Aufreger der Woche: Gefährlicher Schulweg
Ohne Ende Elterntaxen
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- Zahlreiche Elterntaxen verstopfen die Straße. Foto: privat
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Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, doch nur zehn Minuten später herrscht an der Gesamtschule Menden ein regelrechtes Verkehrschaos.
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- Kurz bevor die Schule beginnt, herrscht an der Windthorststraße reges Treiben. Foto: privat
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Jeden Morgen verstopfen "Elterntaxen" und Busse die Windthorststraße. Diese gefährliche Situation wollten Schulpflegschaft, Sozialarbeiterinnen und der Schulleiter nun genauer ins Visier nehmen. „Das Problem am Berg existiert schon seit 20 Jahren“, so der Schulpflegschaftsvorsitzende Jens Sauer.
Zehn Busse "spucken" kurz nacheinander zahlreiche Schüler aus, dazu kommen Autos, die im Wendehammer, in der Busspur, in Zufahrten und auf den Lehrerparkplätzen herumkurven.
Jens Sauer ist sauer: „Ein Elternteil hat direkt an der Ampel gehalten, damit das Kind nicht zu weit laufen musste.“
Dazu kommen noch die Lehrkräfte, die am Schulzentrum an der Windthorststraße einen Parkplatz suchen. „Das sind Kolleginnen und Kollegen, die zwangsläufig das Gelände anfahren“, erklärt Schulleiter Ralf Goldschmidt.
Die Gesamtschule informiert die Schulpflegschaft regelmäßig über die aktuelle Verkehrssituation, appelliert an die Eltern, ihre Kinder doch schon bei Kress aussteigen zu lassen. „Denn dort gibt es eine Fußgängerampel“, weiß Jens Sauer.
Zudem thematisieren die Klassenlehrerinnen und Lehrer regelmäßig sicheres Verhalten im Verkehr. Mit den Kindern der Jahrgangsstufe 5 gehen sie zum Schuljahresbeginn die Haltestellen ab und zeigen Gefahren auf. Bisweilen führen Lehrkräfte auch Aufsicht an den Haltestellen.
Problematisch seien vor allem unvorhergesehene Vorfälle. „Kinder rangeln untereinander. Dabei wurde auch schon einmal ein Schüler versehentlich auf die Straße geschubst“, erinnert sich Sauer.
Die Schule habe daraufhin sofort reagiert: "Wir haben die Eltern einbezogen, erzieherische Ordnungsmaßnahmen ergriffen. Zusätzlich mussten die Schülerinnen und Schüler in der Klasse des betroffenen Kindes ihr Fehlverhalten reflektieren", verrät Sozialarbeiterin Roxi Dorstmann.
Schulpflegschaftsvorsitzender Jens Sauer dazu: “Mittlerweile trägt das pädagogische Einwirken weitere Früchte. Schülerinnen und Schüler melden der Schulleitung diejenigen, die sich im Bus nicht benehmen.“ Auch hier werde konsequent eingegriffen. „So stellen wir uns die Zusammenarbeit vor.“
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Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
3 Kommentare
Ich wohne im Einzugsbereich von vier Schulen. Deshalb meide ich es, zu Schulbeginn und Schulschluss unterwegs zu sein. Mit meinem Rollator komme ich dann nicht voran. In Bus und Bahn gibt es dann auch keinen Platz für mich.
Traurig!
Das war vorauszusehen, davor wurde gewarnt. Aber der "Ehemalige" wollte ja seine "geordnete Schullandschaft". Diese Ordnung war aber lediglich eine planlose Zusammenballung von Schülern auf einem verkehrstechnisch engen Raum. Gleichzeitig wurden geeignete Schulräume in Lendringsen sträflich übersehen. Stattdessen weichen die Planer in Lendringsen jetzt von alten Vorgaben für Grundschulen -kurze Wege für kurze Beine- ab und man will die Josefschule (Grundschule) von der Friedhofstraße nähe Ortsmitte zum Habicht am Ortsrand verlegen. Kein Grundschüler würde diese Strecke Laufen, kein Grundschüler würde hier alleine mit dem Bus fahren. Es wird das nächste Verkehrselend von Mama-taxen geschaffen. Dieses Mal sogar noch deutlicher absehbar und bewusst.