Zur Diskussion frei gegeben: Neugierde oder Schnüffelei?

Nachbar Karl ist tief getroffen. „Meine Erna meint, ich wäre der neugierigste Mensch, den sie kennt“, empört sich unser Freund. „Hat sie dir dies gesagt?“, fragt mitfühlend Rentner Paul. „Nee, dass habe ich in ihrem Tagebuch gelesen“, schnaubt der Schnüffler.
Neugierde ist ein notwendiges Übel der Menschheit. Denn wenn unsere Vorfahren nicht neugierig gewesen wären, gäbe es so manch schöne Errungenschaft nicht. Aber wenn in der eigenen Straße die Fensterbank-Stasi immer genau beobachtet, wann wer in welchem Zustand den Weg zurück in seine Wohnung findet, kann schon nervig sein.
Das in einer Diktatur wie der ehemaligen DDR die Einwohner genau unter die Lupe genommen wurden, ist ja noch durch die Angst der Regierenden vor der eigenen Nation zu erklären. Aber man stelle sich mal vor, in Fröndenberg würde jeder Schritt von mir direkt ins Rathaus gemeldet und dort ausgewertet. Wäre unangenehm.
Aber das ist ja noch gar nichts, was jetzt dieser demokratische Staat USA, unser großer Freund, macht. Der wertet jede E-Mail, jede SMS, jedes Telefonat aus. Milliarden von Daten. Die perfekte Überwachungsmaschine.
Ich hab mal von „Bombenwetter“, Braut „entführen“ und „Die Frau ist eine Granate“ geschrieben. Jetzt warte ich nur noch auf das SEK, das meine Bude stürmt.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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