Transparent der A46-Gegner
So sähe die Autobahn von oben aus
Am Sonntag konnte man im Mendener Stadtteil Oesbern sehen, welche Auswirkungen der Bau der geplanten A46 zwischen Hemer, Menden, Wickede und Arnsberg hätte.
Die Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 (Giga 46) hatte für einen Tag ein 160 Meter langes Transparent auf ein Feld des Mendener Bauern Heiner Korte gelegt, das die Zerschneidung der Landschaft durch eine neue Straße deutlich machte.
Mehrere hundert Menschen nutzten im Laufe des Sonntags die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild von den Auswirkungen zu machen. Die Botschaft des Transparents, der Aktion und einer Kundgebung auf dem Feld waren eindeutig: "Stopp A46 - Keine neuen Autobahnen".
Gruppeninitiative gegen den Bau der A46
„50 Jahre nach den ersten Planungen hat die A46 nichts mehr mit den Notwendigkeiten einer klimagerechten Verkehrspolitik zu tun. Sie zerstört wertvolle Umwelt- und Naherholungsgebiete, bringt zusätzlichen Verkehr und heizt den Klimawandel weiter an. Laut Bundesverkehrsministerium führt die Autobahn zu 10.000 Tonnen zusätzlichem Kohlendioxid jährlich. Deshalb fordern wir eine neue Bundesregierung schon jetzt vor der Wahl auf, endlich die A46-Planungen zu beenden und den Weg freizumachen für eine wirklich zukunftsfähige Verkehrsplanung für die Region“, so die Sprecher der GigA, Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell.
Eine grundsätzlich andere Verkehrspolitik forderte während der Kundgebung der GigA auch Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin. Der Verkehrsforscher machte darauf aufmerksam, dass die Zahl der Pkw in Deutschland in den letzten 10 Jahren um 6 auf inzwischen 48 Millionen gestiegen ist.
„Auch das ist eine Auswirkung der falschen Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte, die auf immer mehr Straßenbau gesetzt hat. Die Erfahrung zeigt: Immer mehr Straßen führen zu immer mehr Verkehr. Das hat dramatische Auswirkungen nicht nur bei der Zerstörung unserer Landschaft. Im Verkehrsbereich ist seit 1990 kein einziges Gramm Kohlendioxid eingespart worden. Im Gegenteil, die Belastungen sind sogar gestiegen. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es deshalb eine vollkommen andere Verkehrspolitik und -planung. Neue Autobahnen passen da nicht mehr rein“, erläuterte Andreas Knie.
Fridays for future
Julius van der Burg machte für die Fridays vor Future deutlich, dass die jüngere Generation die Folgen einer verfehlten Verkehrspolitik ausbaden muss und dazu nicht länger bereit ist. „Auch deshalb gehen wir am kommenden Freitag, den 24. September, wieder Im Rahmen eines Klimastreiks bundesweit auf die Straße.“
„Es wird Zeit, dass es endlich auf Bundesebene eine Mehrheit für eine klimagerechte Verkehrspolitik gibt. Die Wahl in der kommenden Woche bietet dafür eine Chance. Wir werden unseren Widerstand gegen die A46 und für eine Region ohne Autobahn auch nach der Bundestagswahl so lange fortsetzen, bis die Planungen aus dem letzten Jahrhundert endlich Platz machen für ein regionales und klimagerechtes Verkehrskonzept ohne Autobahn“, so Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell abschließend.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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