Dialog über Selbsttötung
Der Hospizkreis Menden begrüßte bei seinem Montagstreff im Oktober Herrn Dr. Alexander Zibis vom Gymnasium an der Hönne und zahlreiche Schülerinnen und Schüler seines Philosophiekurses.
Anknüpfend an die Thematik des Assistierten Suizid wurde in einem „Dialog über Sebsttötung und Autonomie“ versucht, sich der Frage zu nähern, ob es moralisch erlaubt sein kann, sich das Leben zu nehmen.
Die Positionen der Philosophen Kant: Der Mensch ist Selbstzweck und hat die Pflicht zu leben, Hume: Der Mensch hat das Recht und die Macht sich selbst zu töten, Nietzsche: Der Mensch soll selbst den richtigen Zeitpunkt zum Sterben erkennen und wählen, wurden dargelegt und durch Diskussionsbeiträge -insbesondere der Schülerinnen und Schüler- hinterfragt und beleuchtet.
Auf den Hinweis, dass kranke Haustiere durch eine Spritze von ihrem Leiden erlöst werden, kam sofort der Einwand, dass der Mensch sich vom Tier durch seine menschliche Persönlichkeit und seine Selbstbestimmung unterscheidet.
Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Assistierten Suizid ist die Autonomie des Menschen ausschlaggebend. Laut Alexander Zibis sollte sie aber nicht überschätzt werden, da wir uns „zeitlebens in einer vitalen Abhängigkeit von und Anhänglichkeit zu unseren Mitmenschen befinden. Je näher uns Lebenspartner, Angehörige und Freunde stehen, desto offensichtlicher ist diese Verbindung und je näher wir an den Grenzen unseres Daseins leben, insbesondere zu Beginn und am Ende unseres Lebens, desto intensiver sind die Bindungen. Jedenfalls sollten sie das sein, denn wenn Autonomie als totale Unabhängigkeit verstanden wird, bedeutet sie nichts anderes als Einsamkeit.“ (Zitat: Alexander Zibis in seinem Kommentar zur Thematik)
Autor:Ilona Düppe aus Menden (Sauerland) |
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