Pilotprojekt mit Müllfahrzeugen
Smarte Daten für bessere Straßen
Um das 330 Kilometer lange Straßennetz in Menden künftig „smarter“ zu warten, startete in der vergangenen Woche ein innovatives Pilotprojekt der Stadt Menden, das durch die mendigital begleitet wird: Einzelne Müllfahrzeuge in Menden wurden mit Smartphones ausgerüstet und erfassen auf ihren Touren den Zustand der Straße.
Innerhalb weniger Tage wurden über 92.000 Bilder der Straßen aufgenommen. Durch die gleichzeitige Erfassung von Unebenheiten kann die künstliche Intelligenz (KI) der Firma Vialytics so den Straßenzustand punktgenau erfassen. Das spart Zeit und Geld durch datenbasierte Planung, effizientere Wartung und weniger Begehungen vor Ort.
Studien zeigen, dass sich die Straßen-Lebensdauer durch datenbasierte Planung um mehrere Jahre verlängern lässt, indem der ideale Zeitpunkt für Reparaturen abgepasst wird. Künftig können beispielweise auch Ordnungsamt und Feuerwehr datenschutzkonform auf die Bilder zugreifen, um Sicherheitsrisiken wie fehlende Schilder zu erkennen und die Gegebenheiten vor Einsätzen besser einzuschätzen.
Bürgermeister Dr. Roland Schröder und der Vorsitzende des Digitalausschusses Stefan Weige zeigen sich begeistert von dem Projekt, das der Ausschuss im November vergangenen Jahres beschlossen hatte: „Auf dem Weg zur ‚smarten‘ Stadt setzt Menden ein innovatives und greifbares Projekt um – davon werden Bürgerinnen und Bürger sowie die unterschiedlichen Bereiche der Verwaltung dauerhaft profitieren“.
Der örtliche Entsorgungsbetrieb befährt regelmäßig einen Großteil der Straßen und war daher von Anfang an der ideale Partner für das Projektteam. Dirk Wiegand, Abteilungsleiter Straßenbau und Verkehr, freut sich über das neue digitale Werkzeug: „Unsere Abläufe werden durch die automatische Erfassung deutlich vereinfacht und wir können den idealen Zeitpunkt für Instandhaltungen abpassen – zudem werden kritische Gefahrenstellen durch die KI automatisch hervorgehoben“.
Auch für die Zukunft sind innovative Lösungen rund um die Müllfahrzeuge als „rollende Sensoren“ zu erwarten. „Der Ansatz bietet spannende Erweiterungsmöglichkeiten, etwa indem defekte Infrastrukturen, die Straßen-Sauberkeit oder die Zählerstände von Wasseruhren im Vorbeifahren per Funk erfasst werden“, kommentieren Robin Eisbach (Geschäftsführer mendigital) und Karin Glingener (Leiterin Stabsstelle Digitalisierung), die das Projekt eng begleitet haben.
„All das wurde anderswo bereits pilotiert und wir haben die Entwicklungen in anderen Kommunen auf dem Radar“. Im nächsten Schritt wird das gesamte Team den Umgang mit den Daten weiter erlernen und in die täglichen Abläufe einbauen, beispielsweise um Schäden und Aufgaben von unterwegs per Smartphone in das System einzutragen. Die Daten können ebenfalls dazu dienen, um bestehende Pläne für Sanierungsmaßnahmen weiter zu optimieren und somit Mendens Straßen mit digitalen Werkzeugen Schritt für Schritt besser und sicherer zu machen.
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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