: „Ein wichtiger Punkt ist die Hilfsmittelberatung. Inzwischen gibt es viele wertvolle Hilfen für den Alltag, zum Beispiel ein Drehkissen, um besser aus dem Auto ein- und auszusteigen. Auch hier ist das gemeinsame Gespräch vor Ort besonders wichtig. Zusätzlich können wir bei einem Rundgang durch die Häuslichkeit sehen, wo unter anderem Gefahren für Pflegebedürftige wie Stolperfallen durch Türschwellen oder Treppen liegen und Tipps zu Umbaumaßnahmen geben.“ Vor Ort unterstützen die Pflegeberaterinnen ebenso beim Ausfüllen von Anträgen zum Beispiel für einen Pflegegrad.
Nach einer Beratung fährt Kuhl meist mit einem Lächeln zurück in das Büro: „Es ist toll, wenn den Bedürftigen durch unser Angebot wieder Perspektiven eröffnet werden. Für mich ist es ein Geschenk, Menschen einen kleinen Teil ihres Weges begleiten zu dürfen. Zu sehen, wie sie durch unsere Unterstützung lernen können, trotz einer Einschränkung gut im Alltag zurecht zu kommen. Nicht zu vergessen das Vertrauen, was mir entgegengebracht wird. Das sind alles wertvolle Erfahrungen.“
Sie weiß aber auch: Pflege ist ein sehr intimes Thema. „Wir verstehen, dass es nicht leicht ist, jemandem zu erzählen, was in letzter Zeit schwieriger geworden ist.“ Trotzdem rät sie Angehörigen und Pflegebedürftigen: „Das Sprechen darüber ist so wichtig, weil nur dann individuelle Hilfe gemeinsam geplant und ausprobiert werden kann. Hierbei unterstützen wir als Pflegeberatung gerne.“
Unkompliziertes Beraten per Video
Das Angebot der Pflegeberatung ergänzt seit März 2021 auch die Videoberatung. Nicole Gadomski, Beauftragte für das Projekt Digitale Pflegeberatung, betreut das kostenlose Angebot für die Kreisverwaltung. „Das funktioniert nach Terminvereinbarung ganz einfach per Tablet, PC oder Smartphone“. Benötigt werden nur eine stabile Internetverbindung und eine Kamera. Ein Angebot, das beispielhaft für die digitalen Kommunikations- und Informations-Tools im Bereich der Pflegeberatung steht.
In Verbindung mit weiteren Angeboten der Pflegeberatung wie der digitalen Vortragsreihe "Pflege-Café MK", ist es für Nicole Gadomski „eine große Chance, um ebenso Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht vor Ort in einem Hausbesuch oder per Telefon beraten werden können, zu helfen.“ Im Rückblick zeigt sich: das digitale Angebot war zum Beispiel während der Corona-Pandemie besonders wichtig. „So konnten die betroffenen Personen und Pflegeberaterinnen weiter in Kontakt bleiben und die Pflegeberatung stand nicht still.“ Eine Terminvereinbarung zur Videoberatung ist unter https://t1p.de/mz2r möglich.
Ein starkes Team
Mit jedem Tag der Pflegeberatung trägt und teilt das Team ein Motto: Sie haben ein Herz für das Thema „Pflege“ und Menschen, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen. „Jede Pflegeberaterin ist eine Expertin auf dem Gebiet. Mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, zum Beispiel der vorherigen Arbeit als examinierte Alten- oder Krankenpflegerin, haben sie ein großes Fachwissen. Damit unterstützen sie pflegebedürftige Menschen sowie ihre Familien und Freunde. Es ist für jeden von uns eine Herzensangelegenheit“, fasst Torsten Sauer, Leiter des Sachgebietes Gesundheits- und Pflegeplanung des Märkischen Kreises, zusammen.
Hintergrund: Rund um die Pflege älterer Menschen und Entlastung von pflegenden Angehörigen informieren und unterstützen die Pflegeberaterinnen des Märkischen Kreises. Dafür bieten sie Sprechstunden vor Ort und Hausbesuche an. Der Schwerpunkt der Pflegeberatung liegt auf einer individuellen Beratung. Das heißt, es wird nach einer passenden und bedarfsgerechten Lösung geschaut. Dabei geht es um die Beschaffung von Hilfsmitteln oder wohnortnahe Versorgungs- und Betreuungsangebote genauso wie um Antragstellung und Leistungen der Pflegeversicherung. Die Pflegeberatung ist unabhängig, umfassend und kostenlos. Die Pflegeberatung ist telefonisch unter: 02352/ 966-7777 oder: pflegeberatung@maerkischer-kreis.de zu erreichen.
Nächste Termine der digitalen, kostenlosen Vortragsreihe "Pflege-Café MK" der Pflegeberatung des Märkischen Kreises im Überblick:
• 18. Mai, 16.30 Uhr: Leistungen der Pflegeversicherung
• 15. Juni, 16.30 Uhr: Umgang mit Demenzerkrankungen – Tipps und Handlungsvorschläge
Weitere Informationen zum „Pflege-Café-MK“ bei Nicole Gadomski unter Tel. 02352/ 9667182 oder per E-Mail: n.gadomski@maerkischer-kreis.de.
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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