Die Vielseitigkeit von LoRaWAN
Von Energiesparen bis zu smarten Straßenlaternen
Mendens Smart City Förderprojekt erreicht einen wichtigen Meilenstein mit dem Start eines flächendeckenden LoRaWAN-Funknetzes. Diese Technologie ermöglicht die drahtlose Übertragung von Sensordaten zu Pegelständen, Niederschlägen und Energieverbräuchen. Bürgermeister Dr. Roland Schröder freut sich über die enormen Anwendungsmöglichkeiten des Funknetzes, die es der Stadt ermöglichen, sich für den Klimawandel, Hochwasser und steigende Energiepreise zu wappnen. Durch die Nutzung von Live-Daten können kürzere Reaktionszeiten bei Gefahrensituationen und verbesserte Klimaschutzmaßnahmen ermöglicht werden.
LoRaWAN steht für "Long Range Wide Area Network" und ist ein Funknetz, das mit sehr geringem Energieverbrauch Daten über weite Distanzen senden kann. Die Stadtwerke Menden sind die Betreiber des Netzes und haben bereits frühzeitig mit der Nutzung von LoRaWAN begonnen, um Netze und Gebäude besser überwachen zu können. Die Zusammenarbeit mit anderen Anwendungsfällen lag daher nahe, erklärt Geschäftsführer Matthias Lürbke.
Als erste Pilot-Lösung wurden die Raumklima-Ampeln der Nikolaus-Groß-Schule an das Funknetz angeschlossen. Die Sensoren, die während der Corona-Pandemie an allen Schulen installiert wurden, dienen nun als Werkzeug zum Energiesparen. Neben dem CO2-Gehalt werden auch Temperatur, Luftfeuchtigkeit und weitere wertvolle Daten gemessen. Bei übermäßigem Energieverbrauch oder drohendem Schimmel erhalten die Verantwortlichen eine Benachrichtigung auf ihr Handy. Zahlen aus anderen Städten zeigen, dass durch "smartes" Energiemanagement konkrete Einsparungen möglich sind. Auch Schüler können spielerisch Energie sparen, indem beispielsweise eine Klasse zum Energiespar-Champion gekürt wird. Peter Maywald, Vorsitzender des Schulausschusses, zeigt sich zufrieden mit der Vernetzung von Digitalisierung, Klimaschutz und Schulen und hofft auf eine Ausweitung des Projekts auf weitere Schulen nach einer erfolgreichen Pilotphase.
Ab 2024 werden mendigital GmbH, Stadtverwaltung und Stadtwerke schrittweise weitere Lösungen umsetzen. Dazu gehören die Live-Erfassung von Pegelständen an Gewässern, Wetterstationen und Sensoren für Bodenfeuchte. Diese Daten werden über Mendens Smart City Datenplattform auch für Bürger zugänglich gemacht, erklärt mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach. Die Stadt arbeitet dabei im Rahmen des "5 für Südwestfalen" Konsortiums und entwickelt Lösungen in Zusammenarbeit mit anderen Partnern. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu überholen und mit der neuen Datenvielfalt umzugehen, betont Eisbach. Wenn alle Akteure weiterhin gut zusammenarbeiten, können mit der Technologie von LoRaWAN noch spannende Lösungen umgesetzt werden. Die Möglichkeiten mit LoRaWAN sind dabei nahezu unbegrenzt, von der Erkennung verstopfter Kanäle über Container, die melden, wenn sie voll sind, bis hin zu Straßenlaternen, die nur bei Bedarf leuchten. Menden könnte von dieser "smarten" Technologie stark profitieren.
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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