Totgesagte leben länger: Sonderzüge machten Pfingsten zum Erlebnis

Und sie bewegt sich doch ... die Oesetalbahn!

Sonderzug-Pendelfahrten von VCD, Oesetalbahnverein und EFH an Pfingstsamstag, 22.05.10

Ein bunter Strauß an Möglichkeiten wurde am Pfingstsamstag von den Fahrgästen der Oesetalbahn genutzt auf der Direktverbindung Hemer – Menden – Fröndenberg - Dortmund. Die Veranstalter haben ihre Gäste während der von morgens bis spät abends laufenden Sonderzugfahrten befragt.
Den ersten Zug der insgesamt sieben Pendel aus Dortmund nutzten vor allem Tagesausflügler, die aus dem Ruhrgebiet die Landesgartenschau und anschließend die Mendener Pfingstkirmes besuchen wollten. Insbesondere den Senioren war die direkte Erreichbarkeit ohne Umstieg wichtig.
Umgekehrt nutzten viele Familien den modernen Triebwagen auf der ersten Fahrt von Hemer nach Dortmund, zu einem Bummel in die Großstadt.
„Ohne die Schienenverbindung Menden-Hemer hätten wir die geplante Tagestour mit dem Rad durchs romantische Stephanopeler Tal und Umgebung nicht machen können“ erklärten Radfahrer aus Münster. Eine Gruppe jugendlicher Skater aus Fröndenberg nutzte gern die Verbindung zum Skatepark in Hemer. „Mit dem Bus ist uns das zu umständlich“ so ihr Kommentar.
Für das Verkehrskonzept Ruhrgebiet 2030 erkundete ein Raumplaner der TU Dortmund die Verbindung und brachte Ideen mit, die Strecke Neheim-Hüsten - Sundern zusammen mit der Oesetalbahn in das Sauerländer Schienennetz einzubinden.
Bedauern über die Einstellung des Güterverkehrs drückte ein Zahnrad-Produzent aus Hemer aus, der früher seine Ware per Schiene auf den Weg brachte.
Dass es auch international zugehen kann auf der Verbindung zwischen Menden und Hemer, bewies eine Gruppe französischer Gäste, zurzeit zu Besuch in Hemer. Sie wollte sich ein echtes Mendener Kirmes-Erlebnis nicht entgehen lassen.
Für einige Fahrgäste rief die Zugfahrt Erinnerungen wach an die Zeit, als sie noch täglich auf der Strecke zur Arbeit fuhren.
„Viele sehr unterschiedliche Motive nannten unsere Fahrgäste“ resümierte Matthias Gast, ein Sprecher des Oesetalbahnvereins, auch mit Blick auf eine Nachnutzung des LGS-Geländes: „Eines ist klar geworden. Es besteht ein deutliches Verkehrsbedürfnis auf der Schiene Hemer-Menden-Dortmund. Für eine solche Verbindung werden wir uns weiter sehr intensiv einsetzen.“
Bestellt und zum großen Teil finanziert hat die insgesamt sieben Hin- und Rückfahrten der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der die Prignitzer Eisenbahngesellschaft (PEG) mit den Fahrten beauftragt hatte. Der Oesetalbahnverein und die Eisenbahnfreunde Hönnetal (EFH) halfen bei den Fahrten tatkräftig mit. Ehrenamtliches Personal begleitete die Fahrgäste im Zug und sicherte über den ganzen Tag Bahnübergänge zwischen Menden und Hemer. VCD-Sprecher Christoph Spiekermann zeigte sich zufrieden: „Eine Durchbindung von Hemer bis Dortmund ist sinnvoll und sogar im Stunden-Takt machbar. Wir haben ein weiteres Ziel nach monatelanger harter bürgerschaftlicher Arbeit erreicht.“

Autor:

Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland)

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