Mendener Rathaus 1
Sebastian Arlt: "Es ist sichergestellt, dass alle Abteilungen besetzt sind"
Das Corona Virus verlangt allen Menschen viel ab. Geschäfte werden ebenso geschlossen wie Kirchen, Museen oder Sportstätten. Natürlich gehen auch die Türen in den Rathäusern zu. Wie in Menden aber trotzdem das Leben weiter geht und die Mitarbeiter für einen vernünftigen Ablauf sorgen, zeigen die Antworten vom 1. Beigeordneten Sebastian Arlt.
Stadtspiegel: Wie war der Ablauf des Tages vor Corona?
Sebastian Arlt: „Im Normalfall ist der Tagesablauf sehr strukturiert. Der Terminkalender spiegelt die Abläufe wider. Bürgerversammlungen, Rat, Ausschüsse oder Fraktionssitzungen finden am späten Nachmittag oder am Abend statt. Die Wochenenden sind für offizielle Termine sowie für gesellschaftliche Ereignisse bestimmt. Die Terminplanungen finden mit einem gewissen Vorlauf statt und werden nur in dringenden Fällen angepasst. Es geht auch stets darum, Gespräche und Termin möglichst schlank zu halten, damit wir effizient arbeiten.“
Wie ist der Ablauf während Corona?
„Improvisation ist die Zwillingsschwester der Krise. Natürlich haben wir unsere Krisenpläne und unsere Vorkehrungen. Eine solche Krise wie die Corona Pandemie hat jedoch niemand von uns erlebt. Wir müssen also schnell handeln und trotzdem alles auf seinen Sinn hinterfragen. Die vorhandenen Pläne dürfen also nicht blind, sondern mit Vernunft umgesetzt werden. Weitere nicht vorgesehene Maßnahmen müssen von uns pragmatisch eingeleitet werden. Unser Stab für außerordentliche Ereignisse tagt einmal die Woche. Hier geht es darum, die Funktionsfähigkeit unserer Stadtverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger sicher zu stellen. Das kleinere Einsatzteam, wir nennen es „Ordnungsamt & friends“, kommt vorerst täglich zusammen. In diesem Team werden alle aktuellen Fragen schnell entschieden. Auch hinterfragen wir regelmäßig, ob unsere Kommunikation nach außen und innen ihren Zweck erfüllt; ob wir unsere Bürgerinnen und Bürger klar, eindeutig und bedarfsgerecht unterrichten. Priorität Nummer eins ist bei allen unseren Schritten der Schutz der Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ansteckung. Alle weiteren Schritte und Maßnahmen müssen sich diesem Ziel unterordnen. Es muss uns trotz allem Neuen und Ungewissen gelingen, eine gewisse Normalität in der Krise zu erreichen. Ich bin sicher, dass wir diesen Zustand in absehbarer Zeit erreicht haben werden.“
Bleibt die Mannschaft im Rathaus auf dem normalen personellen Stand? Oder bleiben nun einige Zuhause? Wie wird es mit den Arbeitsstunden geregelt? Wie sieht es bei den weiteren Mitarbeitern aus (Bauhof, Ordnungsamt)?
„Ziel ist es, die Ansteckungsgefahr zu verringern durch eine Reduktion der Mannschaft auf eine Anzahl von Kolleginnen und Kollegen, die die zwingend notwendigen Aufgaben sicherstellen. Bereits vor Tagen haben wir im ersten Schritt Kolleginnen und Kollegen freigestellt, die zur Risikogruppe zählen oder mit Personen der Risikogruppe in häuslicher Gemeinschaft leben. Im zweiten Schritt haben wir zwingend notwendige Aufgaben festgelegt und alle „entbehrlichen“ Kolleginnen und Kollegen nach Hause geschickt. Damit haben wir zugleich sichergestellt, dass wir uns im Fall einer Infektion etc. aus dem Pool der Freigestellten wieder verstärken können. In den kommenden Tagen werden wir überprüfen, ob unsere Aufgabendefinition und das „Not-Team“ ggf. angepasst werden müssen. Im Grundsatz sind alle Bereiche der Stadtverwaltung nach wie vor im Einsatz. Eine Schlüsselfunktion kommt natürlich dem Ordnungsamt zu. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben die Herausforderungen der Krise sehr konstruktiv und sehr motiviert bewältigt. Ich bin sehr stolz und sehr dankbar.“
Werden Termine oder andere wichtige Angelegenheiten telefonisch erledigt?
„Für unser Rathaus gilt ein grundsätzliches Betretungsverbot. Deshalb haben wir Eingangskontrollen auf die Beine gestellt. Im allseitigen Interesse bitten wir darum, dass Kontakte grundsätzlich telefonisch oder per Email erledigt werden. Zahlreiche Kollegen arbeiten von Zuhause weiter. Wir haben Sie mit Laptops oder Touchpads ausgestattet. Vornehmlich unsere Ingenieure bedienen zahlreiche Baustellen vom Homeoffice aus. Ich bin sicher, dass wir die Erreichbarkeit unseres Rathauses auf Dauer nachjustieren müssen. Vorerst waren die Schritte jedoch wichtig, um weitere Ansteckungsgefahr schnellstens zu verringern.“
Die Ereignisse, das Rathaus ist inzwischen komplett geschlossen, nur wer noch einen unaufschiebbaren Termin hat, kommt rein, zeigt, dass der Beigeordnete mit der Bemerkung, dass nachjustiert werden muss, richtig lag (Anmerkung Redaktion) . (Wird fortgesetzt)
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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